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Infineons Chipwerke in Dresden voll ausgelastet

Dünnwafer von Infineon. Abb.: Infineon

Dünnwafer von Infineon. Abb.: Infineon

Dresden, 10. Oktober 2012: Die Dresdner Infineon-Werke könnten bei dem für Mitte November angekündigten Sparprogramm der Konzernleitung möglicherweise mit einem blauen Auge davon kommen: Der Standort werde natürlich seinen Beitrag leisten müssen, doch die Auftragslage sei sehr gut, betonten die Dresdner Geschäftsführer Pantelis Heidas und Helmut Warnecke. Die hiesigen Logikchip-Fabriken seien voll ausgelastet und daran werde sich wenigstens in den nächsten Monaten kaum etwas ändern.

Neues Ausbaustufe vorerst auf Eis

Eine zunächst geplante weitere Ausbaustufe in Dresden ist allerdings angesichts der Sparzwänge im Gesamtunternehmen vorerst vom Tisch. „Aufgeschoben heißt aber nicht aufgehoben“, meinte Warnecke. Infineon hatte seine Produktionskapazitäten für Kontrollchips in Kupfertechnologie in Dresden in den vergangenen vier Jahren bereits mehrmals ausgebaut, in Summe flossen rund 200 Millionen Euro in diese Erweiterungen. Derzeit beschäftigt das Unternehmen rund 2200 Mitarbeiter (inklusive Leiharbeiter) in der sächsischen Landeshauptstadt.

Erste Testscheiben aus neuer Leistungschipfabrik, Produktionsstart 2013

Nicht von den Sparprogrammen betroffen ist indes der rund 350 Millionen Euro teure Aufbau der neuen Leistungshalbleiter-Fabrik im früheren Dresdner Qimonda-Großreinraum, in dem Infineon künftig „Power Chips“ auf 300 Millimeter großen und sehr dünnen Siliziumscheiben produzieren will. „Die ersten Testscheiben sehen sehr vielversprechend aus“, teilte Standort-Sprecherin Diana Heuer mit. Mit der Ausrüstung der Fabrik liege man gut im Zeitplan, so dass Infineon mit einem regulären Produktionsstart im Jahr 2013 rechnen könne.

Infineon erneut Weltmarktführer für Power-Chips

Reinhard Ploss. Abb.: Infineon

Reinhard Ploss. Abb.: Infineon

Leistungshalbleiter, wie sie zum Beispiel für Windkraftanlagen, Solarkraftwerke und Elektroautos gebraucht werden, haben sich für den Konzern mittlerweile zu einem ertragreichen und wachsendem Geschäftsfeld entwickelt. Zum neunten Mal in Folge hat sich der deutsche Konzern jetzt als Weltmarktführer in diesem Segment behaupten können: Laut dem Marktforschungsunternehmen „IMS Research“ hält Infineon einen Anteil von 11,9 Prozent am 17,6 Milliarden US-Dollar (13,7 Milliarden Euro) großen Gesamtmarkt für Leistungshalbleiter, gefolgt von Mitsubishi mit 8,3 Prozent und Toshiba mit 6,6 Prozent.

„Als Weltmarktführer forschen wir an neuen Materialien für Leistungshalbleiter wie Siliziumkarbid und Galliumnitrid“, betonte Infineon-Chef Reinhard Ploss. „Mit 300-Millimeter-Dünnwafern für Leistungshalbleiter haben wir einen Vorsprung in der Fertigungstechnik.“ Und die gehen ab kommenden Jahr in Dresden in die Massenfertigung. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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