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DVD „The Yellow Sea“: Koreanischer Gangsterthriller von archaischer Gewalt

Von wegen, ein einfacher "Job": Taxifahrer und Möchtegern-Auftragskiller Gu-Nam wird nicht nur von der Polizei gejagt. Abb.: BSF

Von wegen, ein einfacher „Job“: Taxifahrer und Möchtegern-Auftragskiller Gu-Nam wird nicht nur von der Polizei gejagt. Abb.: BSF

„The Yellow Sea“ lebt von der Kunst der Steigerung: Der südkoreanische Thriller beginnt sachte und artet dann mehr in mehr in ein barbarisches Blutbad aus. Regisseur Hong-jin Na vereint darin Stil-Traditionen klassischer Triaden-Krimis und amerikanischer Gangster-Filme, um die Geschichte der chinesischen Taxifahrers Gu-nam zu erzählen, der einen mörderischen Auftrag übernimmt – und sich mitten im Kreuzfeuer zwischen Polizei und Mafia wiederfindet.

Auftragsmord an einem Fremden

Gu-nam lebt in der chinesischen Provinz an der Gelben See (Yellow Sea) und hat sich hoch verschuldet, um seiner Frau ein Arbeitsvisum für das gelobte Land, für Südkorea zu besorgen. Doch als sich die Gattin nicht mehr meldet und ihm auch noch Spielschulden über den Kopf wachsen, nimmt der Taxifahrer ein Angebot des örtlichen Schmugglers Myan an: Er lässt sich in einem Kutter nach Südkorea fahren, um dort einen ihm völlig Unbekannten zu töten. Doch der ist offensichtlich in die Machenschaften der koreanischen Mafia verstrickt und unversehens gerät unser frischgebackener Auftragsmörder zwischen die Fronten…

 Trailer (Fox):
Chinagangster schwören auf Hackebeil statt Pistole

Es mag manchmal etwas schwer sein, den Zusammenhängen in der Flut koreanischer und chinesischer Namen und Motive zu folgen – dennoch wird der über zweistündige Thriller immer packender, gewalttätiger, bizarrer. Mit archaischer Brutalität hacken da Mafiosi mit Beilen und Knüppeln aufeinander ein, als ob die Pistole nie erfunden worden wäre. Da fühlt man sich manchmal an die Eingangsszenen von „Gangs of New York“ erinnert, in der die frühen US-Banden ähnlich brutal aufeinander eindroschen. Dabei ist „Yellow Sea“ aber doch interessant aus der Perspektive des kleinen Lichts Gu-nam erzählt, der inmitten dieser archaischen Mühlwerke über sich hinauswächst.

Fazit:

Abb.: Fox

Abb.: Fox

Ein harter, aber zunehmend fesselnder Triaden-Krimi. „Yellow Sea“ spart nicht mit Brutalitäten. Aber man hat kaum den Eindruck, dass diese um ihrer selbst willen inszeniert werden, sonder vielmehr einfach zur Story gehören. Heiko Weckbrodt

„The Yellow Sea“ (Fox), Thriller, Südkorea 2010 (DVD: 2012), Regie: Hong-jin Na, mit Ha Jung-woo und Kim Yun-seok, 136 Minuten, FSK 18, DVD 14 Euro
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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