Zweiter Teil des Wikinger-Animationsabenteuer nun fürs Heimkino verfügbar
Hicks ist kein kleiner Junge mehr: Seit er den einst in seinem Wikingerdorf so gefürchteten Drachen „Ohnezahn“ gezähmt hat, haben sich die Menschen von Berk und die Lindwürmer versöhnt. Hicks und Astrid sind gewachsen, fangen an zu turteln. Doch so richtig ist der junge Nordmanne innerlich noch nicht bereit, in die dicken, fetten Fußstapfen seines Vaters zu treten und Clan-Führer zu werden. Statt dessen erkundet Hicks im zweiten Teil des Animationsfilms „Drachenzähmen leicht gemacht“ auf dem Rücken seines Drachens die Weiten Midgards – und stößt dabei auf seine totgeglaubte Mutter und auf eine neue, finstere Bedrohung für die Wikingerinsel Berk.
Werbevideo (Fox):
Etwas glattgebügelter, dafür optisch perfektioniert
Wie schon der Vorgänger ist das zweite Drachen-Abenteuer aus dem Hause „Dreamworks“ einfach charmanter und widerborstiger als viele andere US-Animationsfilme – wenngleich man das Gefühl hat, dass die Story etwas im Stile des klassischen Bildungsromans à la Disney (Muster: ein Außenseiter wächst an den Herausforderungen des Lebens zum Anführer) rundgelutscht wurde. Dafür aber haben die Dreamworks-Computerkünstler das technisch-optische Niveau in der Fortsetzung noch einmal spürbar nach oben geschraubt, insbesondere die Animationen kleiner Bewegungen und Mimiknuancen der Akteure wirken jetzt deutlich lebendiger.
Alternativer Anfang und Schafjagd als Boni
Zudem bekommt man auf der heute erschienen Heimkino-Version auch viel geboten: Neben dem anderthalbstündigen Hauptfilm ist zum Beispiel noch ein halbstündiger Kurzfilm auf die Bluray gebrannt, der erzählt, wie Hicks & Konsorten überhaupt auf die Idee mit der Drachen-Schafe-Jagd gekommen sind – herrlich! Außerdem sind der Silberscheibe ein Drachen-Lexikon, ein paar entfallene Szenen – darunter ein düsterer, alternativer Filmstart – und viele andere Boni beigefügt.
Fazit: Herrlich anzusehen
Obwohl man sich gewünscht hätte, das Studio wäre den ursprünglichen Drachenweg noch etwas weitergegangen, auch in Familien- und Kinderfilmen auch mal weniger glattgebürstete Story-Töne anzuschlagen, ist es doch trotzdem noch eine herrliche Geschichte, die Dreamworks da in technisch wachsender Perfektion weitererzählt. Freilich kann man sich – auch ohne gleich in „Political Correctness“ zu verfallen – durchaus fragen, ob es so originell ist, den Oberbösewicht hier mit einer fetten Hakennase als solchen gegenüber den hehren Nordmännern und -frauen kenntlich zu machen: Schurken, die einem ans Herz wachsen, weil man sie irgendwie auch versteht, funktionieren eigentlich besser. Autor: Heiko Weckbrodt
„Drachenzähmen leicht gemacht 2“ (Dreamworks/20th Century Fox), Animationsfilm, USA 2014, Regie: Dean DeBlois, 105 Minuten plus umfangreiches Bonusmaterial, FSK 6, Bluray 15 Euro, DVD zehn EuroZum Weiterlesen:
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