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Foundry-Markt wächst um 5,1 %, Globalfoundries behauptet 3. Platz

Blick in eine Fabrik von TSMC - das taiwanesische Unternehmen ist die weltweit größte Chip-Foundry. Abb.: TSMC

Blick in eine TSMC-Fabrik. Abb.: TSMC

Stamford/Dresden/Taipeh, 30.3.2012: Die zehn größten Chip-Auftragsfertiger („Foundries“) weltweit haben ihr Marktvolumen im Jahr 2011 weniger stark ausweiten können als im Vorjahr. Das geht aus einer Analyse des US-Marktforschungsunternehmens „Gartner Inc.“ (Stamford) hervor. Demnach legten die Foundry-Umsätze im vergangenen Jahr um 5,1 Prozent auf 29,75 Milliarden Dollar (22,3 Milliarden Euro) zu – nach einem satten Sprung nach der Chipkrise um 40,5 Prozent von 2009 auf 2010. Branchenprimus bleibt die taiwanesische TSMC, gefolgt vom UMC und Globalfoundries (GF).

Belastende Faktoren für die Auftragsfertiger seien 2011 vor allem die schwache globale PC-Nachfrage, die Flutkatastrophe in Thailand – die viele Festplattenfabriken lahm legte – und das Reaktorunglück in Fukushima gewesen, das die japanische Auftraggeber zurückwarf, schätzte Gartner-Forschungsdirektor Samuel Tuan Wang ein. Andererseits habe der Boom im Smartphone- und Tablettrechner-Markt sowie der niedrige Dollar-Kurs die Geschäfte belebt.

Globalfoundries steigert Umsatz auf 3,58 Mrd. $

Reinraumbrücke bei Globalfoundries Dresden. Abb.: GF

Reinraumbrücke bei Globalfoundries Dresden. Abb.: GF

Da Neueinsteiger GF, der erst 2009 aus den früheren AMD-Prozessorwerken entstand, kaum Umsatzzahlen nennt, ist die Gartner-Analyse gerade hier besonders interessant: Demnach steigerte das US-Unternehmen, dessen Leitwerk (Fab 1) in Dresden steht und das gerade seine neue Mega-Fab in Malta bei New York hochfährt, seinen Umsatz um 1,7 Prozent auf 3,58 Milliarden Dollar (2,68 Milliarden Euro). Angesichts des stärker expandierenden Foundry-Gesamtvolumens fiel der GF-Marktanteil damit leicht von 12,4 auf 12 Prozent.

Dass GF damit etwas unter den Erwartungen blieb, dürfte auch mit den Querelen mit Hauptauftraggeber AMD um die zunächst recht niedrige Ausbeute bei den „Bulldozer“-Prozessoren im 32-Nanometer-Prozess zu tun haben. Allerdings hat GF diese Probleme inzwischen ausgebügelt (Wir berichteten) und will dieser Tage seinen neuen 28-nm-Prozess mit „Hi-K Metal Gate“-Technologie starten, wie der Dresdner GF-Chef Rutger Wijburg jüngst ankündigte. Daher könnte GF in diesem Jahr deutlich stärker zulegen. Weltweit hat GF nach eigenen Angaben über 12.000 Mitarbeiter. In Dresden hat das Unternehmen 3800 Beschäftigte, darunter 3400 feste.

Samsung drängelt erfolgreich ins Foundry-Geschäft

Während der direkte GF-Konkurrent TSMC im vergangenen Jahr seinen Marktanteil sogar auf 48,8 Prozent ausbauen konnte, hat der ebenfalls in Taiwan ansässige Zweite „UMC“ Federn lassen müssen und an Umsatz und Marktanteil verloren. Derweil drängt der südkoreanische Mischkonzern Samsung energisch in den Foundry-Markt: Obzwar in der Gartner-Liste noch nicht berücksichtigt, konnte Samsung einen Milliarden-Auftrag von Apple an Land ziehen – rechnet man dieser Order mit ein, liegt der südkoreanische Konzern bereits jetzt auf dem vierten Platz im Foundry-Ranking.

Für 2012 gab Gartner noch keine Prognose ab, rechnet aber wegen der weiter ansteigenden Nachfrage für Computertelefone (Smartphones) und Tablets mit steigenden Umsätzen im Foundry-Markt. Durch den starken Investitionskurs von TSMC, GF und anderen Foundries bahnen sich aber auch Überkapazitäten an. Heiko Weckbrodt

Die Top 10 der Chip-Auftragsfertiger
(Angaben in Dollar, Quelle: Gartner Inc.)

Quelle: Gartner

 

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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