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Software-Cluster Dresden sieht für sich großes Potenzial im „Internet der Dinge“

Deutsche Technologiefirmen arbeiten an der hocheffizienten, stark vernetzten Fabrik der Zukunft. Spezialelektronik aus Sachsen soll dabei eine Schlüsselrolle spielen. Fotomontage: AG Silicon Germany

Deutsche Technologiefirmen arbeiten an der hocheffizienten, stark vernetzten Fabrik der Zukunft. Software aus Sachsen soll dabei eine Schlüsselrolle spielen. Fotomontage: AG Silicon Germany

Wirtschaftsförderer: Einzigartige Konzentration von Fabriken, Forschung und Software-Spezialisten

Dresden, 18. März 2015: Unternehmer und Wirtschaftsförderer rechnen sich gute Chancen für den Software-Standort Dresden aus, bei den großen industrienahen Trendthemen „Internet der Dinge“* und „Industrie 4.0“** ganz vorne mitzumischen. „In Europa gibt es keine Region, in der man Chipkonzerne, Forschungseinrichtungen und hochspezialisierte Zulieferer in einer so hohen räumlichen Dichte zu Software- und IT-Unternehmen vorfindet“, schätzte Kompetenzfeldmanager Michael Kaiser von der städtischen Wirtschaftsförderung ein. „Aufgrund der geballten Konzentration von Unternehmen und Forschungsinstitutionen verfügen Dresdner IT-Firmen über exzellente Kompetenzen und eine gute Ausgangslage, den Weltmarkt mit Lösungen für Industrie 4.0, Cybersecurity und Internet of Things zu versorgen.“

Hälfte der sächsischen Software-Belegschaft in Dresden

Sachsenweit arbeiten laut Rathaus-Angaben rund 20.000 Menschen in 2700 Softwarefirmen, die einen Jahresumsatz von etwa 2,5 Milliarden Euro erwirtschaften. Etwa die Hälfte dieses Potenzials sei in der Landeshauptstadt konzentriert, wo etwa 10.000 Mitarbeiter in über 400 Firmen der Softwarebranche und verwandten informationstechnologischen Bereichen beschäftigt seien. Konzentriert sind hier allerdings nur wenige Spiele- oder App-Entwickler wie etwa Magix (Musik-Software) oder Daktylos Media (Kinderbuch-App), sondern vor allem industrienahe Software-Schmieden. Zu den bekannteren gehören beispielsweise der Robotron-Nachfolgebetrieb RDS, der sich auf Datenbanksysteme zum Beispiel für Industrieversorger spezialisiert hat, Systema, die Software für die Automatisierung von Chipwerken entwickelt, oder die Hellerauer „Qualitype“, die Softwarelösungen für die Lebensmittelindustrie und die Forensik gestaltet.

„Gründungsschmiede für Industriesoftware“

Zudem ist Dresden nach Einschätzung der städtischen Wirtschaftsförderer auch eine „Gründungsschmiede für Industriesoftware“: Die Landeshauptstadt sei einer der wichtigsten Standorte, an denen sich junge Softwareunternehmen in diesem Sektor ansiedeln. Beispiele sind etwa die erst im Herbst 2014 gegründete Firma „Mind-Objects“, die eine Tablet-App für digital geführte Geschäftstreffen entwickelt, oder die 2011 gegründete „Linguwerk“, die Spracherkennungs-Prozessoren zum Beispiel für VW entwirft. Autor: Heiko Weckbrodt

* „Internet der Dinge“: Geplante Vernetzung von immer mehr Kleidungsstücken, Uhren und anderen Klein-Geräten jenseits klassischer Computertechnik

** „Industrie 4.0“: Geplante Vernetzung von Robotern, Anlagen, Zulieferern und Werkstücken in Fabriken – soll für einen erheblichen Automatisierungs- und Produktivitätsschub in der deutschen Industrie sorgen

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt