Monate: Januar 2015

Luther mit Warnweste vor der FGrauenkirche in DResden. Foto: Katrin Tominski

„Dresden für Alle“ hält an Kundgebung am Montag fest

Protest gegen Pegida will keine Konfrontation Dresden, 31. Januar 2015: Die Pegida-Demonstration am kommenden Montag ist offiziell zwar abgesagt. Das Dresdner Bündnis „Dresden für Alle“ hält jedoch an der geplanten Kundgebung fest. Zusammen mit Dresdner Kulturschaffenden lädt das Bündnis am Montag um 18 Uhr auf den Postplatz ein, sich für die Würde des Menschen und eine Willkommenskultur für Flüchtlinge zu engagieren. „Pegida geht diesen Montag nicht auf die Straße. Trotzdem ist es wichtig, für die Würde des Menschen einzustehen“, sagte Bündnissprecher Eric Hattke. „Es darf und kann nicht sein, dass Unmut über politische Defizite auf dem Rücken von Flüchtlingen ausgetragen werden.“

Besonders Kinder sind oft ganz wild auf die 3D-Bilder vom Mars. Foto: DLR

Mars-Besuch in Dresden

3D-Ausstellung zeigt Schluchten und Vulkane des roten Planeten Dresden, 30. Januar 2015: Wer auf außerirdischen Welten nach Aliens suchen, in die tiefen Schluchten des Mars eintauchen und dessen längst erloschene Vulkane besuchen will, muss sich nicht zwingend als blinder Passagier in ein Raumschiff einschmuggeln: Die europäische Raumsonde „Mars Express“ umkreist seit zehn Jahren unseren roten Nachbarplaneten – und hat seitdem mit einer deutschen Spezial-Kamera unzählige Stereofotos von der Marsoberfläche geschossen. Die wohl besten darunter können Besucher ab dem 7. Februar 2015 im Dresdner „Haus der Presse“ an der Ostra-Allee bewundern: großformatig und in 3D.

Knapp jeder Fünfte eBook-Nutzer liest selbstpublizierte eBücher

Berlin, 30. Januar 2015: Selbstpublizierte elektronische Bücher (eBooks) gewinnen auch in Deutschland an Bedeutung: Spielte diese verlagslose Publikationsform noch vor wenigen Jahren so gut wie keine Rolle im Markt, lesen inzwischen 18 Prozent aller eBook-Nutzer auch solche selbstverlegte e-Bücher. Das hat eine „Aris“-Umfrage für den deutschen Hightech-Verband „Bitkom“ ermittelt. Mehr als jeder zehnte eBook-Leser veröffentlicht demnach auch selbst solche Bücher.

Eva-Maria_Stange. Foto: privat

Wissenschaftsministerin distanziert sich von Islam-Einschätzung Tillichs

Stange: Solche Sätze sind nicht sehr hilfreich, um Spitzenforscher für Sachsen zu gewinnen Dresden,. 30. Januar 2015: Die Einschätzung des sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich (CDU), der Islam gehöre nicht zu Sachsen, bleibt umstritten – auch im eigenen Kabinett. Nach SPD-Wirtschaftsminister Martin Dulig ging inzwischen auch Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) auf dezente Distanz zur Einschätzung des Regierungschefs: Diese sei „nicht sehr hilfreich“ für die Bemühungen Sachsens, internationale Spitzenforscher zu gewinnen, unter denen auch viele Wissenschaftler mit muslimischen Wurzeln seien.

Foto: hw

CDU und FDP wollen mit Bürgerbegehren Weichenstellungen von Rot-Rot-Grün in Dresden kippen

Vier verkaufsoffene Sonntage und breitere Sanierung der Königsbrücker Straße gefordert Dresden, 29. Januar 2015: Der heute gegründete Verein „Bürgerstimme Dresden“ unter Führung von Landtagsabgeordnetem Christian Hartmann (CDU) und Stadtrat Holger Zastrow (FDP) will nun die bereits zuvor vage angekündigten Bürgerbegehren für verkaufsoffene Sonntage und für eine Sanierung der Königsbrücker Straße in Dresden starten. Sie möchten damit die Weichenstellungen der neuen rot-rot-grünen Stadtrats-Mehrheit kippen.

Saad Elgazar, der Vorsitzende der muslimischen Gemeinde, vor der beschmierten Wand. Foto: Stephan Hönigschmid

Moschee in Dresden mit Schmähparole beschmiert

Schmähung am Morgen entdeckt Dresden, 29. Januar 2015: Mutmaßliche Islam-Feinde haben in der vergangenen Nacht die Moschee an der Marschnerstraße in Dresden mit Hetzparolen beschmiert. So etwas sei der Gemeinde noch nie passiert, sagte der Gemeindevorsitzende Saad Elgazar. Der Muslim Mohamed Hassan hatte die die in schwarzer Farbe an Hauswand geschriebene Schmähung heute Morgen gegen 6.30 Uhr laut eigenen Angaben als Erster entdeckt, als er zum Gebet gehen wollte. Parallel dazu waren auch Streifenpolizisten am Morgen auf die Schmierereien gestoßen. Nun ermittelt die Kripo.

Eine Fraunhofer-Mitarbeiterin kontrolliert im Reinraum des Dresdner Photonik-Institut, der für 45 Millionen Euro modernisiert werden soll. Abb.: IPMS

Elektronik-Standorte Dresden und Selenograd wollen enger kooperieren

Dresdner Wirtschaftsdelegation lotet Kontakte in Russland aus / Viele Russen möchten zur SEMICON nach Dresden Dresden/Selenograd, 29. Januar 2015: Sachsen und Russen wollen in der Mikroelektronik und anderen Hightech-Branchen enger zusammenarbeiten. Mit diesem Ziel besucht derzeit eine Delegation aus Politikern und Unternehmen des „Silicon Saxony“ die Hochtechnologie-Stadt Selenograd nördlich von Moskau. Dresdens Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) sieh bereits erste Erfolge: „Ich freue mich, dass wir die Zusage für eine Armada an russischen Halbleiterfirmen für die Semicon* nach Dresden bekommen haben“, teilte er auf Oiger-Anfrage aus Russland mit.

Auch das vielgezeigte Foto Blick vom Rathausturm nach Süden, 1945 von Richard Peter sen. wird in der "Dresden-Köln"-Schau im Stadmuseum zu sehen sein. Repro: Deutsche Fotothek / Städtische Museen Dresden

Städtische Museen Dresden zwischen Kriegsende und Jahrhundert des Photons

Auch ein neues Internet-Museum startet im Herbst Dresden, 29. Januar 2015: Mit Ausstellungen, Sonderveranstaltungen und einem Forschungstheater schauen die „Städtischen Museen Dresden“ in diesem Jahr zurück in die Vergangenheit und ein Jahrhundert in die Zukunft. So wird die Exposition „1945 – Köln und Dresden“ an die Zerstörungs Dresdens und das Kriegsende in Deutschland vor 70 Jahren erinnern – zu sehen sind ab 4. Juli im Stadtmuseum Fotografien von Herrmann Claasen und Richard Peter von den kriegszerstörten Städten Dresden und Köln. Andererseits wird insbesondere in den „Technischen Sammlungen Dresden“ (TSD) das von der UNO ausgerufene „Lichtjahr 2015“ mit der photonischen Schau „Hi Lights!“ (ab 20. Juni 2015) und einem Forschungstheaterstück für Jugendliche gewürdigt. „Dieses Jahrhundert wird das Jahrhundert des Photons* sein“, ist TSD-Direktor Roland Schwarz überzeugt. Auch der Aufbau eines Internet-Museums ist geplant.

Blick in einen der Reinräume von Infineon Dresden. Foto: Infineon Dresden

Schwacher Euro hilft: Infineon mit 15 % mehr Umsatz

Auch Gewinn legt zu Neubiberg, 29. Januar 2015: „Infineon“ wächst dank einer guten Nachfrage für Leistungshalbleiter, Sicherheits-Chips und des schwachen Euro recht kräftig: Im letzten Quartal des Jahres 2014 (im Infineon-Geschäftsjahr das 1. Quartal 2015) legte der Umsatz des deutschen Halbleiter-Konzern im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro zu, der Gewinn wuchs sogar um 56 Prozent auf 136 Millionen Euro. Noch nicht eingerechnet sind hier allerdings die Sondereffekte durch die Übernahme des US-Leistungschip-Herstellers „International Rectifier“.

Seit 1. Januar 2015 gilt in Deutschland ein Mindestlohn von 8,50 je Stunde - mit einigen Übergangs- und Ausnahmereglungen. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Jeder 2. Mindestlohn-Betrieb in Ostsachsen reagiert mit Preiserhöhungen

Bisher keine Entlassungswellen erkennbar / Laut einer IHK-Umfrage nehmen viele Betriebe Ertragseinbußen in Kauf Dresden, 28. Januar 2014: In Ostsachsen hat die neue gesetzliche Lohnuntergrenze von 8,50 Euro pro Stunde, die zum Jahresbeginn 2015 in Kraft trat, bisher anscheinend nicht zu den von Mindestlohn-Kritikern prognostizierten Massen-Entlassungen geführt. Vielmehr nimmt jedes zweite betroffene Unternehmen Ertragsrückgänge in Kauf. Ebenfalls etwa die Hälfte der Firmen hat die gestiegenen Lohnkosten zumindest teilsweise durch Preiserhöhungen ausgeglichen. Knapp jedes dritte Unternehmen erwägt allerdings noch einen Personalabbau. Rund 14 Prozent werden voraussichtlich keine Praktikums-Plätze mehr anbieten. Das geht aus einer Umfrage der „Industrie- und Handelskammer“ (IHK) Dresden unter 600 ostsächsischen Betrieben mit insgesamt zirka 32.000 Beschäftigten hervor.

Siegel: US State Department

US-Außenministerium warnt Touristen vor Pegida und Anti-Pegida in Dresden

Sachsens Innenminister hält das für Übertreibung Washington/Dresden, 28. Januar 2015: Das US-Außenministerium hat amerikanische Touristen vor Pegida- und Anti-Pegida-Demos in Dresden und anderen deutschen Städten gewarnt: Es sei dort von einem „erhöhten Bedrohungsniveau“ auszugehen, US-Bürger sollten diese Demonstrationen meiden und auf ihre persönliche Sicherheit achten.

Im Abstand von 20 Jahren aufgenommen: Die "Russenkaserne" in Dresden-Nickern vor und nach der Sanierung. Fotos (2): Peter Weckbrodt

Luftwaffenbasis, Russenkaserne, Wohnidylle

Kaserne in Dresden-Nickern wurde Nukleus für ein neues Stadtviertel Dresden, 28. Januar 2015: Für Dresdner Maßstäbe unvorstellbare 320 Meter lang ist das, was ziemlich nichtssagend mit Unterkunftsgebäude bezeichnet, dem Besucher von Dresdens Stadtteil Nickern unbedingt ins Auge fällt. Das Gardemaß brachte ihm wohl auch den Schutz als Denkmal ein. Es beherbergt heute moderne Wohnungen ebenso wie eine gern besuchte Eisdiele, einen Kindergarten mit weitläufigen Außenspielplätzen, aber auch Gewerbe- und Dienstleistungseinrichtungen. Dabei hat es eine konsequent militaristische Vergangenheit.

Laser-Forschung in Mittweida. Foto: HS Mittweida

Mittweida wird Laser-Leuchtturm

27 Millionen Euro teurer Neubau für Laser-Institut Mittweida, 28. Januar 2015: Das Laserinstitut an der Hochschule Mittweida erhält im Sommer 2016 ein neues Forschungsgebäude. Bund, Freistaat Sachsen und Hochschule investieren rund 27,4 Millionen Euro in das Projekt. „In der sächsischen Hochschullandschaft etabliert sich damit ein Leuchtturm auf dem Gebiet der Lasertechnik“, ist Matthias Hüchelheim vom sächsischen Wissenschaftsministerium überzeugt. Dies werde den ganzen Hochschulstandort Mittweida stärken.