Hightech-Gründerfonds investiert halbe Million in Dresdner Futtermittel-Softwareschmiede „Fodjan“
Dresden/Bonn, 13. Februar 2015: Der Hightech-Gründerfonds aus Bonn investiert eine halbe Million Euro in die Dresdner Gründung „Fodjan“, die sich auf Futter-Computerprogramme für Milchkühe spezialisiert hat. „Wir wollen mit dem Geld unseren Vertrieb ausbauen und die Software weiterentwickeln“, kündigte Agrarwissenschaftler Carsten Gieseler, einer der Gründer von „Fodjan“, an. „Es gibt inzwischen auch ein starkes internationales Interesse an unserem Programm.“
Dresdner Programm international gefragt
Das nennt sich „fodjan smart feeding“ und hilft Bauern, eine möglichst gesunde und dabei doch kostengünstige Futtermischung für jede Milchkuh in ihrer Herde zu ermitteln. Mittlerweile setzen laut Gieseler rund 60 landwirtschaftliche Betriebe aus Deutschland und den Nachbarländern die Software aus Dresden ein. Nachfragen kommen aber auch aus Frankreich, Polen, Tschechien, den Niederlanden, ja selbst der Türkei. Denn die Praxiserfahrungen der Nutzer bestätigen, dass es etwas bringt, Futtertröge für Milchkühe nicht nur „aus dem Bauch“ heraus anzurühren, sondern mit einer Software zu optimieren, in die ständig die neuesten Erkenntnisse der Agrarwissenschaften einfließen, betont der Fodjan-Mitgründer.
Werbevideo von Fodjan erklärt das Futterprinzip:
Höfe sparen im Schnitt 10 % Futterkosten – und die Kühe sind glücklicher
„Die Betriebe sparen durch unser Programm in der Regel zwischen fünf und 15 Prozent ihrer Futterkosten ein“, berichtet Gieseler. Außerdem sorge die Software für eine energiereiche und gesunde Ernährung des lieben Viehs – und auch dafür, dass „Tiere, die in der Rangordnung der Herde weiter unten stehen, auch gut zu fressen bekommen“.
„fodjan smart feeding“speist Futtertrog nach neuestem Forschungsstand
Dazu muss man wissen, dass Kühe nicht wie im Bilderbuch einfach mit Heu gefüttert werden, sondern Milchkuhbetriebe jede Woche verschiedene Futterkomponenten zusammenmischen, je nachdem, in welchem Milch- und Wachstumszyklus die Tiere gerade sind. „Wichtig ist zum Beispiel die richtige Beimischung von stickstoffhaltige Nahrung, denn der Stickstoffhaushalt in Körper ist wichtig für das Wohlbefinden der Kuh“, nennt Gieseler ein Beispiel. Bisher mischten viele Bauern dieses Kuhfutter nach Gefühl und Erfahrung, andere setzten halbautomatische Programme ein. Das Dresdner Programm optimiert dagegen die Rationen ohne viel Herumprobieren und kommt deshalb nach Einschätzung der Fodjan-Macher so gut bei den Bauern an. Auch werde ständig der neueste Forschungsstand in die Software eingespeist.
Projekt entstand beim HTW-Studium
Fodjan wurde im Herbst 2014 gegründet und basiert auf einem Software-Projekt, das Gieseler während seines Studiums an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) begonnen hatte. Inzwischen hat das junge Unternehmen sechs Mitarbeiter, mittelfristig sollen es acht sein, kündigte Gieseler an.
Hightech-Gründerfonds verwaltet halbe Milliarde Euro Kapital
Der Hightech-Gründerfonds aus Bonn wiederum speist sich aus privaten und öffentlichen Mitteln und verwaltet ein Kapitalvolumen von insgesamt 576 Millionen Euro. Er hat laut eigenen Angaben seit dem Jahr 2005 in rund 400 junge Unternehmen investiert. Autor: Heiko Weckbrodt
Zum Weiterlesen:
Fodjan will Kühen mit Futter-Software gesünderes Leben bescheren
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