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Plastic Logic liefert eReader für russische Schulkinder

Ranzen adé: In den "PL 100" können russische Schulkinder nun ganze Lehrbuchsammlungen stopfen. Abb.: PL

Ranzen adé: In den "PL 100" können russische Schulkinder nun ganze Lehrbuchsammlungen stopfen. Abb.: PL

„PL 100“ basiert auf digitalem Plastepapier aus Dresden

Dresden/Moskau/Cambridge, 12.9.2011: Nach elfjähriger Vorbereitungszeit ist es nun soweit: „Plastic Logic“ (PL) hat heute mit dem Verkauf eines s eBuch-Lesegeräts namens „Plastic Logic 100“ begonnen. Es basiert auf plastikelektronischem Papier aus Dresdner Produktion und soll als Lehrbuchersatz an russischen Schulen eingesetzt werden. Im Gegensatz zu klassischen Tablettcomputern und eReadern sei der PL 100 für diesen Einsatzzweck besonders gut geeignet, da er ohne Glas, sondern mit der einzigartigen Kunststoffelektronik vom PL hergestellt sei und daher zum Beispiel nicht splittern könne, betonte das Unternehmen.

Ein weiterer eReader, der sich an Geschäftskunden richten und dann auch auf dem freien Markt verfügbar sein soll, werde später vorgestellt, kündigte Rachel Lichten von PL Dresden an. Dieses Gerät werde mehr Funktionen als der Schul-eReader haben, zum Beispiel die Möglichkeit, Dokumente selbst zu erzeugen.

Die Dresdner Fabrik für elektronisches Papier. Abb.: PL

Die Dresdner Fabrik für elektronisches Papier. Abb.: PL

Der „Plastic Logic 100“ hingegen ist ganz auf den Schuleinsatz ausgelegt. Er ist als elektronisches Textbuch für Lehrer und Schüler gedacht, das zunächst mit 40 Schulbüchern der Klassenstufen 6 und 7 in Russland gespeist wird. Das Gerät mache es möglich, so PL, dass ein Schulranzen voll Bücher mit der Berührung eines Fingers jederzeit für den Schüler zugänglich ist. Es besteht kein Risiko mehr, dass einem Schüler zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Buch nicht zur Verfügung steht“.

Die Bildungsvariante des PL 100 soll 12 000 Rubel (knapp 300 Euro) kosten, die Auslieferung an Schulen in diesem Monat beginnen.

PL hatte mit dem „Que“ bereits vor eineinhalb Jahren einen eReader für Geschäftsleute vorgestellt, diesen dann aber noch vor der Markteinführung zurückgezogen (Der Oiger berichtete) – wohl vor allem, weil Apple mit seinem iPad dazwischen kam. Bei dem „PL 100“ handelt es anscheinend um eine stark abgespeckte, aber auch billigere Variante des Que, der seinerzeit bis zu 800 Dollar (586 Euro) kosten sollte. Er hat wie der Que einen nahezu A4-großen Bildschirm (10,7 Zoll), wird nicht mit Schaltern, sondern per Touchscreen und virtueller Tastatur bedient und wiegt ähnlich wie der Que 475 Gramm. Das ePaper wird in Dresden hergestellt, das Gerät selbst von einem nichtbenannten Auftragshersteller (mumaßlich in Asien).

Plastic Logic wurde im Jahr 2000 von Forschern der Uni Cambridge gegründet. Das bisher einzige Werk steht in Dresden, ein weiteres bei Moskau wird demnächst gebaut.

Heiko Weckbrodt

www.plasticlogic.com

Die technischen Daten des „PL 100“

Der PL 100 basiert auf neuartigem Kunststoffelektronik-Papier ohne Glasträger. Abb.: PL

Der PL 100 basiert auf neuartigem Kunststoffelektronik-Papier ohne Glasträger. Abb.: PL

Display Technologie: Plastic Logic PlasticPaper
Display: Bruchsicheres Polymer, blendfrei, Fingerabdruck abweisend, harte Ummantelung
Displaygröße: 10,7” (27 cm) diagonal
Auflösung: 1280 x 960 bei 150dpi
Form: Tablett
Vorderseite: Anthrazitfarben mit mattem Finish
Rückseite: Schwarz mit einem Soft Touch Finish für die Griffsicherheit
Maße: 216 x 280 x 7,65 mm
Gewicht: 475 g
Schnittstelle: Gesamtbildschirm durch Berührung
CPU: 800 Mhz
Speicherung: 4 GB intern

Batterielaufzeit: Mehr als eine Woche der durchschnittlichen Lesezeit eines Schülers
Netzverbindung: Mikro USB
Betriebssystem: WinCE
Anwendungen (auf dem Gerät): Home und Content Organizer, Lesen und Anmerkungen, Suche, Dokumentennavigation

 

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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