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Organische Energiesammler für Tragluft-Asyle

Die organischen Solarfoliien auf der Traglufthalle in Berlin sollen im Pilotversuich zunächst 5 % des Strombedarfs aus Sonnenenergie decken. 2016 sollen die ersten vollständnig selbstversorgenden Hallen marktreif sein. Foto: Heliatek

Die organischen Solarfoliien auf der Traglufthalle in Berlin sollen im Pilotversuich zunächst 5 % des Strombedarfs aus Sonnenenergie decken. 2016 sollen die ersten vollständnig selbstversorgenden Hallen marktreif sein. Foto: Heliatek

Notunterkünfte für Flüchtlinge und Obdachlose sollen sich durch Solarfolien autark mit Strom versorgen

Dresden/Berlin, 18. Januar 2015: Notunterkünfte für Obdachlose in deutschen Großstädten oder für Flüchtlinge in Bürgerkriegsländern sollen sich künftig durch leichte organische Solarfolien autark mit Sonnenstrom versorgen. Dies wird nun bei einem gemeinsamen Pilotversuch der Dresdner Technologie-Firma „Heliatek“ und des Berliner Traglufthallen-Herstellers „Paranet“ in der deutschen Hauptstadt ausgetestet.

Ein Viertel des Hallendachs soll für Selbstversorgung reichen

Flexible und durchsichtige Organik-Solarzellen aus der Dresdner Pilotproduktion. Abb. (3). Heliatek

Flexible Organik-Solarzellen aus der Dresdner Pilotproduktion. Foto : Heliatek

Die Dresdner haben dafür insgesamt rund 50 Quadratmetern organischer Solarkollektoren auf einer der PVC-Membranhülle einer Traglufthalle von Paranet in Berlin installiert. Sie sollen zunächst bis zu 1,8 Kilowatt Leistung liefern und damit rund fünf Prozent des jährlichen Energiebedarfs der Halle aus Sonnenstrom decken. Langfristiges Ziel sei es, Traglufthallen ohne Netzanschluss aufstellen zu können, teilte Heliatek mit. „In den nächsten Schritten ist geplant, die solaraktive Fläche zu erweitern und Energiespeicher und entsprechende Regelsysteme hinzuzufügen. In Zukunft könnte damit bereits ein Viertel der Gesamtfläche einer Traglufthalle ausreichen, um mit Heliafilm ausgestattet und damit energieautark zu sein.“

Organische Solarfolien passen sie an runde Formen an

Mit klassischen, siliziumbasierten Solarzellen wäre dies kaum möglich, da sie zu schwer und starr sind. Die von den Dresdnern entwickelten und produzierten Solarfolien sind hingegen sehr leicht und biegsam und können sich auch an die gerundeten Hallenformen anpassen. Zuvor hatte Heliatek in anderen Pilotprojekten bereits Glas– und Betonfassaden mit dieser Technologie in Stromsammler verwandelt. Die Dresdner Fabrik ist allerdings noch im Pilotbetrieb und noch nicht für Großlieferungen ausgelegt.

Obdachlosen-Traglufthalle in Berlin (Werbevideo: Paranet):

Marktstart für energieautarke Lufthallen für 2016 geplant

„Paranet“ wiederum stellt seine Traglufthallen im Kundenauftrag zum Beispiel für Sportveranstaltungen, aber auch als Notunterkünfte für Flüchtlinge – und wie im Falle Berlins – für Obdachlose auf. Für das Jahr 2016 planen beide Unternehmen die Markteinführung für die organisch-energieautarken Traglufthallen. Autor: Heiko Weckbrodt

Zum Weiterlesen:

BMW-Milliardär Quandt steigt bei Heliatek ein

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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