Forschung, Internet & IoT, Kunst & Kultur, News, Surftipp
Schreibe einen Kommentar

Tötende „Blüten“ und das kosmische Netz dunkler Materie

Keine Aliens, sondern Zebrafisch-Larven. Zebrafische werden in der Biologie und Genetik gern als Modellorganismen verwendet. Abb.: Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie / Jürgen Berger, Mahendra Sonawane

Keine Aliens, sondern Zebrafisch-Larven. Zebrafische werden in der Biologie und Genetik gern als Modellorganismen verwendet. Abb.: Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie / Jürgen Berger, Mahendra Sonawane

Planck-Gesellschaft zeigt in Internet-Ausstellung ungewöhnliche Wissenschaftsbilder

Internet, 25. Dezember 2012: Eine exotische Blüte entpuppt sich als fressgieriges Bio-Krankenhaus, ein paar Aliens als harmlose Fischlarven, ein gelber Blitz als Netzhautzelle: Viele Phänomene der Natur, die in unserer Alltagswelt für das bloße Auge nicht erfassbar sind, erscheinen wie verwirrende Kunstwerke, wenn sie mit Hilfe von sauteuren Forschungsgeräten, mit Mikroskopen oder Computersimulationen von Forschern sichtbar gemacht werden. Die Max-Planck-Gesellschaft hat die 50 spektakulärsten dieser Bilder inzwischen in einer Internetausstellung „Bilder aus der Wissenschaft“ öffentlich zugänglich gemacht – eine analoge Druckversion dieser Schau tourt derzeit durch Russland.

Sieht wie eine exotische Blüte aus, ist aber ein Blutkörperchen (rot) unter dem Mikroskop, das gerade Tuberkulosebakterien (gelb) frisst. Abb.: Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie / Volker Brinkmann

Sieht wie eine exotische Blüte aus, ist aber ein Blutkörperchen (rot) unter dem Mikroskop, das gerade Tuberkulosebakterien (gelb) frisst. Abb.: MPI für Infektionsbiologie / Volker Brinkmann

An der Schnittstelle von Forschung und Kunst

Die Aufnahmen bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und Kunst, tauchen ein in die Nanowelt der Elementarteilchen, bringen mikroskopische Vorgänge in Organismen zum Vorschein und zeigen Zusammenhänge in den schier unendlichen Weiten des Alls.

Der Aha-Effekt stellt sich insbesondere dann ein, wenn der Betrachter zunächst die Bilder auf sich wirken lässt und assoziiert – und erst danach auf die beigefügten Beschreibungen klickt, die oft einen ganz anderen Sinnzusammenhang herstellen als vermutet.

Bilder werden alljährlich bei Planck-Wettbewerb eingereicht

Die Computersimulation zeigt das Netzwerk der - sonst unsichtbaren - "dunklen Materie", das die Galaxien (leuchtende Punkte) im All verbindet. Abb.: MPI für Astrophysik / Simon D.M. White, Volker Springel

Die Computersimulation zeigt das Netzwerk der – sonst unsichtbaren – „dunklen Materie“, das die Galaxien (leuchtende Punkte) im All verbindet. Abb.: MPI für Astrophysik / Simon D.M. White, Volker Springel

Gesammelt werden die Aufnahmen für die Online- und die Präsenz-Ausstellung alljährlich im Rahmen eines Wettbewerbs der Forschungsgesellschaft. Dass dabei oft derart ungewöhnliche Bilder eingereicht werden, hat mehrere Gründe: Zum einen stehen den Wissenschaftlern der Planck-Institute bildgebende Ausrüstungen zur Verfügung, die sich nur wenige Einrichtungen leisten können.

Auch wetteifern Forscher naturgemäß darum, dass ihre Arbeiten in besonders renommierten Wissenschaftsmagazinen veröffentlicht werden – da kann sich durchaus lohnen, nicht nur in die Forschung selbst, sondern auch in deren Visualisierung viel Mühe zu investieren. Nicht zuletzt haben viele Wissenschaftler auch künstlerische Hobbys, was de Blick für ungewöhnliche Optische Perspektiven stärkt. Heiko Weckbrodt

-> Die Ausstellung findet sich hier im Internet
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

Schreibe einen Kommentar