News, Wirtschaft
Schreibe einen Kommentar

Smartphones sind Markttreiber Nr. 1 für Mikroelektronik

Der Smartphone-Boom hält an - und damit wächst auch der mobile Datenverkehr stark. Foto: Bitkom

Der Smartphone-Boom hält an. Foto: Bitkom

Inzwischen ein Viertel der weltweiten Chip-Umsätze durch Computertelefone

Scottsdale, 4. Dezember 2014: Smartphones bauen ihre weltweit führende Position als Boomprodukt und Markttreiber Nummer 1 für die Halbleiterindustrie aus: Die realisiert inzwischen ein Viertel ihres Umsatzes mit Chips für Computertelefone, während PC-Schaltkreise nur 21 Prozent des Halbleiter-Umsatzes ausmachen. Das geht aus einer neuen Analyse des US-Marktforschungsunternehmens „IC Insights“ aus Scottsdale in Arizona hervor.

Erholung für PC-Markt bleibt flau

Die Grafik zeigt die Anteile der verschiedenen Zielmärkte für die globale Chipindustrie in der X-Achse (Je höher, desto wichtiger). In der Y-Achse ist das durchschnittliche Jahreswachstum bis 2018 abgetragen (je weiter rechts, desto dynamischer). Abb.: IC InsightsDie Grafik zeigt die Anteile der verschiedenen Zielmärkte für die globale Chipindustrie in der X-Achse (Je höher, desto wichtiger). In der Y-Achse ist das durchschnittliche Jahreswachstum bis 2018 abgetragen (je weiter rechts, desto dynamischer). Abb.: IC Insights

Die Grafik zeigt die Anteile der verschiedenen Zielmärkte für die globale Chipindustrie in der X-Achse (Je höher, desto wichtiger). In der Y-Achse ist das durchschnittliche Jahreswachstum bis 2018 abgetragen (je weiter rechts, desto dynamischer). Abb.: IC Insights

Immerhin rund zwei Jahrzehnte lang hatten Personalcomputer und Notebooks der Chipindustrie weltweit die meisten Umsätze beschert. 2007 brachte dann Apple das iPhone auf den Markt, drei Jahre später das iPad – und löste damit einen beispiellosen Boom im bis dahin eher gemächlichen Markt für Smartphones und Tablettrechner aus. Im Jahr 2013 überholten die Smartphone-Chips dann erstmals die Umsätze mit PC-Schaltkreisen. Klassische PC-Prozessor-Konzerne wie Intel und AMD gerieten gegenüber den Herstellern von ARM-Chiparchitekturen – die meist in Foundries wie TSMC, Samsung oder Globalfoundries auf Lizenzbasis gefertigt werden – in die Defensive. Seit einigen Monaten erholt sich der PC-Markt zwar wieder etwas. Aber mit jährlichen Wachstumsraten um die zwei Prozent, die „IC Insights“ nur für die PC-Chipumsätze bis zum Jahr 2018 prognostiziert, kann diese Klassiktechnik dennoch nicht mit den vorausgesagten Jahreszuwächsen um die neun Prozent mithalten.

Auch Tablet- und Auto-Chips stark gefragt

Demgegenüber sind Tablets oder Automobile mit Umsatzanteilen unter zehn Prozent für die weltweite Halbleiterindustrie eher kleine Fische – die demnächst aber noch dynamischer wachsen werden als der Smartphone-Markt. So soll laut Prognose die Chipnachfrage aus dem Automobil-Sektor bis 2018 um durchschnittlich etwa elf Prozent zulegen, die Tablets um 17 Prozent.

Dynamischstes Wachstum für „Internet der Dinge“ erwartet

Bis 2020 wird das "Internet der Dinge" auf 26 Milliarden Geräte wachsen - plus 7,3 Milliarden Tablets, PCs und Smartphones, schätzt Gartner. Foto: Silicon Saxony

Bis 2020 wird das „Internet der Dinge“ auf 26 Milliarden Geräte wachsen – plus 7,3 Milliarden Tablets, PCs und Smartphones, schätzt Gartner. Foto: Silicon Saxony

Als Zukunftsmarkt Nummer 1 gilt den Analysten aber das sogenannte „Internet der Dinge“: die Massenvernetzung unzähliger Heimelektronikgeräte, Kleidungsstücke, Maschinen, Roboter, Uhren und vieler anderer Geräte. Mit einem Gesamtvolumen um die 48 Milliarden Dollar ist dieses – allerdings nur vage definierte – „Internet der Dinge“ bisher nur ein eher kleiner Zielmarkt für die Halbleiter-Branche. Doch hier erwarten die „IC Insights“-Analysten die allerstärksten Wachstumsraten mit durchschnittlich 22 Prozent pro Jahr. Und gerade in diesem Marktsegment sehen sich gerade auch deutsche und speziell sächsische Chipfirmen in einer guten Position, um diesen Zukunftsmarkt zu besetzen. Bleibt abzuwarten, ob sich diese Hoffnungen auch erfüllen. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

Schreibe einen Kommentar