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„iPhone 5s“ im Test: Schneller, leichter, empfindlicher

Gibts nun auch in einer goldenen Ausführung - hier mit Glarsicht-Hülle: Das iPhone 5s von Apple. Foto: Heiko Weckbrodt

Gibts nun auch in einer goldenen Ausführung – hier mit Glarsicht-Hülle: Das iPhone 5s von Apple. Foto: Heiko Weckbrodt

Mit dem „iPhone 5s“ hat Apple seine Smartphone-Reihe spürbar überarbeitet – wenngleich sich solche Neuerungen wie der eingebaute 64-Bit-Prozessor wohl erst mittelfristig richtig auszahlen dürften. Das neue Apfeltelefon ist auf jeden Fall spürbar leichter und flacher ausgefallen als seine Vorgänger, arbeitet– wenn auch nicht ganz so deutlich – auch etwas schneller im tagtäglichen Betrieb, während sich die praktische Akku-Laufleistung kaum geändert hat, wie die Oiger-Tests ergeben haben. Die leichtere Anmutung des neuen iPhones ist indes ein zweischneidiges Schwert: Es ist empfindlicher gegen Beschädigungen geworden und rutscht auch leichter aus der Hand – wie wir leider recht rasch erleben mussten.

Panzerung sinnvoll

Daher ist es empfehlenswert, das Apfeltelefon etwas zu panzern. Wer sich das iPhone zum Beispiel im neuen güldenen Look gekauft hat, will diese Optik natürlich nicht zu Gunsten einer Lederhülle aufgeben und wird daher zu einer durchsichtigen Lösung greifen. Wir haben dabei gute Erfahrungen mit den besonders transparenzklaren Kunststoffhüllen von Arktis und den CrystalClear-Bildschirmfolien von „HandyNow“ gemacht – aber natürlich gibt es da viele Alternativen.

Das iPhone 5s (oben9 und das HTC One Mini beim Spiele-Benchmark "3DMark". Foto: Heiko Weckbrodt

Das iPhone 5s (oben9 und das HTC One Mini beim Spiele-Benchmark „3DMark“. Foto: Heiko Weckbrodt

Spitzenwerte im 3DMark-Tempo-Test

Legt man die Spiele-Leistung zu Grunde, die erfahrungsgemäß jeden Computer besonders stark fordert, ist Apples Flaggschiff ziemlich weit vorn: In Futuremarks plattformübergreifenden Testprogramm „3DMark“ versuchten wir zunächst die „Ice Storm“-Messung, die aber den die Maximalwerte sprengte und stiegen daher auf die „Ice Storm Extreme“-Messung um. Dort kam das iPhone 5s (32-GB-Ausführung) auf 10.193 Tempo-Punkte – viermal soviel wie zum Beispiel das Android-basierte „HTC One Mini“ (2582 Punkte).

Viele Apps starten schneller

Auch subjektiv bestätigt sich dieser Eindruck: Selbst aufwändige Navi-Apps wie die von TomTom starten schneller als unter den Vorgängermodellen, generell hat man den Eindruck, dass alles schneller geworden ist. Allerdings ist es schwer zu beurteilen, was davon der Hardware und der Software zuzuordnen ist, da Apple nahezu zeitgleich mit dem „5s“ auch sein neues, umstrittenes Betriebssystem „iOS 7“ eingespielt hat und daraufhin auch die meisten App-Anbieter ihre iOS-Programme aktualisiert haben.

Bizarre „Blue Screen“-Abstürze

Derweil zeigt sich das neue Spitzentelefon von Apple nun gelegentlich einer Seite, wie man sie sonst nur aus der Windows-Welt kennt – mit „Blue Screens“: Insbesondere beim Wechsel zwischen mehreren Apps stürzt das iPhone gelegentlich ab, zeigt einen blauen Bildschirm und löst unerwartet einen weichen Neustart aus. Dies kann man dem Gerät zwar austreiben, wenn man in den „Einstellungen“ die „iCloud“-Synchronisierung von Dokumenten (zum Beispiel mit „Pages“) und von Safari-Lesezeichen abschaltet. Aber das ist allenfalls eine Krücke – hier muss Apple dringend eine Lösung per iOS-Aktualisierung nachliefern.

Der Fingerabdruck-Sensor ist im Heim-Knopf des iPhones integriert. Foto: Heiko Weckbrodt

Der Fingerabdruck-Sensor ist im Heim-Knopf des iPhones integriert. Foto: hw

Fingerabdruck-Scanner wenig zuverlässig

Eine der auffallendsten Neuerungen des iPhones 5s ist der Fingerabdruck-Sensor in der „Home“-Taste, der die PIN-Eingabe ersetzen und (laut Apple) langfristig auch als Ausweis fürs Online-Shopping eingesetzt werden soll. Diesen Finger-Scanner haben wir natürlich auch getestet– und nach wenigen Tagen wieder deaktiviert: Die Erkennung arbeitet nach unserem Eindruck einfach nicht zuverlässig genug – mal erkennt er den Finger, mal (trotz vieler Versuche) nicht.

Fotos kommen immer noch nicht an Konkurrenz ran

Zugelegt haben derweil Kamera und LED-Blitzlicht des neuen iPhones, das nun wirklich farblich natürlichere und besser ausgeleuchtete Fotos schießt. Allerdings kommt das Apfel-Telefon da immer noch nicht an die Spitzenmodelle von Samsung und HTC heran, die gerade bei schwacher Beleuchtung bessere Ergebnisse liefern – geschweige dann an eine richtige Kamera.

Fazit:

Das iPhone 5s sieht eleganter aus als die Vorgängermodelle, ist auch spürbar leichter und schneller geworden, ist insofern schon ein deutlicher evolutionärer Schritt vorwärts. Gerade in puncto Tempo ist das neue Apfeltelefon kaum zu toppen. Kritisch sind die Empfindlichkeit, das neue Betriebssystem und die noch immer nicht ganz spitzenmäßige Kamera-Blitzlicht-Kombination. Zudem ist natürlich zu beachten, dass das iPhone schlichtweg sehr teuer ist. Lohnt sich also der Umstieg? Wer Apple die Treue halten will und zum Beispiel bisher mit dem iPhone 3 oder 4 werkelt, für den ist das 5s ein spürbarer Fortschritt. Gegenüber dem 5er iPhone, das bereits das größere Retina-Display hat, sind die Neuerungen – angesichts des Preises für eien Neuanschaffung – eher nicht umfangreich genug. Heiko Weckbrodt

„iPhone 5s“ (Apple), Smartphone mit 64-Bit-Prozessor und Fingerabdruck-Sensor, je nach Speicherausführung 700 bis 900 (derzeit teils sogar 1000!) Euro

Zum Weiterlesen:

Eil-Ratgeber über iOS 7 als eBook erschienen

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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