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Digitale App-Pflaster gegen Noro-Virus & Co.

Abb.: Luc Alquie/Wikipedia

Abb.: Luc Alquie/Wikipedia

Wenn das liebe Kind die Bude vollreihert und die Kindsmutter derweil wie Bonny Taylor am Whisky-Tresen krächzt, ist klar: Noro-Virus und Grippe-Bazille haben sich zum fröhlichen Stelldichein getroffen. Zum Glück gibt’s im Informationszeitalter ein paar digitale Trostpflaster, an denen wir uns weiden können, während wir den halben Tag auf der Kloschüssel oder im Bett abhängen. Nachfolgend eine kleine Auswahl:

Googles Grippe-Karte zeigt: Wir sind nie allein

Um sich zum Beispiel am Gefühl zu ergötzen, „Ich bin nicht allein“, offeriert Google eine wunderschöne Grippe-Karte von Deutschland, die in grün-gelb-rot anzeigt, in welchen Bundesländern sich Grippefälle häufen und wann im Jahresverlauf das allgemeine Siechtum normalerweise seinen Höhepunkt erreicht.

Abb.: BSF, Google

Abb.: BSF, Google

Die Werte ermittelt der „Google.org“-Ableger des Internetkonzerns übrigens nicht, indem er mit Google-Street-Cars Hausärzte abhorcht, sondern anhand der Grippemittel-Anfragen in seiner Suchmaschine. Den Dienst gibt’s für all jene, die es von Bett oder Toilette nicht mehr zu Wohnzimmer-Computer schaffen, natürlich inzwischen auch als App namens „Grippe Radar“ fürs iPhone.

Praktische Erkältungstipps aus der App

Abb.: Next Healthlab

Abb.: Next Healthlab

Etwas praktisch nützlicher ist da die Gratis-App „Erkältung“, ebenfalls für iPhone und iPad. Die unterbreitet uns zahlreiche Tipps für und gegen Erkältung, empfiehlt Medikamente und Hausmittel – für Ökos sind auch pflanzliche Arzneien aufgeführt. Eher in die Kategorie Unterhaltung – und auch die bracht man ja als Kranker – fallen die „Allgemeinen Tipps“, die mit solchen grandiosen Ratschlägen glänzen wie „Viel trinken“, „Krankheitserreger vermeiden“ (Nein Schatzi, heut wird nicht geschmust) oder „Nicht ins Gesicht fassen!“.

Nicht einführen: App „Fever Reader“ verrät, dass „42 Grad“ auf Fieber hindeutet

Abb.: Smart Sparrows

Abb.: Smart Sparrows

Eher etwas bizarr mutet die App „Fever Reader“ für Android-Geräte an. Nun werden zwar allerlei, teils auch kostenpflichtige angebliche digitale Fieberthermometer auf dem „Google Play“-Markt angepriesen, die sind aber nach nahezu übereinstimmender Meinung der rezensierenden Nutzer ziemlicher Mumpitz. „Fever Reader“ behauptet dies zwar gar nicht erst und ist wenigstens kostenlos, der Nutzwert liegt freilich auch eher im Auge des Betrachters.

Zuerst soll man dort „Oral“, „Rectal“ oder andere Messpunkte einstellen, sich das Tablet allerdings lieber nicht in die entsprechende Körperöffnung schieben, sondern vielmehr mit einem echten Thermometer gemessene Temperaturen eintragen. Die App verrät uns dann, dass zum Beispiel 30 Grad auf eine „Hyperthermie“ (Unterkühlung) hinweisen, 42 Grad auf Fieber. Letztlich soll man damit wohl Messreihen des eigenen Elends dokumentieren können. Danke!

Zum Abreagieren zu zweit: Spiele-App „Virus vs. Virus“

Abb.: Flipscript

Abb.: Flipscript

Wem all dies nicht geholfen, sondern eher aggressiv gemacht hat, kann schließlich noch zum iPhone-Spiel „Virus vs. Virus“ greifen. Dort kann man die Schweineviren zumindest auf dem Bildschirm in allerlei Gelegenheitsspielen à la „Space Invaders“ & Co. den Geraus machen. Man braucht dazu allerdings einen zweiten Siechen (oder ein noch nicht angestecktes Familienmitglied“, denn das Ganze funktioniert nur zu zweit – jeder bekommt eine Seite des Bildschirms zum Virenschießen. Na dann: Gute Genesung!

Autor: Heiko Weckbrodt

Zum Weiterlesen:

Oigers Nerdplausch (10)

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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