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Gewinne bei Chip-Foundry TSMC schrumpfen

Der Primus: TSMC-Fab von innen. Abb.: TSMC

Der Primus: TSMC-Fab von innen. Abb.: TSMC

Taipeh, 14.4.2012: Der weltweit größte Halbleiter-Auftragsfertiger („Foundry“), die taiwanesische TSMC, hat seine Umsätze im vergangenen Jahr zwar leicht gesteigert, allerdings einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Das geht aus dem neuen Geschäftsbericht der Taiwanesen hervor: Die Umsätze legten um 1,8 Prozent auf 427,1 Milliarden Taiwan-Dollar (14,1 Milliarden US-Dollar bzw. 11 Mrd. €) zu. Die Gewinne schrumpften jedoch um 16,5 Prozent auf 137 Milliarden Taiwan-Dollar (4,5 Milliarden US-Dollar bzw. 3,5 Mrd. €). Damit bleibt TSMC unumstrittere Branchenprimus: Trotz der Rückgänge macht das Unternehmen mehr Gewinn, als die nächstfolgenden Foundries UMC (3,6 Mrd. $) und Globalfoundries (3,58 Mrd. $) jeweils an Umsatz generieren.

Milliardenschwere Investitionen in Kapazitätsausbau und Technologie

Die schrumpfenden Profite sind offensichtlich auch durch die massiven Ausgaben von TSMC für den Ausbau seiner Produktionskapazitäten und neue Technologien verantwortlich, die im Ringen um potenzielle Kunden die Konkurrenz auf Abstand halten sollen – aber sich (noch) nicht in vollem Maße in Umsatz und Gewinn ausgezahlt haben.

TSMC-Video

Das 1987 gegründete Unternehmen verfügt – inklusive der neuen Fab 15, die Anfang 2012 die Produktion aufnahm – über zehn Halbleiterfabriken, drei davon auf dem neuesten Stand der Technik, die 300-Millimeter-Siliziumscheiben (Wafer) bearbeiten können.

Umgerechnet in 200-mm-Wafer-Äquivalente, hat TSMC seine Gesamtkapazitäten im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf 1,163 Millionen Waferstarts je Monat erhöht. Damit liegen die Taiwanesen weit vor der Konkurrenz.

28-Nanometer-Technik macht erst 1 % des Umsatzes aus

TSMC-Finanzchefin Lora Ho

TSMC-Finanzchefin Lora Ho

Allein im vergangenen Jahr hatte TSMC seine Investitionen um 14 Prozent auf 7,3 Milliarden US-Dollar gesteigert. Der größte Teil dieser Ausgaben floss in den Fabrikausbau und neue Technologien wie die 28-Nanometer-Fertigung – die zwar halfen, große Auftraggeber wie die Grafikprozessor-Firmen Nvidia und AMD bei der Stange zu halten, aber gerade mal ein Prozent des Umsatzes im Jahr 2011 ausmachten.

Für dieses Jahr hat TSMC-Finanzchefin Lora Ho rund sechs Milliarden Dollar (4,7 Milliarden Euro) Investitionen vorgesehen. Der Konzern hat aber inzwischen bereits angekündigt, diese Summe demnächst zu ändern – erwartet wird von Branchenbeobachtern eine Erhöhung.

TSMC besetzt fast die Hälfte des weltweiten Chip-Foundry-Markts

Den eigenen Anteil im weltweiten Foundry-Markt bezifferte TSMC auf 48 Prozent – hier wie auch bei den Umsatzzahlen gibt es leichte Differenzen zu den kürzlich vom US-Marktforschungsunternehmen „Gartner“ veröffentlichten Übersichten zum Foundry-Markt (Der Oiger berichtete), die allerdings durch unterschiedlich angesetzte Dollar-Kurse zu Stande gekommen sein können. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt
Kategorie: News, Wirtschaft

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Heiko Weckbrodt hat Geschichte studiert, arbeitet jetzt in Dresden als Wirtschafts- und Wissenschaftsjournalist und ist Chefredakteur und Admin des Nachrichtenportals Oiger. Er ist auch auf Facebook, Twitter und Google+ zu finden.

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