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60 Millionen Euros für sächsische Mikroelektronik

Montage: Alexander Eylert

Montage: Alexander Eylert

Zuschläge im Ecsel-Programm verteilt

Dresden/Brüssel, 18. Dezember 2014: Fünf Mikroelektronik-Projekte mit sächsischer Beteiligung haben nun Förderzuschläge von der EU bekommen – beteiligt sind daran 21 Partner aus dem Freistaat. Das teilte heute das Wirtschaftsministerium in Dresden mit. Die Projekte im Rahmen des europäischen Mikroelektronik-Programms „ECSEL“ haben ein Gesamtvolumen von rund 60 Millionen Euro. Davon sind die Hälfte Fördergelder von EU, Bund und Land, die andere Hälfte zahlen die Wirtschaftspartner ein.

So gibt die EU Geld für das Projekt „Admont“ des Erfurter Auftragsfertigers „X-Fab„, der auch in Dresden eine Chipfabrik hat und eine Pilolinie für intelligente Halbleiter („More than Moore“-Ansatz) bauen will. Sächsische Partner sind auch an Bord am genehmigten Projekt „Powerbase“ von Infineon Österreich – zunächst in Villach und später wahrscheinlich auch in Dresden will der Chipkonzern eine Pilotlinie für neue Leistungs-Halbleiter aufbauen, die auf Galliumnitrid-beschichteten Siliziumscheiben hochziehen. Weitere genehmigte Projekte mit sächsischer Beteiligung sind „Senate“ (die niederländische ASML will hier die 7-Nanometer-Chipbelichtung auf 450-mm-Scheiben ausprobieren) und „Waytogo“ (STMirocelectronics plant eine 10-nm-Pilotlinie). Das besonders umfragreiche sächsische Projekt „Taktile“ von Infineon, TU Dresden und weiteren Partnern, in dem Grundlagen für das „taktile“ Internet der Zukunft geschaffen werden sollten, ging dagegen leer aus. TU-Professor Gerhard Fettweis, dem das taktile Internet besonders am Herzen liegt zeigte sich leicht enttäuscht. Auch das Cyber-City-Projekt, bei dem u. a. der Stadtverkehr der Zukunft in Dresden und weiteren Großstädten erprobt werden sollte, bekam keinen Zuschlag.

Minister Dulig will sächsische Beteiligung ausbauen

„Es freut mich, dass es uns in enger Zusammenarbeit mit dem Bund gelungen ist, die deutsche und sächsische Beteiligung an ECSEL im Vergleich zum Vorläuferprogramm ENIAC so erfolgreich zu gestalten“, erklärte der neue sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). „Dass vier der sechs geförderten Pilotlinien mit – zum Teil maßgeblicher – sächsischer Beteiligung stattfinden, zeigt die internationale Bedeutung des Mikroelektronikstandorts Sachsen. Diese Exzellenz aus Sachsen gilt es zu sichern und – auch in den kommenden ECSEL-Förderaufrufen – auszubauen.“

Förderzusagen unter Erwartungen

Die genannten 60 Millionen Euro Gesamtvolumen liegen allerdings noch deutlich unter den Erwartungen: Allein das Land Sachsen 200 Millionen Euro eigene Förderanteile für ECSEL reserviert, um damit ein Projektvolumen von insgesamt bis zu 1,6 Milliarden Euro zu ermöglichen.  Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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