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Sachsen gibt 2500 Statistik-Datensätze als „Open Data“ frei

Auf dem Internetportal "GovOpen" sind die sächsischen Daten verfügbar. Abb.: BSF

Auf dem Internetportal „GovOpen“ sind die sächsischen Daten verfügbar. Abb.: BSF

Initiativen und Firmen wollen aus Behördendaten Apps und andere neue Dienste schaffen

Dresden/Kamenz. Wieviel Mitarbeiter beschäftigt eigentlich der Großhandel in Sachsen? Wieviel Ausländer sind hier auf dem Bau tätig? Antworten auf diese und weitere Fragen sind nun leichter im Internet recherchierbar. Denn der Freistaat Sachsen hat heute begonnen, seine bereits angekündigte „Open Data“-Initiative in die Tat umzusetzen: Anlässlich des morgigen internationalen „Open Data Day“ (21. Februar) speiste das Statistische Landesamt in Kamenz heute knapp 2500 Datensätze in maschinenlesbarer Form für die weitgehend freie Weiterverwertung durch Internetaktivisten, App-Entwickler und andere Interessenten ein.

Minister: Open Data macht den Staat transparent

„Mit unseren Statistiken im Open Data Portal machen wir staatliches Handeln transparent und nachvollziehbar“, betonte der sächsische Innenminister Markus Ulbig (CDU). „Unser Daten-Wissen ist nun für jeden Bürger nutzbar. Damit gehen wir bei der Staatsmodernisierung einen weiteren wichtigen Schritt.“ Demnächst sollen weitere Behördensammlungen zum Beispiel mit Geo- und Umweltdaten eingespeist werden.

Der interaktive Dresden-Reiseführer ist auch als Demonstrator gedacht, um die Chancen von "Open Data" zu zeigen. Abb.: BSF

Der interaktive Dresden-Reiseführer ist auch als Demonstrator gedacht, um die Chancen von „Open Data“ zu zeigen. Abb.: BSF

EU-Kommission: Open Data könnte für 40 Milliarden Euro mehr Umsätze sorgen

Vor allem Hacker, Piraten und Nerds, aber auch Software-Unternehmen fordern bereits seit längerer Zeit, dass sich die Behörden in Sachsen dem internationalen Trend anschließen und ihre Daten – die sie letztlich größtenteils vom Bürger und von der Wirtschaft gesammelt haben – gratis, transparent und in computerverwertbarer Form ins Netz stellen sollen. Denn viele engagierte Programmierer wollen daraus interaktive Internetkarten oder Mini-Programme (Apps) für Smartphones machen, die politisches Handeln visualisieren, bessere Strapenbahn- und Bus-Navigationssysteme oder Baustellen-Karten bieten, um nur einige Beispiele zu nennen. Laut Angaben des sächsischen Innenministeriums beziffert die EU-Kommission den Effekt, den die Öffnung der staatlichen Daten für die Wirtschaft haben könnte, auf bis zu 40 Milliarden Euro.

Statistikdaten werden als Excel-Daten ausgespuckt

Im konkreten Fall stellt Sachsen die Statistik-Datensätze größtenteils als Excel-lesbare Tabellen unter der eigens dafür geschaffenen Lizenz „Deutschland 2.0“ auf das Internetportal „GovData“. Die Kernbedingung: Die Nutzer müssen in ihren daraus geschaffenen „Produkten“ die Quelle angeben und die Daten auch wieder verfügbar machen. hw

-> zu finden sind die neu eingespeisten Daten hier (Unter der Suchfunktion für Daten, Dokumente und Apps „maintainer:sachsen“ eingeben)

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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