Monate: April 2013

US-Raumfahrt hinkt hinterher – NASA bestellt von Russen mehr Sojus-Transporte

Amerikaner müssen bis 2017 weiter per Anhalter zur ISS fliegen Washington, 30. April 2013: Wegen Budgetkürzungen wird die NASA das ursprünglich von Präsident Barack Obama (Demokraten) ausgegebene Ziel klar verfehlen, ab 2015 wieder US-Astronauten durch US-Raumschiffe zur Internationalen Raumstation ISS zu bringen. Das hat NASA-Direktor Charles Bolden heute in seinem Internettagebuch eingeräumt und daher bei den Russen weitere Sojus-Raumschiffe bestellt.

Vor 20 Jahren hopste Internet aus der Kinderstube

Internet, 30. April 2013: Das Internet kann heute einen runden Geburtstag feiern: Vor 20 Jahren, am 30. April 1993, wurde das „World Wide Web“ (www) für die öffentliche Nutzung offiziell freigegeben. Das Internet selbst ist zwar älter – seine Vorläufer entstanden bereits in den 1960ern -, aber erst die multimediale Verknüpfung von Netzseiten leitete den Siegeszug des Medium ein. Ebenfalls 1993 gab das US-Supercomputerzentrum NCSA den „Mosaic“-Browser frei, einen Vorläufer heutiger Standardprogramme wie „Firefox“ und „Internet Explorer“.

Globalfoundries erhält Großauftrag von Infineon

Unternehmen entwickeln gemeinsam 40-nm-Flash-Prozess Dresden/Singapur, 29. April 2013: Globalfoundries (GF) hat einen Großauftrag von Infineonan Land gezogen: Der Chip-Auftragsfertiger soll für den deutschen Elektronikkonzern Speicher („Embedded Flash“) und Logikschaltkreise (Micro Controller) für Autos, Chipkarten und Sicherheitsausweise in einer stromsparenden 40-Nanometer-Struktur herstellen. Gleichzeitig vereinbarten beide Unternehmen eine Entwicklungskooperation, wie Globalfoundries und Infineon heute mitteilten.

Bluray „Die Hüter des Lichts“: Wer hat schon Angst vorm Schwarzen Mann?

Osterhase zum Weihnachtsmann: „He Keule, es gibt Probleme im Zahnfee-Palast!“ Nein, ein kuschliges Wollknäuel ist der Eierverstecker in „Die Hüter des Lichts“ nun wirklich nicht. Eher ein Zwei-Meter-Ghetto-Hase mit zwei Bumerangs, der Bösewichten das Fell über die Ohren zieht. Und auch die anderen Ikonen unserer Kindheits-Mythologie von Sandmann bis Nikolaus wirken im neuen „Dreamworks“-Animationsabenteuer, das nun fürs Heimkino verfügbar ist, als ob sie einem japanischen Superhelden-Anime entsprungen seien.

Nanoröhrchen für bessere Akkus

Dresdner Ingenieure wollen in EU-geförderten Projekt „PLIANT“ CNT-Massenproduktion ankurbeln Dresden, 28. April 2013: Fraunhofer-Forscher wollen die Fertigung hochleitfähiger Kohlenstoff-Nanoröhrchen (CNTs) in die Massenproduktion überführen, um damit Elektroden für Akkus zu bauen, die deutlich mehr Strom speichern können als bisherige Modelle. Dieser Brückenschlag zwischen Labor und Fabrik ist Teil des mit 13,4 Millionen Euro dotierten Verbundprojekts PLIANT (Process Line Implementation for Applied Surface Nanotechnologies“, das von der EU gefördert wird und nun gestartet ist, wie das Dresdner Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) und die TU Dresden nun mitteilten.

Bibliotheken fordern für Leih-eBücher staatliche Reglung und Steuersenkung

Berlin, 27. April 2013: Weil viele Verleger den eBuch-Verleih durch Bibliotheken einschränken, hat der Deutsche Bibliotheksverband (DBV) in Berlin von Bund und Ländern einen staatlichen Eingriff gefordert. Den öffentlichen Leihbüchereien schwebt anscheinend eine Urheberechts-Reform mit dem Ziel vor, ihnen den eBook-Verleih ähnlich wie beim gedruckten Buch generell zu erlauben. Außerdem dringt der Verband darauf, digitalisierte den analogen Büchern steuerlich gleichzustellen – bisher wird auf Papierbücher der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent erhoben, auch eBücher aber der volle Satz von 19 Prozent.

Dresdner Forscher falten Hirn: Naht die Schlaumaus?

Dresden, 26. April 2013: Ein deutsch-spanisches Forscherteam ist möglicherweise einem intelligenz-steigerndem Bio-Schalter auf die Spur: Wissenschaftler um Dr. Federico Calegari vom DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) und Dr. Víctor Borrell vom Instituto de Neurociencias de Alicante ist es gelungen, die Großhirnrinde (Kortex) im Gehirn eines Frettchen zu falten, was die Zahl der Nervenzellen erhöht. Das teilte das CRTD heute mit.

Lüfter-Gebrüll und Polarwind: Software-Firma Comarch nimmt Rechenzentrum in Dresden in Betrieb

Dresden, 26. April 2013: Die deutsche Tochter des polnischen Software-Unternehmens Comarch hat heute in Dresden ein Tier-3-Rechenzentrum in Dresden eröffnet. Inklusive des neuen Firmensitzes von Comarch Deutschland gleich nebenan investierte das Unternehmen zwölf Millionen Euro. Von Dresden aus will die Firma, die bisher vor allem Spezialprogramme für große Telekommunikationskonzerne wie Telekom und Vodafone entwickelte, nun den Mittelstand im deutschsprachigen Raum gewinnen: mit Buchhaltungs- und Finanz-Softwarepaketen aus der Rechnerwolke, der „Cloud“. Oiger-Redakteur Heiko Weckbrodt hat das Comarch-Rechenzentrum vorab besichtigt und sich mit Christoph Kurpinski unterhalten, dem Chef der „Comarch Software und Beratung AG“.

78 Millionen Euro teures Infineon-Projekt tunt Leistungs-Halbleiter für Autos und Solarkraftwerke

Villach/Dresden, 26. April 2013: Infineon will seine neue Leistungshalbleiter-Technologie auf dünnen Siliziumscheiben (Wafer) in einem mit 74 Millionen dotierten Forschungsprogramm weiterentwickeln. Nach Unternehmensangaben handelt es sich bei „Enhanced Power Pilot Line“ (EPPL) um „eines der größten europäischen Forschungsprojekte der kommenden Jahre“. Beteiligt sind insgesamt 32 Firmen und Institute, darunter auch die TU Dresden und Infineon Dresden. Die Federführung liegt bei Infineons österreichischer Forschungsfabrik in Villach.

Dresden strebt in die Spitzenliga der Nanoanalytik

Neues Forschungszentrum an der TU gegründet Dresden, 25. April 2012: Um bessere Computertelefone und Autoelektronik zu konstruieren, wird es in Zukunft immer wichtiger sein, das Verhalten einzelner Atome zu verstehen. Das schätzten unisono TU-Professor Ehrenfried Zschech und der französische Physik-Nobelpreisträger Serge Haroche ein, die sich gestern in Dresden getroffen hatten, um das „Dresden Center for Nanoanalytics“ (DCN) zu gründen. Das neue Nanoanalyse-Zentrum auf dem TU-Campus soll 2015 fertiggestellt sein, im Endausbau einen zweistelligen Millionenbetrag kosten und Dresdens Stellung als Standort der Elektronik- und Materialforschung europaweit stärken.

Computer und Internet für Dresdner Kinder immer wichtiger

Dresden, 25. April 2013: Internetnutzung und die Beschäftigung mit dem Computer haben unter den Freizeitaktivitäten der Dresdner Kinder und Jugendlichen einen „enormen Bedeutungsgewinn“ erlangt. Das hat die „Dresdner Kinderstudie 2012“ des Soziologieinstituts der Technischen Universität Dresden ergeben. Demnach sind zwar „Mit Freunden treffen“ (74,4 Prozent von rund 2000 befragten Dresdnern im Alter zwischen neun und 15 Jahren) und „Musik/Radio hören“ immer noch die meistgenannten Lieblingsbeschäftigungen von Schülern. Sich „mit Computer/Internet beschäftigen“ hat aber mit einem Anteil von 63,5 Prozent (2005: 58,3 Prozent) inzwischen selbst das Fernsehen deplatziert.

Computerspielpreis: „Chaos auf Deponia“ bestes deutsches Spiel

Berlin, 24. April 2013: Deadalic hat wieder mal mit seinen Adventures einen Volltreffer gelandet: Das Abenteuerspiel „Chaos auf Deponia“ um den Möchtegern-Helden und Schrottplatz-Erfinder Rufus wurde heute Abend bei der Gala zum „Deutschen Computerspielpreis“ in Berlin als „Bestes Deutsches Spiel“ ausgezeichnet, wie die Juroren mitteilten. Der mit insgesamt 385.000 Euro dotierte Deutsche Computerspielpreis 2013 wird von den Branchenverbänden BIU und G.A.M.E gemeinsam mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann in insgesamt sieben Kategorien vergeben. hw Zum Weiterlesen: „Chaos auf Deponie“ im Oiger-Test

Kommentar zum Solarwatt-„Neustart“: Im Modulmarkt ist Deutschland weg vom Fenster

Dresden, 24. April 2013. Sich vom Modulhersteller zum Systemanbieter für Solartechnik umzuprofilieren, ist sicher ein sinnvoller Schritt für Solarwatt Dresden – auch wenn dies Jobs gekostet hat und viele Gläubiger auf ihren Forderungen sitzen blieben. Denn machen wir uns nichts vor: Seine einstige – letztlich durch die Subventionen der deutschen Verbraucher erkaufte – internationale Spitzenposition als Solar-Pionier wird Deutschland nicht zurückerlangen. Das hat nicht allein mit den viel beschimpften (im Übrigen auch nur indirekten) Staatshilfen für die chinesischen Hersteller zu tun, sondern auch damit, dass die Chinesen schlichtweg schneller und konsequenter in die Modul-Massenproduktion eingestiegen sind. In diesem Markt hat vielleicht die große Solarworld noch eine Chance, aber ansonsten sind die Deutschen in der Produktion von Solarzellen und –modulen weg vom Fenster.

Solarwatt Dresden liefert Solar-Carports für BMWs Elektroautos

Angeschlagene Photovoltaik-Firma will 2013 zurück ins Plus Dresden, 24. April 2013: Solarwatt hat einen verheißungsvollen Coup bei BMW gelandet: Statt in der Massenproduktion von Solarmodulen weiter gegen die chinesische Konkurrenz anzurennen, liefert das angeschlagene Dresdner Photovoltaik-Unternehmen ab Herbst exklusiv Solar-Stellplätze (Carports) für BMWs neue Elektroautos der „i“-Riege. Das teilten BMW und Solarwatt gestern mit. Diese und weitere neue Energiesysteme sollen Solarwatt aus den roten Zahlen führen und weitere Jobverluste verhindern.

Echtzeitblick auf Tanz der Atome: TU Dresden richtet Nanoanalytik-Zentrum ein

Dresden, 24. April 2013: Elektronik- und Materialforscher der Technischen Universität Dresden (TUD) eröffnen morgen ein „Dresden Center for Nanoanalysis“ (DCN), in dem sie unter anderem die Veränderungen einzelner Atome in der Zeit unter die Lupe nehmen wollen. Das Nanoanalyse-Zentrum ist ein Baustein im – derzeit mit 68 Millionen Euro dotierten – TUD-Exzellenzforschungsprogramms, das darauf zielt, innovative Nanoelektronik zu entwickeln. Zur Eröffnung hält der französische Physik-Nobelpreisträger des Jahres 2012, Serge Haroche, einen Vortrag über „Teilchenkontrolle in der Quantenwelt“.