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Weihnachtsbasteln mit Laser und 3D-Drucker statt Laubsäge

Mit 3D-Laserdrucker lassen sich nahezu beliebige Formen aus Kunststoff erzeugen - das Mädchen hier hat sich einen Anhänger am Bildschirm entworfen, Foto: Maik Jähne

Mit 3D-Laserdrucker lassen sich nahezu beliebige Formen aus Kunststoff erzeugen – das Mädchen hier hat sich einen Anhänger am Bildschirm entworfen, Foto: Maik Jähne

Initiative will Hightech-Werkstatt für Kreative in Dresden etablieren

Wo einst Laubsägen und Handbohrer bereitlagen, summen heute Laser-Cutter und 3D-Drucker, statt nach Zeichnungen auf Millimeterpapier werden die Weihnachtsbasteleien von heute im Computer entworfen: Mit der Hightech-Weihnachtswerkstatt „X-Mas-Fab“ wollen die kreativen Gründer Maik Jähne und Matthias Röder das Konzept der freien Bastelwerkstatt 2.0 nach Dresden tragen. Vom 12. bis zum 16. Dezember sollen Kinder wie Erwachsene im Rahmen dieses Projekts mit Laserschneidern und 3D-Druckern einzigartige Weihnachtsgeschenke herstellen – in phantasievollen Formen, die mit klassischen Werkzeugen nur extrem schwierig oder gar nicht machbar wären.

Geräte inzwischen kinderleicht fütterbar

“Die Bedienung solcher Geräte ist aber kein Hexenwerk, das können sogar meine Kinder”, betonte Mitinitiator Maik Jähne. Zwar werden 3D-Drucker mit vorher am Computer entworfenen Raummodellen gefüttert, die sie dann mit etwas Kunststoffzufuhr Schicht für Schicht als reales Objekt zusammensetzen. Doch längst muss man sich nicht mehr mit Spezialprogrammen wie „Corel Draw“ auskennen, um seine Ideen in mathematische, maschinenverständliche Modelle zu wandeln, sagte Jähne. „Zum einen gibt es im Internet bereits viele vorgeformte Modelle zum Herunterladen, zum anderen kann man auch mit ganz simplen Programmen für das iPad Formen zeichnen, die dann umgerechnet werden – sogar mein kleiner Sohn schafft das.“

3D-Drucker im Preissegment unterhalb 1000 Euro angelangt

Das Konzept dahinter stammt aus den USA, wo die ersten 3D-Drucker entwickelt wurden. Wo im klassischen Drucker Tintenpatronen sitzen, schmelzen diese Spezialgeräte Kunststoffdrähte und tragen dieses Material nach dem eingespeisten Computermodell schichtweise auf – bis das Kunstwerk fertig ist. Das ist vergleichsweise umweltfreundlich, weil keine Span- und Bohranfälle entstehen, außerdem sind fast beliebige Formen möglich – im Fall des Dresdner Gerätes mit Abmessungen von bis zu 15 mal 15 mal 20 Zentimetern Größe. Seit diese Geräte zu halbwegs ins Preissegment unter 1000 Euro abgerutscht sind, hat sich um diese neue Technik in Übersee, in den Niederlanden, Berlin und Westdeutschland eine breite Szene kreativer freier Werkstätten entfaltet, die teils kommerziell, teils gemeinnützig Arbeitszeit für junge und alte Bastler an 3D-Druckern und Laserschneidern offerieren – und die Resonanz ist vielerorts immens.

Vision: Hightech-Werkstatt für Kreativszene

Deshalb sehen Jähne und Röder die „X-Mas-Fab“ auch nur als einen Probelauf mit geborgten Geräten: „Wir hoffen, dass daraus in Dresden etwas Größeres entsteht, eine richtig große Hightech-Werkstatt mit eigener Technik“, sagte Jähne. Vielleicht, so hofft er auch, wächst dann um diese Werkstatt eine ganz eigene Kreativ-Szene, die nach dem Open-Source-Konzept für jedermann frei nutzbare Konzepte und Entwürfe entwickelt, Kunstwerke schafft und neue Formsprachen entwickelt. Autor: Heiko Weckbrodt

„X-Mas-Fab“, Hightechwerkstatt mit 3D-Drucker und Laser-Cutter, 12.-16. Dezember, im Atelier Paul Breiter in Dresden-Plauen, Gitterseestraße 2, Kurse für 46 (erm. 25) Euro hier buchbar

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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