Monate: August 2014

Die Filmnächte am Elbufer Dresden verzeichneten seit der Premiere 1991 enorme Zuwächse der Besucherzahlen. Foto: Filmnächte

Freiluft-Kinos legen enorm zu

15 % Besucherplus – davon können Multiplexe nur träumen Berlin/Dresden, 31. August 2014: Gegen den Trend im deutschen Kinomarkt insgesamt verzeichnen Open-Air-Kinos (Beispiel: „Filmnächte am Elbufer Dresden“) mehr Besucher und höhere Umsätze. Das geht aus einer Analyse der „Filmförderanstal“t (FFA) in Berlin hervor. So wurden in Deutschland im vergangenen Jahr insgesamt 5,4 Millionen Kino-Tickets verkauft – vier Prozent weniger als im Vorjahr. Die Freiluftkinos dagegen fanden 15,4 Prozent mehr Besucher und machten sogar 17,7 Prozent mehr Umsätze.

Falsche Amazon-Rechnungen im Umlauf

Vermeintliche Anwälte verschicken Mahnungen Internet, 31. August 2014: Betrüger versuchen derzeit mit gefälschten Amazon-Mahnungen, Netznutzer Schadprogramme unterzujubeln. Mit Betreffs wie „Abrechnung 03859095 vom 29.08.2014“ versenden sie E-Mails, in denen von angeblich ausstehenden Zahlungen des Empfängers an das Internet-Kaufhaus „Amazon“ die Rede ist. Zahle der „Kunde“ bis 3. September nicht, werde man „die Angelegenheit dem Staatsanwalt und der Schufa übergeben“. Die näheren Informationen könnten einer Datei im Anhang entnommen werden.

Wer braucht schon Lappen, wenn es USB-Sauger gibt? Foto: Heiko Weckbrodt

USB-Staubsauger für versiffte Tastaturen

Unentbehrlicher Nerd-Stuff im Oiger-Test Auf mysteriöse Weise neigen PC-Tastaturen dazu, mit der Zeit unglaublich zu verdrecken. Natürlich fällt es dem Nerd im Leben nicht ein zu putzen, gar Wasser und Lappen zur Hand zu nehmen – solange es kein eindeutiges Nerd-Gerät dafür gibt. Das spielt uns glücklicherweise Herr Rossmann in die Hände, der in seinen Märkten für vier Euros einen USB-Mini-Staubsauger verkauft. Und der wird, anders als Staubsauger für den Rest der Menschheit, nicht an eine ordinäre Streckdose angeschlossen, sondern wird nerdgerecht vom PC mit Strom versorgt.

DAS-Chef Horst Reichardt (r.) zeigt dem Dresdner Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) eine für Taiwans Chipfabriken neuentwickelte Abgasreinigungsanlage für Nassbänke. Foto: Jan Luther, DAS

US-Halbleiterkonzerne ordern Dresdner Umwelttechnik

DAS-Chef Reichard: „Nie bis übermorgen warten“ Dresden, 30. August 2014: Als sich in der Hochtechnologie-Industrie der DDR 1990/91 die Auflösungserscheinungen mehrten, standen viele Dresdner Ingenieure vor den wenig verlockenden Alternativen Arbeitsamt oder Abwanderung – und Job-Suche im Westen. Dr. Horst Reichardt, bis dahin Entwickler im ostdeutschen Mikroelektronik-Forschungszentrum ZMD, wählte einen dritten Weg: den Neustart als Selbstständiger, der zu einer fulminanten Dresdner Erfolgs-Story führte.

Wenigstens gibt gelegentlich Möpse zu sehen - hier Draculas Leib-Vampyrin. Abb.: BSF

DVD „Dario Argentos Dracula“: Grauenhafter Murnau-Abklatsch

Schlampige Vampir-Adaption aus Italien Der junge Buchhalter Jonathan Harker (Unax Ugalde ) reist auf Bitten von Graf Dracula (Thomas Kretschmann, „Stalingrad“) nach Transsylvanien, um dort dessen Schlossbibliothek zu katalogisieren. Dabei hat er ein Amulett-Bild seiner Geliebten Mina um den Hals, die sofort des Grafen Gier weckt. Der saugt erst den Buchhalter aus, dann dessen Frau – wobei letztere plötzlich Hilfe vom Vampir-Jäger Van Helsing (Rutger Hauer, „Blade Runner“, „Die Mühle und das Kreuz“, „Blood & Flesh„) bekommt… Diese Geschichte ist so alt wie der deutsche Stummfilm – und schaut man sich Dario Argentos Neuverfilmung von „Dracula“ an, so könnte man tatsächlich denken, dass sich der Vampir-Film seit Murnaus „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ (1922) keinen Millimeter vorwärts bewegt hat.

Eugene Myers. Abb.: MPI-CBG

„Das wird richtig cool“ – Starforscher Gene Myers über das Dresdner Systembiologie-Zentrum

Dresden, 28. August 2014: Der US-Bioinformatiker Eugen Myers leitet das neue Zentrum für Systembiologie der Max-Planck-Gesellschaft in Dresden-Johannstadt. Oiger-Redakteur Heiko Weckbrodt hat den 60-jährigen Professor und Genetik-Star über den Sinn und Zweck des Ganzen befragt. Mir ist natürlich klar: Ein Forscher sucht immer nach Antworten. Aber wozu ist das Zentrum unterm Strich eigentlich nütze? Myers: Wenn wir hier biologische Zusammenhänge erkennen, kann das letztlich zu einer neuen Medizin, zu neuen Therapien führen – und das betrifft uns alle. Auch sollte man nicht vergessen, dass hier hochkarätige Jobs entstehen, internationale Top-Forscher nach Dresden kommen. Und ich halte es für denkbar, dass aus deren Forschungen auch Firmenausgründungen entstehen, wenn ich da zum Beispiel an unsere Mikroskop-Entwicklungen denke.

Künstlerische Visualisierung des Asteroiden-Unfalls beim Stern "NGC 2547-ID8". Visualisierung: NASA

Asteroiden-Aufprall im Weltall

Sternbild Segel, 29. August 2014: Der Kosmos gibt sich alle Mühe, „Spitzer“ regelmäßig spektakuläre Shows zu bieten. Diesmal hat das Weltraumteleskop eine Explosion im Sternbild „Segel“ aufgenommen: Um einen 1200 Lichtjahre von uns entfernten Stern mit der Katalognummer „NGC 2547-ID8 sind laut NASA zwei riesige Asteroiden zusammengestoßen, möglicherweise ist auch ein großer Brocken auf einen Protoplaneten eingeschlagen und hat eine enorme Staubwolke erzeugt. Ein ähnlicher Einschlag auf die junge, noch nicht voll erstarrte Erde hat wahrscheinlich vor Millionen Jahren auch unseren Mond in den Erdorbit geschleudert.

Mit Edelgas durchlöcherte Edelstahlfolien in 10.000-facher Vergrößerung. Foto: HZDR

Neuartige Stahlfilter mit Rossendorfer Ionenkanonen entwickelt

Risikokapitalgeber steigen bei Ausgründung „i3“ ein Dresden-Rossendorf/Hamburg, 28. August 2014: Um kleinste Reststoffe in Proben noch besser heraussieben zu können, haben Dresdner Forscher neuartige Edelstahl-Filter entwickelt, die deutlich effektiver und umweltfreundlicher als herkömmliche Kunststoff-Membranen sein sollen. Hergestellt werden sie, indem Ionenkanonen feine Stahlplättchen mit Edelgas-Atomen beschießen und so Poren erzeugen.

Abb.: LHD

Tote Tauben, Kot und Wespen: Dresdner melden jeden Schnulli per Dreck-weg-App

Monatlich rund 100 elektronische Beschwerden Dresden, 28. August 2014: Die „Dreck-weg-App“ kommt bei den Dresdnern gut an – und es gibt kaum etwas, worüber sie sich nicht elektronisch beschweren: Natürlich Dreckecken und Müllhaufen, für die das Computertelefon-Programm ja auch geschrieben wurde, aber eben auch zum Beispiel auch für um Bäume aufgestapelte Hundekot-Beutel, störende Wespennester, tote Tauben, gar ein verendeter Biber gingen so schon Alarmmeldungen in der Dresdner Stadtverwaltung ein.

Gene Myers (r.) freut sich sichtlich über den Baustart für sein Systembiologie-Zentrum in dresden- Foto: Heiko Weckbrodt

Physiker schauen der Natur unter die Motorhaube

Baustart für Planck-Zentrum für Systembiologie in Dresden Dresden, 28. August 2014: Der US-Bioinformatik-Star Eugene Myers sowie Vertreter aus Politik und Wissenschaft haben gestern an der Pfotenhauer Straße die ersten Spaten für das neue, 14,5 Millionen Euro teure „Zentrum für Systembiologie Dresden“ (CSBD) in den Johannstädter Boden gerammt. In dem Zentrum der Max-Planck-Gesellschaft wollen rund 130 Physiker, Informatiker, Biologen, Mathematiker und andere Forscher unter Myers Leitung interdisziplinär herausbekommen, wie aus einzelnen organischen Atomverbindungen zunächst molekulare Motoren, dann biologische Zellen und schließlich komplette Lebewesen entstehen.

Abb.: Bitkom

Internetkriminalität stagniert

„Phisher“ angeln aber immer aktiver nach Passwörtern Berlin, 27. August 2014: Bundeskriminalamt (BKA) und andere Polizeibehörden haben im vergangenen Jahr 64.426 Fälle von Internetkriminalität registriert – damit war nur ein geringer Anstieg um ein Prozent zum Vorjahr zu verzeichnen. Allerdings haben einige Deliktgruppen stark zugelegt. So versuchen beispielsweise Passwort-Fischer („Phisher“) immer aktiver, deutschen Netznutzern Kontodaten und andere Informationen zu entlocken. Das geht aus dem „Lagebild Cybercrime“ des BKA und Erhebungen des deutschen Hightech-Verbandes „Bitkom“ hervor.

4K-Digitalprojektor von Sony. Foto. Sony

Sachsen subventioniert Digitalisierung von Kleinkinos

300.000 Euro für umsatzschwache Filmtheater Dresden/Leipzig, 27. August 2014: Damit auch kleine und umsatzschwache Filmtheater auf digitale Projektion umstellen können, hat der Freistaat Sachsen heute ein zweites Förderprogramm für die Kinodigitalisierung gestartet. Insgesamt stellt das Land dafür 300.000 Euro zur Verfügung beziehungsweise bis zu 15.000 Euro pro Kinosaal.

Die "Asina"-Benutzeroberfläche setzt auf eine einfache Kachel-Struktur, um Senioren die bedienung per Fingertippzu erleichtern. Foto: Exelonix

Sächsisches Senioren-Tablet erinnert Rentner an die Pillen

Exelonix Dresden stellt „Asina“ zur IFA vor Dresden/Berlin, 26. August 2014: Drei sächsische Ingenieure und ein Arzt haben ein Senioren-Tablet entwickelt, das Rentnern den Alltag erleichtern und sie zum Beispiel an an die Einnahme ihrer Medikamente erinnern soll. Hinter dem „Asina“ steckt letztlich ein Android-Tablet von Samsung, das von der jungen Dresdner Firma „Exelonix“ mit einer besonders einfach bedienbaren Kachel-Benutzeroberfläche versehen wurde. Das Unternehmen will den „Asina“ nun erstmals der Öffentlichkeit vorstellen – auf der Funkmesse „IFA“ (5.-10. September 2014) in Berlin.

Glasfaser bis zum "letzten Meter" gelten als Schlüssel für Tempo 100 Mbs+. Abb.: Dt. Telekom

Telekom kündigt schnelles Internet für Dresden-Strehlen an

Unternehmen verlegt 200 km Glasfasern Dresden, 26. August 2014: Auch der Dresdner Stadtteil Strehlen soll nun schnelle Internet-Verbindungen über Glasfasern bekommen: Die Telekom will in den nächsten Monaten dort rund 200 Kilometer Glasfasern verlegen, um knapp 5000 Haushalten in Strehlen ab 2015 Ladegeschwindigkeiten bis zu 200 Megabit je Sekunde (Mbs) anbieten zu können, wie das Unternehmen heute ankündigte.

Sorgt im Programmkino für ausverkaufte Säle: "Monsieur Claude und seine Töchter". Foto: Neue Visionen

Monsieur Claude sorgt für Schlangen vor Programmkino

Seit Umbau zum Fünf-Saal-Kino brummt’s im Dresdner PK Ost Dresden, 23./26. August 2014: Samstagabend in Dresden-Striesen: Vor dem Programmkino Ost stehen die Menschenmassen bis draußen zur Altenberger Straße, drängeln sich um die Baustellen-Sperren der „Schandauer“, harren im Nieselregen aus. Ein Anblick, der an DDR-Zeiten erinnert, wenn es in der Kaufhalle Bananen gab. Doch nicht auf Südfrüchte sind die Wartenden aus, viele hoffen an diesem Abend in der langen Schlange noch auf eine der letzten Kinokarten für die französische Komödie „Monsieur Claude und seine Töchter“. „Ab 18 Uhr waren all unsere Säle ausverkauft“, berichtet PK-Ost-Betreiber Sven Weser später.