Monate: Juli 2011

AMD gewinnt Marktanteile

Sunnyvale/Cave Creek, 25.7.11: AMD (Sunnyvale) hat im vergangenen Quartal seinen Anteil im Prozessormarkt ausweiten können. Das berichtet „Heise“ unter Berufung auf einen Analyse des Marktforschungsunternehmens „Mercury Research“ in Cave Creek. Demnach stieg AMDs Anteil am Markt für Windows-kompatible CPUs von 17,8 auf 19,4 Prozent, während der Anteil von Branchenprimus Intel von 81,3 auf 79,9 Prozent sank. Schon vor vielen Jahren hatte sich AMD einen Marktanteil von 30 Prozent zum Ziel gesteckt, dieses aber selbst in besten Athlon-Zeiten nie ganz erreicht. Laut „Mercury Research“ stieg die Nachfrage nach preiswerten Computern und davon profitierte AMD, das billigere Prozessoren als Intel anbietet. Zudem hat sich die neue „Fusion“-Reihe erfolgreich am Markt etabliert, in die AMD nun Grafikkartenkerne der vor fünf Jahren übernommen Firma ATI integriert hat. Da AMD seine  eigenen Werke vor zwei Jahren verkauft hatte und seitdem als „fabless Company“ agiert, lässt das Unternehmen seine Fusion-CPUs teils bei Globalfoundries Dresden, teils bei dessen Konkurrent TSMC fertigen.

Surftipp „History Pin“: Eine Weltzeitreise

London/Webster, 31.7.2011: Ein Paar in den mittleren Jahren auf einer alten Schwarz-Weiß-Fotografie. Er sieht ein wenig in sich gekehrt drein. Sie schaut angespannt genau in die Kamera. Daheim, in Norwegen, war Ole Tostensen Anonby Lehrer. Er hat Tuberkolose und das weiß er. Trotzdem ist er mit Elisabeth Olsdatter Iglerød und den drei jungen Töchtern nach Amerika ausgewandert, ins gelobte Land – damit es den Kindern einmal besser geht als den Eltern. Das Foto ist fast eineinhalb Jahrhunderte alt und heute weiß niemand mehr, warum Elisabeth irgendwann im Jahr 1867 in Webster, Minnesota, so angestrengt guckte: War es die Angst um Ole, der dem Tod ins Auge schaute? Die Sorge um die drei Töchter, die zu füttern waren? Oder schlicht die Mühe der Lichtbildsitzung, bei der man minutenlang ganz still sitzen musste? Ole und Elisabeth sind längst tot – aber nicht vergessen. Ihr Foto hängt an einem globalen „Schwarzen Brett“, an der Weltkarte von „History Pin“. Vor wenigen Tagen erst haben das gemeinnützige Londoner Unternehmen „We are what we do“ („Wir sind, was wir tun“) und …

DVD „Timecrimes“: Feigling wird per Zeitsprung zum Monster

Feigling Hector (Karra Elejalde) äugt von seinem Garten aus dem Wald und entdeckt ein nacktes Mädchen. Kaum ist die Gattin aus dem Haus, rennt er zur Maid – und wird von einer bandagierten Mumie angestochen. Auf seiner Flucht verirrt er sich in ein Zeitreise-Labor. Als er wieder aufwacht, gibt es zwei Hectors. Hector 1 versucht, durch immer neue Sprünge in die Vergangenheit sein altes Leben zurückzubekommen und macht alles schlimmer und schlimmer… Der Sci-Fi-Krimi des Spaniers Ignacio Vigalondo beginnt originell, fällt bald aber dramatisch ab: Wer „Butterfly Effect“, „Enterprise“ und all die anderen Zeitreise-Geschichten kennt, kann jede „Wendung“ in „Timecrimes“ voraussehen, dem es zudem an innerer Plausibilität mangelt: Da rennt Hector zum Beispiel tags in den Wald und flüchtet rund eine halbe Stunde später bei tiefer Nacht ins Labor. Auch ist es ausgesprochen unoriginell, die Seltsamkeiten der Anfangssequenzen dadurch zu erklären, dass Hector 2 und folgende all dies so arrangieren, damit die Ausgangssituation wieder eintritt. Schade eigentlich. hw „Timecrimes“ (Koch Media), Zeitreise-Krimi, Spanien 2007 (DVD: 2011), R.: I. Vigalondo, P 16, DVD 11, Bluray 13 …

Apple nun Marktführer bei Computertelefonen

Boston, 30.7.11: Vier Jahre nach dem ersten iPhone hat Apple nun die unbestrittene Marktführerschaft bei den Smartphones (Computertelefonen) übernommen und Nokia vom Thron gestoßen: Laut einem Bericht des Bostoner Unternehmens „Strategy Analytics“ hat Apple im vergangenen Quartal seinen Marktanteil auf 18,5 Prozent (Vorjahr: 13,5 Prozent) gesteigert. Es folgen Samsung mit 17, 5 % (Vorjahr: 5 %) und Nokia mit 15,2 % (38,1 %). Insgesamt erreichte der weltweite Smartphone-Verkauf im II. Quartal 2011 einen Rekordwert von 110 Millionen Computertelefonen. Bei den klassischen Handys bleibt Nokia zwar mit 24,2 % (= 88,5 Millionen Geräte) Marktführer, hat aber auch hier Terrain eingebüßt. Laut Marktbeobachtern haben die Finnen den Trendwechsel vom Handy zum Computerhandy weitgehend verschlafen. Nokia will sich nun bei seinen Smartphones vom eigenen Betriebssystem verabschieden und auf „Windows Phone 7“ setzen. Das neue Microsoft-Betriebssystem wird bereits bei Samsung und HTC eingesetzt, diese Hersteller bieten aber auch Smartphones mit Googles Konkurrenzsystem „Android“ ein. Apple setzt hingegen ganz auf das eigene „iOS“. Quellen: Strategy Analytics, Business Wire, Heise

Neues Digitalradio stört Analog-TV

Unterföhring, 29.7.11: Das digitale Antennenradio nach dem „DAB+“-Standard, das am Montag offiziell startet, aber vielerorts schon zu empfangen ist, stört analoge Fernsehkanäle. Ein Teil der neuen Radiostationen sende auf der gleichen Frequenz wie das Analog,TV, erklärte der Kabelnetzbetreiber „Kabel Deutschland“, Unterföhring, mit. In Dresden sei beispielsweise der MDR auf Kanal 05 betroffen. Das Problem trete bei Kunden auf, die nahe an einem „DAB+“-Sendemast wohnen und schlecht abgeschirmte Kabel zwischen TV-Buchse und Fernseher verwenden, so Kabel Deutschland. Das Unternehmen rät den Betroffenen, neue Leitungen der Abschirmklasse „A“ (mindestens 85 dB) einzusetzen und auf T-Stücke und Adapter auf dem Weg von der Wandbuchse zum Fernseher zu verzichten – oder auf Digital-TV umzusteigen. Ende April 2012 soll zwar auch die Satellitenübertragung von Analog-Sendern zugunsten von Digital-TV abgeschaltet werden (Der Oiger berichtete). Aber da immer noch viele Zuschauer nur für die alte Verbreitungsmethode ausgerüstet sind (laut Umfragen sogar die Hälfte aller Deutschen), haben einige Kabelbetreiber eine Re-Analogisierung des TV-Signals in ihren Netzen auch über 2012 hinaus versprochen. „Digital Audio Broadcasting plus“ (DAB+) wiederum geht zwar offiziell erst am Montag …

QR-Codes – wozu die Pixellotsen gut sind

Was sind eigentlich diese komischen schwarz-weißen Pixel-Bilder, die man jetzt immer öfter auf Plakaten, Zeitschriften und anderswo im Stadtbild sieht? Gastautor Holger Grigutsch erklärt, was diese „QR-Codes“ sind, wie man sie nutzt und erstellt. Eigentlich sind sie ein alter Hut und zum Beispiel in Japan und Nordamerika weit verbeitet – kleine quadratische Bildchen, deren Inhalt entfernt an das „Rauschen“ erinnert, das es früher auf dem Fernsehbildschirm zu sehen gab, wenn kein Sender eingestellt war. Die so genannten QR-Codes speichern Informationen, die über entsprechende Scanner in elektronische Geräte (z. B. Computer oder Handys) eingelesen und dort weiterverarbeitet werden können. Verwandt sind sie mit den Barcodes, die Artikelnummern so verschlüsseln, dass die Kasse im Supermarkt den Preis erkennt. Hinweis: Rechts unten auf dieser Seite findet Ihr den QR-Code, mit dem ihr den Computer-Oiger auf Euer Smartphone holen könnt. OR-Codes können jedoch mehr Informationen verschlüsseln. Ihr Inhalt kann eine Telefonnummer sein, eine Internetadresse, eine elektronische Visitenkarte, ein wichtiger Termin oder auch ein kurzer Text. Ihr wichtigstes Anwendungsfeld ist das „Mobile Tagging“ – ein Handy, mit dessen eingebauter Kamera …

Neue Infineon-Fab: Bitterer Beigeschmack bleibt

Oigers Kommentar Dresden, 29.7.11: Infineon investiert 250 Millionen Euro – vielleicht bald sogar mehr – in Dresden, kündigt 250 neue Jobs an und das ist zweifellos erfreulich. Ein bitterer Beigeschmack bleibt dennoch. Denn den Großreinraum, in dem die neue Fabrik für Leistungshalbleiter eingerichtet wird, hat Infineon im Mai für 101 Millionen Euro aus der Insolvenzmasse seiner pleite gegangenen Tochter Qimonda gekauft. Und da ist ein Blick zurück angebracht: Diese Speicher-Megafab entstand ab dem Jahr 2000 als SC 300 unter Regie von Siemens/Infineon, kostete damals umgerechnet etwa eine Milliarde Euro, wovon etwa 20 Prozent Subventionen, also Steuergelder waren. Und da sind die Folgeinvestitionen und späteren Technologiefördergelder noch gar nicht eingerechnet. Doch als Qimonda Anfang 2009 in die Insolvenz ging, unternahm die Mutter Infineon nicht allzu viel, um die Tochter zu retten – wobei man der Fairness halber sagen muss, dass Infineon damals das Wasser selbst bis zum Hals stand und die Qimonda-Chefetage die Pleite größtenteils selbst verschuldet hatte. Im Ergebnis waren jedenfalls allein in Dresden auf einen Schlag über 3000 Arbeitsplätze futsch und dies hinterließ nicht …

Vor 30 Jahren: IBM-PC begründet „Wintel“-Allianz

Redmond/New York/Santa Clara, 29.7.11: Vor 30 Jahren, im Juli und August 1981, legten IBM, Microsoft und Intel den Grundstein für die später sogenannte „Wintel“-Allianz. Am 12. August erschien mit dem „IBM 5150“ der erste Personalcomputer in der Intel-Microsoft-Architektur und begründete einen de-facto-Standard, der noch heute PCs und Notebooks beeinflusst. Ausgestattet war der IBM-PC mit einer auf 8 Bit abgespeckten Variante von Intels 8086-Prozessor (daher ist bis heute von x86-Befehlen die Rede). Als Betriebssystem kam das „Disk Operating System“ (MS-DOS) zum Einsatz, das Microsoft am 27. Juli 1981 dem Programmierer Tim Paterson abgekauft hatte. MS-DOS wurde später zu Windows weiterentwickelt (daher dann auch die Zusammenziehung „Intel und Windows = „Wintel“), wobei viele Systembeschränkungen von MS-DOS erst mit Windows XP wegfielen.Der IBM-PC war nicht der erste Personalcomputer: Bereits 1977 stellte Apple den Apple II vor, zudem begründete der Altair 8800 ab 1975 einen Heimcomputer-Boom. Aber anders als Apple erlaubte IBM den Nachbau seiner Architektur und so entstanden in den Folgejahren Millionen von Klonen. Dies sorgte für den großen Verbreitungsgrad dieser PC-Struktur, die schließlich auch (gemeinsam mit den …

Auf dem Weg zum Quantenpunkt-Chip

Dresden, 28.7.11. Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) ist es gelungen, mit ähnlichen Verfahren, wie sie heute bereits in Chipwerken eingesetzt werden, Quantenpunkte aus Indiumarsenid auf Silizium-Wafern zu erzeugen. Die 40 bis 80 Nanometer kleinen Pyramiden können wie ein Transistor geschaltet werden, nur dass sich die Elektronen etwa 30 Mal schneller durch das Material bewegen als in Silizium. Das HZDR sieht gute perspektiven, dass diese Technologie zu schnelleren Computer-Prozessoren führen kann. www.hzdr.de

Amazon entfernt Bucheinkauf aus Kindle-App

Seattle/Cupertino, 28.7.11: Wer das eBuch-Leseprogramm von amazon, die Kindle-App, auf seinem iPad hat, wird sich über die jüngste Aktualisierung gewundert haben, die die Verbindung zum Kindle-Laden enfernt. Laut einem Bericht des Mediendienstes „Meedia“ geschah dies auf Apple-Geheiß: Weil der iPad-Hersteller an allen In-App-Verkäufen 30 Prozent kassieren will, verbietet Apple seit einiger Zeit Direktverkäufe von App-Anbietern, die nur über deren Internet-Laden abgewickelt werden. Die Oiger-Empfehlung: Das Update gar nicht erst nicht aufspielen.

Infineon investiert 350 Mio Euro in Dresden

Leistungshalbleiter werden auf süperdünnen Wafern hergestellt. Abb.: Infineon Dresden/München, 28.7.11.: Der Münchner Halbleiterkonzern Infineon investiert in Dresden weitere 250 Millionen Euro in eine Fabrik für Leistungselektronik auf 300-Millimeter-Wafern (Siliziumscheiben). Dabei entstehen bis 2014 zunächst 250 neue Jobs. Das teilte das Unternehmen nach einiger Ziererei nun mit. „Wenn sich der Markt, der Umsatz und die Rahmenbedingungen entsprechend den bisherigen Prognosen entwickeln, wäre ein weiterer Ausbau über die kommenden sechs bis sieben Jahre möglich“, kündigte die Unternehmensleitung an. Die Fabrik wird im ehemaligen Qimonda-Reinraum eingerichtet, den Infineon kürzlich für 101 Millionen Euro erworben hatte (Der Oiger berichtete). Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) zeigte sich erfreut über die Entscheidung: „Hier wird eine weltweit einzigartige Technologie eingeführt.“ Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer (parteilos) sprach von einem „guten Tag für Dresden und Sachsen“ und Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) meinte, Silicon Saxony werde „bald Europas größtes Mikroelektronik-Cluster sein“. Helmut Warnecke – Silicon-Saxony-Vorstand und einer der Chefs von Infineon Dresden – erklärte namens des Branchenverbundes: „Das zeigt, dass ,Silicon Saxony‘, obwohl nur ein Interessenverband, normative Kraft bei Ansiedlungen entfaltet.“ Millionen-Beihilfen geplant „Wir haben …

Heißer Sessel: Erneut Chefwechsel bei Globalfoundries Dresden

Dresden, 27.7.11: Und schon wieder bekommen die Chipwerke in Dresden-Wilschorf einen neuen Chef: Geschäftsführerin Elke Eckstein (46), die erst seit Januar im Amt war, verlässt Globalfoundries Dresden, wie der Chip-Auftragsfertiger  heute bekannt gab. Interimsweise wird ihr Kay Chai Ang folgen, der bereits von Dresden aus als Senior-Vizepräsident die „300 mm“- Aktivitäten von GF weltweit leitet. Ein neuer Geschäftsführer sei bereits „identifiziert“, erklärte ein Sprecher von GF Dresden auf Oiger-Anfrage. Über die Gründe für Ecksteins Ausscheiden wollte er sich nicht äußern. Der Chefsessel im Chipwerk scheint heiß zu sein, denn binnen zweieinhalb Jahren hat das Unternehmen in Dresden-Wilschdorf bereits vier Chefs „verbraucht“, wenn man die Zeit unter AMD mitrechnet: Erst ging der langjährige AMD-Dresden-Chef Hans Deppe völlig überraschend und unter bis heute etwas mysteriös gebliebenen Umständen im Februar 2009. Ihm folgte der Amerikaner Jim Doran, dann für ein Jahr Udo Nothelfer und im Januar 2011 Elke Eckstein. Aktualisierung: Der Branchendienst „Golem“ spekuliert, der Abgang Ecksteins habe mit der Unzugriedenheit der GF-Mutter AMD mit den bisher erreichten Ausbeuten bei 32-Nanometer-Proessoren zu tun. Tatsächlich hat AMD den Marktstart …

Digital-TV wird 15, Analog-Tod naht

Berlin, 27.7.11. Vor 15 Jahren startete mit „DF 1“ der erste digitale Sender in Deutschland. Bis heute hat sich dieser Verbreitungsweg allerdings hierzulande noch nicht auf voller Front durchgesetzt: Während Digital-TV in Großbritannien einen Marktanteil von 93 Prozent hat, schaut in Deutschland nach Angaben der AGF/GfK-Fernsehforschung nur jeder zweite Haushalte digital, teilte die Branchenverband „Bitkom“ in Berlin mit. Dennoch soll die analoge Fernsehverbreitung Ende April 2012 gestoppt werden. Dann wird das analoge Satellitensignal für deutsche Sender abgeschaltet. Das terrestrische Analog-TV musste bereits ab 2003 dem Digitalstandard DVB-T weichen. Einige Kabelbetreiber bieten daher mittlerweile eine Rückkonvertierung von Digital in Analog um, wenn Oma oder Opa sich nicht von ihrer alten Glotze trennen wollen. Die jüngere Generation erwärmt sich derweil für IP-TV, das internetgestützte Fernsehen – wenn sie sich ihre Lieblingsserien nicht lieber gleich per Torrent, Streaming etc. parallel zur Erstausstrahlung im US-Fernsehen aus dem Netz ziehen. -> Wie die Sender Otto-Normal-Glotzer den Umstieg schmackhaft machen

DVD: „Die Schlacht an der Somme“

Propaganda, Kassenknüller, Welterbe Lange bevor der Krieg, der 1914 bis 1918 die Welt verheerte, der „I. Weltkrieg“ genannt wurde, hieß er schon „Der große Krieg“, „Der Maschinenkrieg“ oder schlicht „Die Blutpumpe“. Wohl kaum einem Zeitgenossen in den kämpfenden Ländern entging der hohe Blutzoll, die neue Qualität dieses Krieges. Dass die Verlustzahlen einer Grabenschlacht nicht mehr nach Tausenden oder Zehntausenden, sondern nach Hunderttausenden oder gar Millionen gemessen wurden. Und auch keiner der Regierungen entging, welche Gefahren ein langer und verlustreicher Krieg für die Moral der „Heimatfront“ barg. Man flüchtete sich – statt in einen Friedensschluss – in mehr Propaganda. Und auch wenn die anfangs noch recht plump daher kam, entwickelte sich bereits hier der (wie später auch im II. Weltkrieg) so erfolgreiche britische Agitprop-Weg: Man gab sich zumindest den Anstrich einer objektiven Berichterstattung und erhöhte so die eigene Glaubwürdigkeit. Mit der Handkurbelkamera eingebettet in den Schützengraben Ein Beispiel dafür ist „Die Schlacht an der Somme“: Der englische (Pseudo-)Dokumentarfilm über den britischen Großangriff 1916 auf die deutschen Stellungen entwickelte sich in England zum Kassenschlager. Binnen sechs Wochen …

Datenschutz: Deutsche setzen das meiste Vertrauen in Behörden

München, 27.7.11. Behörden genießen bei den Deutschen – trotz aller Berichte über weltweite Hackerangriffe und Datenklau – weiterhin das größte Vertrauen, wenn es darum geht, im Internet auch sensible persönliche Daten preiszugeben. Das hat eine Emnid-Umfrage unter rund 1000 Bundesbürgern ergeben, wie die Sicherheits-Softwarefirma Symantec in München mitteilte. Demnach sprachen 14 Prozent der Befragten dem öffentlichen Sektor in puncto Datenschutz vollstes Vertrauen aus, weitere 55 Prozent benoteten mit „Gut“ oder „befriedigend“. „Datenschutz ist gerade für den öffentlichen Sektor eine Daueraufgabe und ein wesentlicher Akzeptanzfaktor“, zitiert Symantec dazu Thomas Petri, den bayerischen Landesbeauftragten für Datenschutz. „Es genügen ein, zwei Skandale und das mühsam erarbeitete Vertrauen ist verspielt.“ Deutlich weniger Vertrauen bringen die Deutschen laut der Umfrage Internetportalen des Handels, der Telekommunikationsanbieter und der Finanzsektor entgegen. In diesem Zusammenhang hat Symantec-Konkurrent „Kaspersky“ Internetnutzern geraten, insbesondere bei allen Vorgängen, bei denen Kreditkartendaten übermittelt werden, ein paar Grundregeln zu beachten: Der Käufer sollte darauf achten, dass die Daten über eine gesicherte Verbindung abgewickelt wird (zu erkennen am Schloss-Symbol in der Bowser-Statusleiste), der Anbieter ein vollständiges Impressum und seine AGB …