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„Pocketbook A 10“ im Test: Preisgünstiges Tablet mit guter Akku-Laufzeit

Vika im Glück: das neue A10-Tablet. Abb.: Pocketbook

Vika im Glück: das neue A10-Tablet. Abb.: Pocketbook

Mit dem „Pocketbook A 10“ ist die ukrainisch-stämmige Firma „Pocketbook“ – bisher vor allem in Osteuropa der Platzhirsch für eBook-Reader mit passivem eInk-Bildschirmen – in den Markt für Tablett-Computer eingestiegen. Und das Ergebnis ist durchaus respektabel geraten, wenngleich die Ukrainer noch etwas am Finish feilen sollten, wie unser Praxistest ergeben hat.

Zunächst zu den Eckdaten: Das „A 10“ hat einen mit 10 Zoll (26,6 Zentimetern) angenehm großen Bildschirm und wiegt 670 Gramm. Bücher, Bilder, Musik und andere Dateien werden über das eingebaute WLAN-Modul oder per mitgeliefertem Mikro-USB-Kabel aufgespielt. Auch ein Audioanschluss, Blättertasten und andere Knöpfe sind an Bord. Als Betriebssystem kommt Android 2.3.5 zum Einsatz.

Der eingebaute Texas-Instruments-Prozessor „TI OMAP 3621 (1 Gigahertz) sorgt für angemessenes Arbeitstempo, der Bildneuaufbau zum Beispiel beim Blättern in eBüchern oder bei einer Neuausrichtung durch den Lagesensor (Hoch- oder Querformat) geschieht recht rasch.

Trotz magerem Benchmark-Ergebnis zügiges Arbeiten

In unseren Tempo-Test verwendeten wir das plattformübergreifende, weil browser-basierte Benchmark-Programm „Peace Keeper“ von Futuremark („3D Mark“, „PC Mark“). Dabei kam das A 10 zwar nur auf 140 Punkte (iPad 3: 380 Punkte). Aber Lähmungserscheinungen haben wir auf dem Pocketbook in der Praxis dennoch nicht feststellen können – was daran liegen mag, dass das Gerät im Vergleich zu anderen Android-Tablets recht schlank programmiert zu sein scheint.

Akku hält beim Lesen durchaus zehn Stunden durch

Das macht sich auch bei der Akku-Laufzeit bemerkbar: Während andere Android-Tablets in der Praxis die Herstellerangaben fast nie erreichen, kamen wir in unserem Praxistest (Lesen, gelegentliches Nachschlagen im Internet) auf etwa zehn Stunden – ein sehr guter Wert.

„Vergessliches“ WLAN-Modul

Allerdings haben wir auch ein paar Praxis-Mängel bemerkt. So „vergisst“ das „A 10“ zum Beispiel gern und oft, sich in das einmal eingestellte WLAN-Heimnetzwerk wieder automatisch einzuwählen, wenn es zwischendurch im Ruhemodus war – da aber gerade beim Lesen fremdsprachlicher eBücher regelmäßig Nachschlagearbeit im Netz anfällt, ist das misslich.

Das A10 zielt sichtlich auf eBuch-Leser. Abb.: hw

Das A10 zielt sichtlich auf eBuch-Leser. Abb.: hw

Überhaupt ist das „A 10“ – was angesichts der Vorgeschichte der Firma kaum wundern – offenbar stark auf das eBuch-Lesen ausgerichtet, wenn es auch das übliche Tablet-Funktionsrepertoir (Video, Musik, Spiele-Apps etc) beherrscht. Das zeigt sich schon auf dem Startbildschirm, der sich mit einer Favoritenliste zuletzt gelesener Bücher öffnet.

Nachschlage-Funktion mit Schwächen bei ePub-Büchern

Doch gerade die mitgelieferten eBuch-Leseprogramme haben Schwächen: Der „Cool Reader“ ist sehr spartanisch. Das hauseigene „Bücherregal“ macht da funktionell und optisch schon mehr her. Rein theoretisch ist er Apples „iBooks“ in einem wichtigen Punkt überlegen: Zahlreiche Wörterbücher (und nicht nur ein englisches wie auf dem iPad) sind hier so einstellbar, dass sie per Fingertipp Übersetzungen bzw. Erläuterungen zu unbekannten Vokabeln im eBooks liefern sollten. Tatsächlich aber funktioniert dies aber wohl nur in ausgewählten eBuch-Formaten – in den gängigen ePub-Dateien jedenfalls in unseren Tests nicht – Schade!

Fazit:

Den Ukrainern, die ihren Deutschlandsitz in Radebeul bei Dresden aufgeschlagen haben, ist mit ihrem „Pocketbook A10“ ein gutes Gerät gelungen, das vor allem mit seiner Akkulaufzeit und seinem Preis besticht – für ein iPad zahlt man mehr als doppelt so viel. An einigen Punkten, die sich durchaus per Software-Upgrade realisieren lassen, sollte Pocketbook aber nachbessern. Heiko Weckbrodt

Pocketbook A 10“ (Pocketbook), Tablettrechner, ca. 260 Euro
 
 
Technische Daten (Quelle: Pocketbook):
Abmessungen
207 х 244 х 15 mm
Anzeigen
10’’(25,65 cm) TFT, 1024х768 рх, 262000 colors
Screen material
glass
Farbe
White
Accumulator
Li-Polymer 3,7V (6600 mAh)
Processor
TI OMAP 3621 (1 GHz)
Operative memory
512 MB
Flash memory
4 GB (2GB available fo user)
USB-interface
Micro USB (12Mb/s)
Kartenart
MicroSD up 32 ГБ
Audio Out
3,5 mm, eingebaute Lautsprecher
Formats of e-books
PDF (ADOBE DRM), EPUB (ADOBE DRM), PDF, EPUB, FB2, TXT, DJVU, RTF, HTML, DOC, DOCX
Formats of images
JPEG, BMP, PNG, TIFF
Formats of audio
MP3, WAV
Gewichtung
670 g
G-sensor/Accelerometer
ja
Touchscreen
Capacitive, multi-touch
Wireless connectivity
Wi-Fi b/g/n, Bluetooth
Additional features
Text-to-Speech, Internet browser, email client, audio player, video player (AVI, MKV, MP4)
Material
Plastic, soft touch
Developer
Obreey Products

 

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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