Monate: Oktober 2011

Tempo 128: Telekolumbus investiert 15 Millionen Euro in Dresdner Internetnetz

Dresden, 27.10.2011: Nachdem im Frühjahr 2011 bereits „Kabel Deutschland“ und „Primacom“ TV- und Internetnetze der nächsten Generation (DOCSIS-3.0-Standard) in Dresden in Betrieb genommen hatten, hat heute auch der Kabelnetzbetreiber „Telecolumbus“ in der sächsischen Landeshauptstadt eines der – nach eigenen Angaben – modernsten Multimedia-Netze Europas in Betrieb genommen. Bis Ende 2012 will das Unternehmen rund 15 Millionen Euro in den Auf- und Ausbau dieses Netzes investieren, mit dem die Dresdner mehr als doppelt so schnell im Internet surfen können wie über den leistungsfähigsten VDSL-Anschluss via Telefonkabel. Das teilte Telecolumbus-Vertriebsdirektor Jean-Pascal Roux mit. Etwa die Hälfte der Summe habe man bereits verbaut.

Deutsche geben 13 Millionen Euro für eBücher aus

Berlin, 26.10.2011: Langsam kommt auch in Deutschland das Geschäft mit eBüchern ins Rollen: Im ersten Halbjahr 2011 haben die Deutschen 13 Millionen Euro für digitalisierte Bücher ausgegeben. Das teilte Sony anlässlich des Marktstarts seines neuen eBuch-Lesegerätes „Reader Wifi“ mit und berief sich dabei auf eine Studie der „Gesellschaft für Konsumforschung“ (GfK). Dabei wurden 1,4 Millionen Titel verkauft.

Neue Internet-Endungen nahen – über 600.000 € Startkosten pro Domain

Berlin, 26.10.2011: Die neuen Internet-Endungen wie xy.firma und zz.berlin (Top Level Domains) sollen Anfang 2013 freigeschaltet werden. Das teilte der deutsche Hightech-Branchenverband „Bitkom“ unter Berufung auf die Internetverwaltungs „Icann“ mit. Wer statt .de oder .com eine tolle eigene Endung für seine Internetadresse haben will, muss tief in die Tasche greifen, Privatpersonen sind ganz ausgeschlossen.

Richter: Telekom muss VDSL-Drosselklappe offen zugeben

Bonn, 26.10.2011: Die Telekom-Werbung für die schnellen Internetzugänge via VDSL ist irreführend. Das hat das Landgericht Bonn auf eine Klage des „Verbraucherzentrale Bundesverbandes“ (vzbv) entschieden, wie der vzbv heute mitteilte. Demnach muss der Rosa Riese in seiner Reklame für das Paket „Call & Surf Comfort VDSL“ klar kenntlich machen, dass die Kunden ab 100 Gigabyte (VDSL 25 – bei VDSL 50 sind es 200 GB) übertragenem Datenvolumen nicht mehr mit bis zu 25 beziehungsweise 50 Megabit je Sekunde (Mbs) surfen, sondern auf sechs Mbs herhuntergedrosselt werden.

Buch „Nerds Attack!“: Deutschland droht digitalen Anschluss zu verlieren

Die Risiko-Scheue deutscher Kapitalgeber ist mit schuld, dass es in Deutschland zu wenig erfolgreiche Internet- und Computerspiel-Unternehmen gibt. Diese Ansicht verfechtet Christian Stöcker in seinem Buch „Nerd Attack!“ (frei übersetzt: Der Angriff der Computerfetischisten). Auch würden zuviele Firmengründungen in dieser Branche von Wirtschaftsinformatikern statt Programmierern dominiert.

Mehrheit ärgert sich über Handy-Machos – hält sich selbst aber für vorbildlich

Santa Clara/Feldkirchen, 25.10.2011: Handy-Machos müssen wohl vom Mars kommen. Denn zwei Drittel aller Deutschen ärgern sich über die schlechte „Netikette“ von Mobiltelefo-Besitzer, die andere mit aufdringlichen Klingeltönen, Prahlerei und lauten Telefonaten nerven. Fast jeder Zweite hält die eigenen Umgangsformen mit Handy, Laptop und anderen Mobilgeräten aber für vorbildlich. Das hat eine Umfrage des Chipkonzerns Intel unter 1000 Deutschen ergeben.

Ifo: Ostdeutsches Geschäftsklima im Sinkflug

Dresden, 25.10.2011: Das Geschäftsklima in der ostdeutschen Wirtschaft hat sich im Oktober weiter eingetrübt – zum vierten Mal in Folge, teilte die Dresdner Niederlassung des Wirtschaftsforschungsinstituts „ifo“ mit. Ihre derzeitigen Geschäfte beurteilen die ostdeutschen Industrieunternehmen weniger gut als zuvor. Vom Geschäft mit dem Ausland erwarten die Firmen zukünftig keine nennenswerten zusätzlichen Impulse mehr.

Nobelpreisträger Albert Fert: Spintronik wird unser Leben verändern

Dresden (DNN). Die Spintronik – also die Kunst, aus einzelnen Atomen Computer zu konstruieren – wird unsere technischen Möglichkeiten und unser Alltagsleben in naher Zukunft nachhaltig verändern. Davon ist Nobelpreisträger Prof. Albert Fert überzeugt, der derzeit an einem Kolloquium über die Zukunft der Mikroelektronik in Dresden teilnimmt.

Gewerbeparks: Schnelles Internet ist heute Ansiedlungskriterium Nr. 1

Dresden, 25.10.2011: Während früher die Nähe zu einer Autobahn und eine gute Straßenanbindung für ansiedlungswillige Unternehmen in kommunalen Gewerbeparks war, ist dieses Kriterium inzwischen von schnellen Internetanschlüssen auf Platz 2 verdrängt worden. „Die Frage nach DSL-Anschlüssen kommt heutzutage ganz zuerst bei Ansiedlungsverhandlungen“, sagte Birgit Monßen, die Chefin der städtischen Wirtschaftsförderung in Dresden.

TSMC startet Massenproduktion von 28-Nanometer-Chips

Hsinchu, 24.10.2011: Der taiwanesische Auftragsfertiger TSMC hat nach eigenen Angaben die Massenproduktion von Halbleitern der Strukturgeneration 28 Nanometer (nm) begonnen. „Wir sind die ersten in der 28-nm-Volumenfertigung und damit Technologieführer“, haute TSMC-Vizepräsident Jason Chen auf den Putz. Gedacht ist dies wohl als Seitenhieb auf den noch jungen Konkurrenten „Globalfoundries“ – dessen Dresdner Werk stellt zwar schon seit ein paar Monaten 32-Nanometer-Prozessoren für AMD her, die Ausbeute war bisher aber eher schwach. TSMC hat für seine neue 28-nm-Technologie laut Unternehmensangaben derzeit 80 Kunden. Darunter sind neben Qualcomm auch AMD und Nvidia, die für ihre nächsten Grafikkartengenerationen bereits auf die neue Technik warten. TSMC mit Sitz in Hsinchu ist der weltweit größte Chip-Auftragsfertiger vor UMC und Globalfoundries. hw

„Ich bezahl dann mal mit Handy“

  Mobiltelefon soll Bargeld ablösen: Dresdner Infineonwerk stellt dafür die Sicherheits-Chips her Die Dresdner Infineonwerke fertigen Sicherheits-Chips, die das Handy zum universellen Zahlungsmittel und elektronischen Schlüsselbund machen sollen. Das Unternehmen sieht im „Mobile Payment“ (mobiles Bezahlen), das in Japan und China bereits üblich ist, einen Wachstumsmarkt. Die Marktforscher von „IMS Research“ prognostizieren, dass ab 2015 eine halbe Milliarde Handys pro Jahr mit Mikrobezahltechnik ausgeliefert werden.

Infineon stellt in Dresden ein

  Derzeit 44 Jobs ausgeschrieben, knapp 200 folgen noch Dresden, 24.10.2011: Infineon heuert bereits Mitarbeiter für seine neue 300-Millimeter-Chipfabrik für Leistungshalbleiter in Dresden an. „Ein Teil der 250 Beschäftigten ist schon eingestellt“, sagte Standortsprecherin Diana Heuer. Derzeit sind 44 weitere Stellen ausgeschrieben, gesucht werden unter anderen Instandhalter und IT-Systemexperten.

Dresdner Entwicklungszentrum OSRC feilt mit an AMD-Prozessoren von morgen

Vor genau 15 Jahren erster Spatenstich für AMD-Fabrik Dresden, 24.10.2011. AMD feiert heute ein Jubiläum mit leicht bitterem Beigeschmack: Seit 15 Jahren ist der US-Halbleiterkonzern in Dresden vertreten. Statt einst bis zu 3000 Mitarbeitern beschäftigt das mittlerweile fabriklose Unternehmen („Fabless company“) heute allerdings nur noch 41 Spezialisten in Dresden – der große Rest wurde 2009 an „Globalfoundries“ (GF) vererbt.