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Dumping-Vorwurf: 20 Solarfirmen fordern von EU Strafzölle gegen China

Abb.: Pro Sun

Brüssel, 26.7.2012: 20 europäische Photovoltaik-Unternehmen haben sich in Brüssel zu einer Industrieinitiative „EU ProSun“ zusammengeschlossen und eine Anti-Dumping-Klage gegen Chinas Solarexporte eingereicht – ähnlich, wie es die deutsche „Solarworld“ kürzlich erfolgreich in den USA durchexzerziert hatte. „Wir sind technologisch führend, werden aber im eigenen Markt geschlagen durch illegales Preisdumping Chinas“, schimpfte „EU ProSun“-Sprecher Milan Nitzschke.  „Die Preise für Solarstrommodule aus China liegen dabei weit unter den Herstellungskosten in China.“ Die europäischen Solarfirmen wollen daher EU-Strafzölle gegen die Chinesen durchsetzen.

Binnen kurzer Zeit hätten die Chinesen ihren Anteil am europäischen Solarmarkt von 0 auf nun 80 Prozent erhöht, argumentiert die Initiative. Dies sei nur möglich gewesen, weil die chinesische Regierung die Unternehmen durch Milliardenkredite und Exportsubventionen gestützt habe. Auch die geringeren Lohnkosten in Asien könnten die niedrigen Modul-Preise nicht erklären: China habe da keinen natürlichen Kostenvorteil, der Lohnausgaben-Anteil liege beispielsweise in der europäischen Branche bei nur zehn Prozent. Andererseits müsse China wichtige Materialien und Anlagen für seine Photovoltaik zukaufen.

US-Energieministerium: China stützt seine Solarbuden mit 25 Mrd. $

„EU ProSun“ bezieht sich mit seiner Handelsbeschwerde in Brüssel ausdrücklich auf ein vorhergehendes Verfahren in den USA, wo auf Initiative der US-Tochter von „Solarworld“ und weiterer Firmen die Regierung Anti-Dumping-Zölle von 30 bis 250 Prozent (je nach Produkt) auf Solarimporte aus China verhängt hatte (Der Oiger berichtete). Dort war das US-Energieministerium zu der Schätzung gelangt, dass die chinesische Regierung ihre Solarhersteller mit über 25 Milliarden Dollar durch Subventionen, günstige Kredite und subventionierte Energie unterstütze. Diese Argumentation ist allerdings umstritten. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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