Forschung, Kommentar & Glosse
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Zwei Elektronik-Profs, zwei Helfer und ein widerspenstiger Beamer

Foto: Ronny Siegel

Der Oiger. Foto: Ronny Siegel

Am Rande beobachtet

Dresden, 25. Juni 2014: „Alles grün … RGB-Signal …neuer Beamer…“ Eigentlich hatte die TU Dresden mit ihrer Exzellenzinitiative und ihrem neuen Elektronikzentrum glänzen wollen, extra zur Bilanz-Pressekonferenz hatte das Rektorat heute nicht nur Lokalreporter, sondern auch Journalisten aus dem Ausland eingeladen, um sich der Welt von der besten Seite zu zeigen. Unfreiwillig geriet die PowerPoint-Präsentation indes zur Demonstration, wie weit die Lücke zwischen akademischer Forschung und technischer Praxis aufklaffen kann.

Denn ausgerechnet, als sich endlich das Exzellenzzentrum für fortgeschrittene Elektronik, das cfaed, präsentieren wollte, schaltete der Beamer im Rektorats-Festsaal auf Grünstich um. Nun könnte man über die eigentlich kleine Panne großzügig schweigend hinweggehen – wenn da nicht dieser Anblick gewesen wäre: Zwei renommierte Elektronik-Professoren und noch mal so viele wissenschaftliche Mitarbeiter mühten sich sage und schreibe 20 Minuten darum, dem Projektor ihren Willen aufzuzwingen. Was umso peinlicher wirkte, da die selben Herren vorher und nachher ganz „weltmännisch“ mit allerlei Denglisch-Phrasen um sich warfen, um ihre Internationalität und ihre Expertise unter Beweis zu stellen.

Letztlich musste übrigens ein neuer Beamer herangekarrt werden, da sich das rektorale Hightech-Gerät allem guten Zureden der versammelten Expertenschaft verweigerte. Ob das wohl ein gutes Omen für die Elektronik der Zukunft ist, an der das cfaed tüftelt…? Heiko Weckbrodt

Zum Weiterlesen:

Dresdner Elektronikzentrum noch nicht voll arbeitsfähig

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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