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Thriller „Broken City“: Im Filz aus Lokalpolitik und Spekulanten

Ex-Cop Billy (Mark Wahlberg, r.) lässt sich auf gefährliche Spiele mit New Yorks Bürgermeister Hostetler (Russell Crowe) ein. Foto: Universum

Ex-Cop Billy (Mark Wahlberg, r.) lässt sich auf gefährliche Spiele mit New Yorks Bürgermeister Hostetler (Russell Crowe) ein. Foto: Universum

Auf den Filz zwischen „Pack-an“-Lokalpolitikern und Immobilienwirtschaft haben sich Allen Hughes und Brian Tucker in ihrem Polit-Thriller „Broken City“ (Zerbrochene Stadt) eingeschossen: Sie fangen mit der kleinen, persönlichen Geschichte um den Polizisten Billy Taggart (Mark Wahlberg), der aus privater Rache einen Schwarzen erschießt, an und arbeiten sich von dort Kreis um Kreis zu den Machenschaften hinter den Glitzer-Kulissen von New York vor.

Schön schmierig: Russell Crowe als Bürgermeister

Und dort zieht der schmierig-skrupellose Bürgermeister Nicolas Hostetler (Russell Crowe) die Strippen. Der ist so stolz darauf, das heruntergekommene New York „wieder aufgebaut“ zu haben, dass er sich denkt: Wenn ich was dabei verdiene – warum nicht? Und von dieser Denke ist es eben kein weiter Schritt dazu, jeden, der sich ihm dabei in den Weg stellt, beiseite zu räumen – und Ex-Cop Billy gerät mitten hinein in dieses Räderwerk.

Trailer (Universum):

 

Obgleich die Hauptrolle hier Wahlberg hat und diese sicher auch gut füllt, ist es doch vor allem Russell Crowe, der sichtlich voll in seinem Element ist. Soviel gekonnte Schmierigkeit hätte man ihm eigentlich kaum zugetraut.

In der Tradition von Film noir und Politthrillern der 70er

Schön zu sehen, wie Profis wie Russell Crowe und Catherine Zeta-Jones durch kleine Gesten, ohne viel Worte, Drohungen durch den Raum schweben lassen. Foto: Universum

Schön zu sehen, wie Profis wie Russell Crowe und Catherine Zeta-Jones durch kleine Gesten, ohne viel Worte, Drohungen durch den Raum schweben lassen. Foto: Universum

Übrigen funktioniert „Broken City“ nicht nur durch seine Starriege – darunter auch Catherine Zeta-Jones als mysteriöse Bürgermeister-Gattin -, sondern vor allem durch solides Handwerk: Sicher stampfen Hughes und Tucker keine filmischen Innovationen aus dem Boden, verfallen aber nicht der Hollywood-üblichen Versuchung, die Haken einer hanebüchenen Story durch Action-Superlative zu übertünchen.

Statt dessen besinnen sie sich auf die echten Geschichtenerzähler des Film noir und der US-Politthriller der 1970er, freilich in einem modernen optischen Gewand. Zudem greifen sie am Beispiel New York immer wieder aktuelle Themen wie Immobilienspekulation, Wohnungsnot und Polit-Wirtschafts-Filz auf.

Erhältlich ist dieser Streifen ab heute auf DVD. Neben dem Hauptfilm ist dort allerlei Bonusmaterial zu finden, darunter geschnittene Szenen, ein alternatives Ende und Interviews mit den Machern.

Foto: Universum

Foto: Universum

Fazit:

Zwar sind nicht alle „überraschenden Wendungen“ so furchtbar überraschend, aber dennoch ist „Broken City“ ein unterhaltsamer, kritischer und spannender Politkrimi geworden, sehr professionell inszeniert und gespielt. Heiko Weckbrodt

„Broken City“ (Universum), Polit-Thriller, USA 2012 (DVD 2013), Regie: Allen Hughes, mit Mark Wahlberg, Russell Crowe, Catherine Zeta-Jones; 105 Minuten, FSK 12, DVD 15 Euro, Bluray 17 Euro
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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