Astrophysik & Raumfahrt

Wilde Sonnenkrone

Während wir hier unten auf de Erde, geschützt durch Atmosphäre und Erdmagnetfeld, den schönen Sonnenschein zu Pfingsten genießen, toben in der Sonnen-Korona extrem heiße Teilchenströme und Magnetfelder. Abb.: NASA SDO

Während wir hier unten auf der Erde, geschützt durch Atmosphäre und Erdmagnetfeld, den schönen Sonnenschein zu Pfingsten genießen, toben in der Sonnen-Korona extrem heiße Teilchenströme und Magnetfelder. Abb.: NASA SDO

Aufnahmen vom SDO-Raumschiff zeigen tobende Magnetfelder in der Sonnen-Korona

Sonnensystem, 25. Mai 2015. Keine abstrakte Malerei, sondern eine Visualisierung der Teilchenströme und des launigen Magnetfeldes der Sonne zeigt diese Aufnahme, die die US-Raumfahrtbehörde NASA nun veröffentlicht hat. Dafür hat das „Solar Dynamics Observatory“ (SDO = Solardynamik-Observatorium) die Sonnenatmosphäre in zehn verschiedenen Wellenlängen im Abstand von jeweils zehn Sekunden fotografiert. Das Weltraumteleskop hat die Aufnahmen dann zur Erde gesandt, wo Wissenschaftler diese Daten dann zu einem Bild zusammengesetzt haben.

Foto-Shooting in zehn Wellenlängen

Die Abbildung veranschaulicht die sogenannten „Kronen-Bögen“ in den äußeren Schichten der Sonne. Die wiederum entstehen durch das – im Vergleich zum Erd-Magnetfeld – regelrecht stürmische Magnetfeld der Sonne, aus dem immer wieder extrem heiße Bögen herausquellen: extrem heiße Plasmaströme, die von Magnetlinien wie dünne lange Würste zusammengeschnürt sind. Aus diesen koronalen Bögen (Coronal Loops) können Astrophysiker Rückschlüsse auf Prozesse tiefer im Innern der Sonne und auf den aktuellen Aktivitätszyklus unseres Zentralgestirns ziehen.

Sonnenvideo vom SDO-Raumschiff (NASA):

Sonnen-Teleskop umkreist seit 2010 die Erde

Das unbemannte SDO-Raumschiff wurde 2010 von der NASA in den Erdorbit geschossen, um von dort aus die Sonnenaktivitäten – unverzerrt von der Erdatmosphäre – studieren zu können. Der über drei Tonnen schwere Satellit hat Messgeräte an Bord, mit denen sich die Sonne beispielsweise im für uns unsichtbaren Ultraviolett-Spektrum beobachten und ihre Magnetaktivitäten auslesen lassen. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt