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„Border Run“: Verkitschter Grenzgänger-Thriller

im Nest der mexikanischen Schlepper nützt Reporterin Sofie (Sharon Stone) ihr US-Pass überhaupt nichts mehr. Foto: Universum

im Nest der mexikanischen Schlepper nützt Reporterin Sofie (Sharon Stone) ihr US-Pass überhaupt nichts mehr. Foto: Universum

Eine Gringa torkelt durch Mexiko

Als ihr missionarisch veranlagter Bruder Aaron (Billy Zane) im Grenzgebiet zwischen Mexiko und den USA spurlos verschwindet, will Journalistin Sofie (Sharon Stone) nicht warten, bis die Polizei aus dem Knick kommt und recherchiert selbst jenseits der Grenze. Die „Gringa“ aus dem Norden stößt in ein Wespennest aus Menschenhandel, Polizei-Korruption und Drogengier – und gerät in die selben Mühlen, die mexikanische Flüchtlinge auf dem Weg ins „gelobte Land“ passieren…

Werbeausschnitt (Universum Film):

Zu viel missionarischer Eifer

„Border Run“ schwankt zwischen Thriller und Sozialkritik, um leider im Sozialkitsch zu landen. Dabei beginnt der US-Streifen durchaus vielversprechend in der Tradition klassischer Investigativ-Krimis mit einer anfangs durchaus nuanciert agierenden Sharon Stone. Leider aber verliert Regisseurin Gabriela Tagliavinis über ihrem missionarischen Eifer, eine Botschaft zu verbreiten, das filmische Handwerk aus den Augen und drückt allzu kräftig auf die Tränendrüse. So driftet ihr Thriller in einen Kreuzzug zu Gunsten mexikanischer Einwanderer ab, in die Aneinanderreihung von Klischees voller total böser Bösewichter, armer Opfern und betroffenen Heulsusen ab. Da trösten auch ein paar inszenatorische Höhepunkte wie etwa interessant ins Bild gesetzte Drogentrips nicht hinweg.

Foto: Universum

Foto: Universum

Fazit:

Was als engagierter Sozialthriller beginnt, endet in überkonstruierten Schwarzweißmustern – eine vergebene Chance. Kann man sich schenken. Heiko Weckbrodt

„Border Run“ (Universum Film), Thriller, USA 2012 (DVD 2013), Regie: Gabriela Tagliavini, mit Sharon Stone, FSK 16, 92 Minuten, DVD und Bluray jeweils 14 Euro
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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