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Jeder Dritte würde auf Bargeld verzichten

Arndt Hecker bezahlt im Dresdner Starbucks mit seinem NFC-Smartphone. Foto: Heiko Weckbrodt

In Deutschland gibt es bisher nur vergleichsweise wenige Akzeptanzstellen für das bezahlen per NFC-Telefon – wie hier im Foto in einem Dresdner Starbucks-Café. Foto: Heiko Weckbrodt

In der Praxis zahlen aber die Deutschen meist bar

Berlin, 10. Juni 2015. Über ein Drittel der Deutschen wäre bereit, bei Alltagseinkäufen ganz auf Barzahlungen zu verzichten, hat eine Umfrage des Digitalverbandes „Bitkom“ ergeben. In der Praxis ist Bares aber für die meisten Deutschen heute doch noch das gängigste und beliebteste Zahlmittel.

In anderen Ländern sind Bargeld-Geschäfte schon längst eine Seltenheit geworden. Als Paradebeispiel wird hierfür meist die USA genannt, wo fast jeder eine Kreditkarte hat und die auch für kleine Einkäufe nutzt. Erst jüngst hatten zudem Pläne in Griechenland und Dänemark für Schlagzeilen gesorgt, Bargeld-Geschäfte zurückzudrängen oder gar zu verbieten.

Zahlen per Handy in Deutschland noch selten

Aber auch in Japan und anderen asiatischen Staaten ist Bares selten geworden – dort werden viele Kleintransfers per Karte oder teils auch schon per Smartphone (NFC- bzw- Wallet-Technik) getätigt. Dabei wird das Computertelefon nur nahe an die Kasse gehalten, der Kauf bestätigt und per „Near Field Communication“ (NFC) abgewickelt. Der Bitkom rechnet auch in Deutschland mit einer wachsenden Bedeutung solcher Zahlmethoden per NFC-Telefon. Bisher gibt es in der Bundesrepublik aber erst rund 60.000 Akzeptanzstellen für das kontaktlose Bezahlen per NFC, das entspricht rund 8 Prozent aller Kassenterminals. Wenig überraschend gaben daher nur 7 % der Befragten an, schon einmal mit einem NFC-Handy oder einer NFC-Kreditarte bezahlt zu haben.

Befürworter versprechen sich von Bargeld-Verboten Kostenersparnisse insbesondere im kleinen Einzelhandel, auch könnte solch ein Schritt Raubüberfälle auf Geschäfte oder Passanten „unlukrativ“ machen. Kritiker verweisen hingegen beispielsweise darauf, dass bargeldlose Zahlungen zu mehr Überwachung führen können.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt