Deutsche Ingenieurskunst, Ausbeute und Investitionen – Standort-Chef Rutger Wijburg im Oiger-Kurzinterview
Sie sind seit Herbst 2011 Chef bei Globalfoundries Dresden. Welchen Eindruck haben Sie von Werk und Leuten gewonnen?
Rutger Wijburg: Die Mannschaft in Dresden besteht aus sehr kompetenten Leuten, die deutsche Ingenieurskunst und Facharbeit hoch halten. Technologisch ist das Werk hier Weltspitze, das kann ich als Holländer und Europäer gar nicht anders sagen.
Wie haben Sie die Ausbeuteprobleme bei den 32-Nanometer-Prozessoren für AMD gelöst?
Rutger Wijburg: Zunächst: Der Einsatz der „High K Metal Gate“-Technologie war Neuland, das andere Foundries immer noch nicht beherrschen. Dass es da zu Startproblemen kommt, ist normal. Wir haben deswegen deutsche Ingenieurskunst mit den Foundry-Erfahrungen in Singapur verknüpft, unsere Teams auf vordringliche Aufgaben konzentriert und durch Kollegen aus den USA und Singapur verstärkt.
Welche Projekte stehen in Dresden in nächster Zeit an?
Rutger Wijburg: Nachdem wir die 32-Nanometer-Fertigung in Kombination mit der High-K-Technologie nun im Griff haben, geht es jetzt um den nächsten Knoten, die 28-Nanometer-Generation. In diesem Jahr will Globalfoundries noch mal rund 500 Millionen Dollar in den Kapazitätsausbau in Dresden investieren. Und da die Nachfrage von AMD und anderen Großkunden an unserer 28-Nanometer-Technik, deren Produktion in zwei Wochen startet, so groß ist, arbeiten wir an Plänen für weitere Investitionen – und die könnten sich dann in ähnlichen Größenordnungen bewegen.
Interview: Heiko Weckbrodt
Rutger Wijburg leitet seit September 2011 das Dresdner GF-Werk. Der gebürtige Niederländer war zuvor bei NXP Semiconductor – der früheren Halbleitersparte von Philips – tätig. Er ist 50 Jahre alt, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Siehe auch: Globalfoundries Dresden bügelt AMD-Rüffel aus Milliardeninvestitionen in Dresden geplant
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