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Über 10.000 Software-Jobs am Hardware-Standort Dresden

Auch in der Kranken- und Altenpflege könnten Tablets und Apps bald eine größere Rolle spielen, wenn es nach der jungen Dresdner Softwareschmiede "CareSocial" geht. Foto: CareSocial

Auch in der Kranken- und Altenpflege könnten Tablets und Apps bald eine größere Rolle spielen, wenn es nach der jungen Dresdner Softwareschmiede „CareSocial“ geht. Foto: CareSocial

Viele Firmen programmieren an Schnittstellen zur klassischen Industrie

Dresden, 5. März 2015: Eigentlich ist Dresden eher für seine Hardware bekannt, für die hier produzierten Computerchips. Doch auch die Software-Branche hat sich inzwischen zu einer wichtigen Jobmaschine in der sächsischen Landeshauptstadt entwickelt. Mittlerweile beschäftigen rund 400 Software-Unternehmen hier insgesamt über 10.000 Mitarbeiter, wie Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) mitteilte. „Die Software- und IT-Branche beflügelt stark das Wirtschaftswachstum in Dresden“, betonte er.

Dresdens Wirtschaftsbürgermeister und O-Kandidat Dirk Hilbert (FDP). Foto: Heiko Weckbrodt

Dirk Hilbert (FDP). Foto: Heiko Weckbrodt

Der Bürgermeister, der selbst ursprünglich Elektronikfacharbeiter im DDR-Computerkombinat „Robotron“ gelernt hatte, sieht die Stärken der Dresdner Softwareschmieden vor allem an den Schnittstellen zur klassischen Industrie. Zudem bieten sowohl die TU wie auch die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Informatikstudiengänge mit recht gutem Ruf an. Und: „Da die Gehälter inzwischen branchenüblich sind, können wir immer mehr junge Leute nach dem Studium hier in Dresden behalten“, schätzte Hilbert ein.

Informatiker und Chipwerker wollen gemeinsam alles schlau machen

Und die Rolle der hiesigen Softwareschmieden – und damit auch die Karrierechancen für angehende Programmierer und andere Spezialisten – dürften in Zukunft noch steigen, meint T-Systems-Manager Frank Schönfeld, der im sächsischen Hightech-Verband „Silicon Saxony“ die Arbeitsgruppe „Software“ leitet. „Software und IT nehmen die Schlüsselrolle ein, wenn es um die technologischen Antworten auf die Zukunftsfragen geht. Egal ob Smart* City, Smart Mobility, Smart Health oder Smart Education – für zukunftsweisende Lösungen im Internet of Things** braucht es ein optimales Zusammenspiel von Hardware und Software.“ Die Wirtschaftsregion Sachsen zeichne sich das durch die besonders enge Verzahnung von Mikroelektronik und Informationstechnologie aus.

Schlaue Pflege und schlaue Säulen: 6 Software-Firmengründer aus Dresden zur CeBit

Intelligente Ladesäule für Elektroautos, die von der TU-Ausgründung EA EnergieArchitektur entwickelt wurde. Foto: hw

Intelligente Ladesäule für Elektroautos, die von der TU-Ausgründung EA EnergieArchitektur entwickelt wurde. Foto: hw

Präsentieren werden sich Dresden und Sachsen nun auch auf der CeBit als Software-Standorte. Neben etablierten Unternehmen werden sich auf der Digitalmesse in Hannover auch sechs Software-Firmenneugründungen („Startups“) vorstellen. Dazu gehören beispielsweise „Exelonix“ (Senioren-Assistenzsysteme) oder auch die „CareSocial GmbH„, die Smartphone-Apps für Pfleger und Schwestern in Heimen schreibt, damit die die Pflegeleistungen dokumentieren und planen können. Die 2012 gegründete „EA Systems Dresden GmbH“ zeigt auf der Messe derweil Energie-Managementsysteme. Gemeinsam mit dem Dresdner TU-Institut für Automobiltechnik hat die noch junge Softwareschmiede eine Ladesäule „easyCharge“ für Elektroautos entwickelt. Das Besondere daran: Die Säule kann so programmiert werden, dass das E-Auto zum Beispiel nur Ökostrom bekommt oder nur betankt wird, wenn der Strom gerade besonders billig im Netz zu haben ist. Autor: Heiko Weckbrodt

 

* Das Adjektiv „smart“ (schlau) setzen Hochtechnologie-Vermarkter heute vor alles, in das ihrer Meinung nach mehr Elektronik eingebaut werden muss. Beispiel: „Smart Health“ = schlaue Gesundheit = wir werden alle mit Chips gespickt

** Internet der Dinge: Überall kommen Chips rein (siehe „smart“) plus: alles wird dann vernetzt

 

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Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt