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20 Jahre Vodafone-Lehrstuhl Dresden: Halbe Milliarde Euro eingeworben

Prof. Gerhard Fettweis tüftelt in der Informatik-Fakultät der TU Dresden an der Nanoelektronik von übermorgen - nachdem er sich zuvor als LTE-Koryphäe ausgetobt hatte. Abb.: hw

Prof. Gerhard Fettweis tüftelt der TU Dresden an der Nanoelektronik von übermorgen – nachdem er sich zuvor als LTE-Koryphäe ausgetobt hatte. Abb.: hw

Hunderte Jobs in elf Ausgründungen entstanden

Dresden, 23. September 2014: 20 Jahre nach seiner Gründung hat der Vodafone-Lehrstuhl „Mobile Nachrichtensysteme“ an der TU Dresden eine Erfolgsbilanz gezogen: Seit 1994 habe Lehrstuhl-Inhaber Prof. Gerhard Fettweis und sein Team Projekt-Drittmittel im Gesamtumfang von rund einer halben Milliarde Euro eingeworben und für elf Firmen-Ausgründungen gesorgt, die inzwischen mehrere Hundert Arbeitsplätze in Dresden sichern, teilte die Uni mit. Und das nächste große Projekt steht bereits in den Startlächern: Morgen eröffnet Fettweis offiziell das neue „5G Lab“ auf dem TU-Campus – dort wollen Dresdner Forscher in den nächsten Jahren den Mobilfunk der 5. Generation entwickeln, der das „Taktile Internet“ der Zukunft ermöglichen soll.

Zunächst Fokus auf LTE-Datenfunk

Fettweis’ Lehrstuhl war im Herbst 1994 – damals noch Mannesmann – gegründet worden. Ein Schwerpunkt war die Entwicklung von Standards wie LTE, die die Datenraten im Mobilfunk drastisch steigerten. Erst kürzlich hatten Vodafone und Fettweis den LTE-Nachfolger „LTE Advanced“ in Dresden gestartet, der mit Smartphones und anderen Geräten Downloads mit Geschwindigkeiten bis zu 225 Megabit je Sekunde ermöglicht.

5G-Lab am Start

Dr. Sebastian Merchel vom "5G-Lab" der TU Dresden zeigt einen Datenhandschuh, der künftig mittels 5G zum Beispiel Bombenentschärfungs-Roboter fernsteuern oder Fern-OPs ermöglichen soll. Foto: Heiko Weckbrodt

Dr. Sebastian Merchel vom „5G-Lab“ der TU Dresden zeigt einen Datenhandschuh, der künftig mittels 5G zum Beispiel Bombenentschärfungs-Roboter fernsteuern oder Fern-OPs ermöglichen soll. Foto: Heiko Weckbrodt

Inzwischen hat sich Fettweis zwei Schwerpunkten zugewandt: Zum Einen hat er das Exzellenzzentrum für fortgeschrittene Elektronik „cfaed“ an der TU Dresden aufgebaut, das Computer-Technologien für die Zeit nach der Silizium-Ära erforscht. Zum Zweiten arbeiten er und seine Kollegen im neuen „5G Lab Dresden“ gemeinsam mit britischen Experten an der nächsten Mobilfunk-Generation, der nicht nur schneller als LTE sein soll, sondern vor allem auch reaktionsschneller. Dies soll zum Beispiel die Telemedizin, Fern-Physiotherapien via Exoskelett und einen hochautomatisch vernetzten Stadtverkehr voranbringen soll. Autor: Heiko Weckbrodt

 

Überblick Firmenausgründungen:

Systemonic AG (gegründet1999; 2002 von Philips Semiconductors übernommen, jetzt NXP)

Radioplan GmbH (2000; 2006 von Actix Ltd. übernommen)

Signalion GmbH (2003)

In-Circuit GmbH (2004)

Dresden Silicon GmbH (2005; 2007 von Signalion übernommen, 2013 National Instruments))

Freedelity GmbH (2007)

Radioopt GmbH (2008)

Blue Wonder Communications GmbH (LTE-Chiplösungen, 2008, von Intel übernommen)

INRADIOS integrated radio solutions GmbH (2009)

Exelonix GmbH (Senioren-Tablets, 2013)

Airrays GmbH (active Antennen) 2013)

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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