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Kepler findet Cousin der Erde im All

Künstlerische Visualisierung des Erd-Cousins "EKepler 186f". Visualisierung: NASA

Künstlerische Visualisierung des Erd-Cousins „EKepler 186f“. Visualisierung: NASA

Exoplanet im Sternbild Schwan prinzipiell bewohnbar

Sternbild Schwan, 18. April 2014: Das Weltraumteleskop „Kepler“ hat einen erdähnlichen Planeten im All entdeckt, der Leben beherbergen könnte, wie die NASA nun mitteilte. Der Planet mit der Kennung „Kepler-186f“ umkreist einen roten Zwergstern der M-Klasse im Sternbild Schwan, etwa 500 Lichtjahre von uns entfernt. Damit befindet er sich nach kosmischen Maßstäben vor unserer Haustür. Er besteht nach Einschätzung der Astrophysiker wahrscheinlich – ähnlich wie die Erde – hauptsächlich aus Gestein und ist seiner Sonne nahe genug, dass es dort Wasser in flüssiger Form geben könnte.

Kühl wie auf der Erde kurz vor dem Sonnenuntergang

Kepler 186f ist Teil eines Sternensystems mit mindestens fünf Planeten. Grafik: NASA

Kepler 186f ist Teil eines Sternensystems mit mindestens fünf Planeten. Grafik: NASA

Allerdings zögern die Experten damit, ihn als „zweite Erde“ zu bezeichnen. Es handele sich wohl eher um einen „Cousin“ unseres Heimatplaneten, meint Forscher Thomas Barclay. Denn ein Jahr auf Kepler-186f dauert nur 130 Jahre, zudem ist es auf seiner Oberfläche wegen seines – im Vergleich zu unserer Sonne – kühleren Zentralgestirns nur etwa so warm wie bei uns kurz vor Sonnenuntergang.

„Großer Schritt“

Wie das Klima dort tatsächlich ist, hängt davon ab, welche Atmosphäre er hat. Unglücklicherweise würde es über 500 Jahre dauern, eine Raumsonde zum Nachgucken vorbeizuschicken – und noch mal soviel Zeit, um die Messdaten zur Erde zu übertragen. „Dass wir einen Planeten innerhalb der bewohnbaren Zone, ähnlich unserer Erde, gefunden haben, ist aber ein großer Schritt nach vorn“, betonte Elisa Quintana vom SETI-Institut, das nach bewohnbaren Planeten im All und außerirdischem Leben fahndet. Autor: Heiko Weckbrodt

Zum Weiterlesen:

Zweite Erde ist kein „Ob“ mehr, sondern ein „Wann“

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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