Jahr: 2010

Mafia-Filmtipp: Der Prophet – Gefängnisdrama vom Aufstieg eines neuen Bosses

Mailk, arabischer Abstammung, ist ein echter Pechvogel. Mit seinen 19 Jährchen darf er sich ab sofort zu den großen Jungs gesellen. Sehr zu seinem Bedauern, denn mit den großen Jungs ist in seinem Fall das Gefängnis für Erwachsene gemeint. Seine paar Habseligkeiten werden ihm beim Betreten des Knastes von den Wärtern abgenommen. Die Schuhe folgen 24 Stunden später auf seinem ersten Rundgang auf dem Gefängnishof, als zwei Mitgefangene sich diese näher betrachten. Und zwei weitere Tage später wird sogar sein Leben bedroht. Die einzige Chance, diesem Dilemma zu entkommen, ist der Mord an dem Insassen Reyeb.

Filmkritik „Up in the Air“ mit George Clooney als Profikündiger

Eigentlich gibt es über Ryan Bingham (George Clooney) nichts Besonders zu berichten. Er ist Workaholiker und wenn er zwischen einem Aufenthalt bei ihm zu Hause oder seinem nächsten Auftrag wählen könnte, würde er sich immer für den nächsten Auftrag entscheiden. Doch zum Glück muss sich Ryan in den heutigen Zeiten, in denen viele Firmen in Amerika in die Pleite gehen, diese Frage selten stellen. Ryan ist nämlich professioneller Kündiger. Er wird immer dann gerufen, wenn sich das Unternehmen nicht traut, das Personal zu feuern. Doch Ryan treibt auch noch etwas anderes an.

La Vida Loca – Eine Dokumentation über die Straßengang M18 in El Salvador

In dieser Gegend von San Salvador, der Hauptstadt des mittelamerikanischen Landes El Salvador, wird kaum ein Bewohner älter als 30 Jahre. In den Ghettos der Stadt tobt seit 18 Jahren ein Krieg. Verfeindete Mitglieder der Banden M18 und Mara Salvatrucha liefern sich in den Straßen einen erbitterten Kampf, bei dem jedes Jahr 2.000 Menschen sterben. 2009 erwischte es auch den Dokumentarfilmer Christian Poveda, der in seiner Dokumentation „La Vida Loca“ einen bedrückenden Tatsachenbericht aus den Ghettos lieferte.

Abb.: BSF

Google und die Welt der Suchmaschinen

Würde man Sie heute fragen, welche Suchmaschinen sie kennen, was würden Sie antworten? Als erste Antwort käme sicherlich Google, der Branchenprimus unter den Suchmaschinen. Doch bereits bei der zweiten Nennung müssten Sie sicherlich nachdenken. Vielleicht würde Ihnen noch Yahoo einfallen und eventuell noch die Suchmaschine von Microsoft. Wie hieß die noch einmal? Bing? Den Älteren unter uns sind auch noch Suchmaschinen wie Fireball oder Lycos bekannt. Aber bei der Ausgrabung dieser Namen aus dem Gedächtnis, müsst man sich schon anstrengen. Doch welche Bedeutung besitzen diese Suchmaschinen noch, wenn die Welt nur noch Google kennt?

Filmkritik: C’est la vie – Der erste Tag vom Rest deines Lebens

Was soll man über einen Film berichten, der einem glatt die Sprache verschlägt. Worte hierzu sind schwer zu finden, obwohl sich bei dem Film die Meinungen teilen. Vielleicht ist dies abhängig davon, in welchem Lebensabschnitt man sich gerade befindet. Denn der Film richtet sich in erster Linie an die Generation, die ihre jungen Jahre bereits hinter sich hat. „C’est la vie“ erzählt die Geschichte einer Familie aus der französischen Mittelschicht über einen Zeitraum von zwölf Jahren.

Filmtipp: Away we go – Auf nach Nirgendwo – Auf der Suche nach einer Heimat

Mit traurigen Blicken sieht Verona ihren Freund Burt an und stellt ihm die lebenswichtige Frage „Sind wir Versager?“ Beide sind Mitte Dreißig und leben in einem Haus, dessen Fenster aus Pappe bestehen. Vor wenigen Stunden erfuhren sie, Burts Eltern, die in unmittelbarer Nähe leben, wollen für die nächsten zwei Jahre nach Amsterdam. Diese Nachricht kommt unerwartet, denn schließlich sollten sie sich zukünftig um ihr neues Enkelkind kümmern, welches in drei Monaten das Licht der Welt erblicken wird.

Filmtipp – Short Cut to Hollywood oder der Weg zum Suizid

Was unternimmt man, wenn man feststellt, dass die vergangenen 38 Jahre seines Lebens nur damit verbracht wurden, sinnfreie Tätigkeiten auszuüben. Man schnappt sich seine besten Freunde, denen es in den Jahren auch nicht besser erging und begibt sich auf seinen letzten Trip nach Amerika, um dort ein Star zu werden. John F. Salinger ist die tragische Figur in „Short Cut to Hollywood“. Am Ende des Filmes wartet er mit amputierten Armen und Beinen auf seinen glorreichen Abgang und stirbt in der Gewissheit, den vergangenen Tagen ein Sinn gegeben zu haben.

John Rabe, ein Nazi rettet 200.000 Menschen in China das Leben

Aus heutiger Sicht mutet der Brief von John Rabe an Adolf Hitler als naiv an. Damals 1938 bat John Rabe den „Führer“ darum, dass unmenschliche Verhalten der Japaner gegenüber der chinesischen Bevölkerung zu beenden. Wie musste er sich gewundert haben, als er kurz darauf von der Gestapo festgenommen wurde. John Rabe war zu diesem Zeitpunkt noch überzeugter Nationalsozialist und erster Linie Mensch. Ein paar Monate zuvor rettete er 200.000 Menschen in China das Leben, indem er in der damaligen chinesischen Hauptstadt Nanking eine Schutzzone einrichtete, die vom japanischen Militär nicht angerührt wurde.

Carl Erik Rinsch – Science Fiction Regisseur der nächsten Generation

The Gift Kürzlich stieß ich im Internet auf einen Film, der mich als alter Science-Fiction-Fan sofort begeisterte. Das Werk mit dem Namen „The Gift“ stammt von einem Schüler von Ridley Scott, der unter anderem den ersten Teil der Alien-Trilogie drehte und sich mit „Blade Runner“ unsterblich machte. In diese Fußstapfen scheint nun Carl Erik Rinsch zu treten, ein Filmmacher, der sich vor allem mit kleinen Werbefilmen bisher einen Namen verschaffen konnte.

Montessouric-Schüler: Die Google-Gründer Larry Page (l.) und Sergej Brin. Abb.: Google

Safe Browsing: Zensiert Google das Internet?

Vor ein paar Tagen blickte ich nicht schlecht auf meinen Monitor. Im ersten Moment dachte ich mir, „Na endlich, jetzt bin ich mal auf eine Seite gestoßen, die von der Netzagentur gesperrt wurde.“ Schließlich prangte mir ein roter Sicherheitshinweis entgegen. Was mich jedoch wunderte, der Hinweis entsprach vom Aussehen nicht den Hinweisen, welche im Allgemeinen durch das Netz kursierten. Also sah ich mir die Informationen etwas genauer an und siehe da, der Hinweis stammte gar nicht von unserer Zensursula sondern von Google.

Kampf der Titanen in 3D – Der Flop des Jahres?

Mit welcher Vorfreude begab ich mich gestern ins Kino. Einer meiner Lieblingsfilme aus meiner Kindheit wurde neu verfilmt. Innerlich wünscht ich mir dies bereits, seitdem mich die „Herr der Ringe“-Trilogie mit ihren Effekten in Staunen versetzte. Mir schoss damals der Film „Kampf der Titanen“ sofort durch den Kopf und ich fragte mich, wie dieser Film mit heutigen Mitteln aussehen würde. Zu meiner Freude wurde der Film nicht nur mit modernen Digitaleffekten versehen, sondern sogar in 3D ausgestrahlt. Mit den positiven Erinnerungen an „Avatar“ konnte jetzt eigentlich nichts mehr schief gehen. Doch die Vorfreude währte nur kurz.

Spike Jonze – I’m Here – Das Kino der Zukunft

James Cameron zeigte es dem Fernsehen. Mit seinem Film „Avatar“ sprengte er alte Rekorde an den Kinokassen. Auch Peter Jackson konnte mit der „Herr der Ringe“-Trilogie überzeugen und füllte die Kinosäle. Doch trotz dieser Erfolge fühle ich mich in der heutigen Zeit als Kinobesucher irgendwie verarscht. Zum einem liegt dies an den ständig steigenden Preisen und zum Zweiten dem damit nicht verbundenen Anstieg einer fairen Dienstleistung. Statt sich zu entspannen, muss man Kommentatoren, leuchtende Handydisplays und – in vielen Kinos – Sitzplätze ertragen, die einem das Gefühl einer Sardine in einer Dose vermitteln. Wie schön, wenn man dann noch Alternativen entdeckt, die einem eine gemütliche Kinoatmosphäre vermitteln.

Doku: Let’s Make Money – Geschichten aus unserem Geldsystem

Mirko Kovats, ein Investor aus Österreich, schreitet gemächlich durch eine neue Fabrikhalle in Indien. Laut seinen Worten zwingt ihn der globale Wettbewerb dazu, immer leistungsfähiger zu werden und dabei Kosten zu sparen. Deswegen wundert es auch nicht, wenn er die Aussage seines Fabrikleiters zum Thema besserer sozialer Randbedingungen mit der Frage abwürgt „Was kostet uns ein Arbeiter?“. Mirko Kovats steht schließlich im Wettbewerb mit anderen und gehört nur zu den 15 reichsten Österreichern.

Gran Torino – Clint Eastwood als alter Kriegsveteran

Walt ist ein Kriegsveteran aus dem Koreakrieg. Nach dem Krieg arbeitete er 50 Jahre bei Ford und aus dieser Zeit stammt auch sein Schmuckstück: ein Ford Torino, der in seiner Garage steht. An dem Tag, an dem seine Frau beerdigt wird, ziehen in das Nachbarhaus Asiaten ein. Angewidert beobachtet Walt das Treiben und erinnert sich dabei an vergangene Schreckensmomente. Mit seinen unausstehlichen Launen zeigt er seinen neuen Nachbarn, was er von ihnen hält.

Tampopo – Magische Nudeln – Ein Film über Essen in Japan

Es ist schon spät und die Dunkelheit hat die Stadt fest im Griff. Regen prasselt unaufhörlich gegen die Frontscheibe des LKWs, in dem sich Goro seit mehreren Stunden Geschichten über die Magie von Nudelsuppen anhören muss. Kein Wunder, dass sich irgendwann sein Magen meldet und verkündet, dass eine warme Nudelsuppe jetzt genau das Richtige wäre. Kurze Zeit später kehren Goro und sein vorlesender Beifahrer in das kleine Restaurant von Tampopo ein. Tampopo ist Witwe und führt das Restaurant seit dem Tod ihres Mannes alleine. Mit Fleiß und viel Ergeiz kümmert sie sich um ihre Gäste, doch leider brachte ihr bisher niemand das Kochen bei.