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Novaled Dresden lizensiert OLED-Technik an Samsung

Im OLED-Smartphone "Galaxy Note" hat Samsung bereits Novaled-Technologien eingebaut. Abb.: Samsung

Im OLED-Smartphone „Galaxy Note“ hat Samsung bereits Novaled-Technologien eingebaut. Abb.: Samsung

Dresden/Seol, 29.6.2012. Wer moderne Computertelefone und Tablett-Rechner nur den Asiaten zuschreibt, der irrt: Kauft man sich zum Beispiel eines der neuen Samsung-Smartphones wie das „Galaxy S oder das „Galaxy Note“ mit superdünnem OLED-Bildschirm, dann hat auch deutsche Technologie in der Hand, denn wichtige Kernzulieferungen und Know-How dafür kommen von Novaled Dresden. Inzwischen haben die Dresdner Dotier-Technologien für den südkoreanischen Konzern solch eine Bedeutung erlangt, dass Samsungs Bildschirm-Sparte nun ein langfristiges Lizenz- und Materialabnahme-Abkommen mit Novaled abgeschlossen hat.

Novaled-Sprecherin Anke Lemke wollte zwar auf Anfrage keine Vertragssummen nennen, betonte aber, dass das Abkommen auf mehrere Jahre ausgelegt sei und die Zusammenarbeit zwischen Samsung und Novaled auf eine „neue Qualitätsstufe“ heben werde.

„Wir freuen uns, unsere Kooperation mit Novaled durch dieses Abkommen auszuweiten, während wir auf die OLED-Wachstumsmarkt vorangehen“, kommentiere Soo In Cho, Präsident von „Samsung Mobile Display“ (SMD) den Lizenzvertrag.Samsung und Novaled kooperieren bereits seit dem Jahr 2005 miteinander, wobei die Dresdner dem Konzern wichtige Kernmaterialien für AMOLED-Displays und seine PIN-Technologie zur Verfügung stellte.

Smartphones, Tablets, TV: Samsung erwartet OLED-Boom

Die Südkoreaner rechnen nun mit erheblichen Wachstumsraten im Markt für organische Bildschirme, die unter anderem in sehr dünnen, farbstarken und strom-genügsamen Fernsehern, Smartphones und Tablets eingebaut werden sollen. Die Novaled-Technologie soll in allen künftigen OLED-basierten Geräten von SMD verwendet werden.

Samsung gilt zusammen mit dem südkoreanischen LG-Konzern als führend beim Einsatz organischer Bildschirme in der Heimelektronik. Erst kürzlich hatten daher Sony und Panasonic eine OLED-Allianz geschmiedet, um die Dominanz von Samsung und LG zu brechen.

Novaled wiederum entstand 2001 als Ausgründung der TU Dresden und hat sich auf Zutaten spezialisiert, die die Leuchtkraft und Lebensdauer von „Organischen Leuchtdioden“ (OLEDs) deutlich steigern. Nach Jahren kräftigen Umsatzwachstums, das aber zunächst nur durch Risikokapital-Geber finanziert wurde, hatte Novaled im Jahr 2011 – vor allem wegen der steigenden OLED-Nachfrage aus Asien – erstmals Gewinne geschrieben und plant nun den Gang an die Börse (Der Oiger berichtete). Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt