Forschung

Wissenschaftsnacht Dresden zwischen Protonen und Gummi-Euter

In den Laboren der Wissenschaftler können die Besucher in Mikro- und Nanowelten eintauchen, die dem Auge sonst verborgten bleiben. Netzwerk "Dresden - Stadt der Wissenschaften"

In den Laboren können die Besucher der Wissenschaftsnacht in Mikro- und Nanowelten eintauchen, die dem Auge sonst verborgen bleiben. Foto: Netzwerk „Dresden – Stadt der Wissenschaften“

Unter der Devise „Nachtaktiv“ locken Forscher am 3. Juli mit Shows, Experimenten und Mord

Dresden, 15. Juni 2015. Wie kann ich mit meine ganz persönliche Spaghetti-Gabel zurechtbasteln? Kann ich mich mit Geheimbotschaften gegen Schnüffler schützen? Wie entsteht eigentlich Krypto-Geld? Und: Was passiert, wenn einem schlafenden Physiker ein Apfel auf den Kopf fällt? Antworten auf diese und andere Fragen können Neugierige während der Dresdner Wissenschaftsnacht finden – am 3. Juli von 18 bis 1 Uhr. Die Forscher, Ingenieure, Erfinder und Künstler der Dresdner Hochschulen, Institute und Wissenschafts-Unternehmen haben für diesmal unter der Devise „Nachtaktiv“ über 540 Shows, Experimente, Vorträge, Führungen, Filme und andere Veranstaltungen vorbereitet.

Geeks ziehen alle Register

Erfahrungsgemäß ziehen die Forscher zur Wissenschaftsnacht alle Register und zeigen sich von ihrer unterhaltsamen Seite, mimen auch schon mal den Labor-Geek, fangen plötzlich an zu musizieren oder lassen es knallen und blitzen. Besondere Attraktionen sind sicher der Airbus-320-Flugsimulator im TU-Institut für Luftfahrt und der neue Supercomputer der Uni an der Nöthnitzer Straße.

Frauen ans Steuer: Verkehrsingenieur-Studentin Juliane Blank (links) bereitet im Airbus-Simulator den Start vom Flughafen Innsbruck vor. Foto: Heiko Weckbrodt

Verkehrsingenieur-Studentin Juliane Blank (links) bereitet im Airbus-Simulator den Start vom Flughafen Innsbruck vor. Foto: Heiko Weckbrodt

Recht unterhaltsam dürften aber auch „Mord im Dunkeln“ und die anderen Veranstaltungen im Max-Planck-Genetikinstitut in der Johannstadt ausfallen – die internationalen Forscher dort gelten als besonders cool drauf und haben gelegentlich auch schon ihre tänzerischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Ein paar Hundert Meter weiter lohnt auch ein Besuch beim gewaltigen Protonenbeschleuniger des Uniklinikums, den die Mediziner neuerdings für die Krebstherapie einsetzen.

Der Teilchenbeschleuniger im Protonenstrahl-Therapiezentrum Dresden, OncoRay, Foto: Christoph Reichelt , Uniklinik Dresden

Der Teilchenbeschleuniger im Protonenstrahl-Therapiezentrum Dresden, OncoRay, Foto: Christoph Reichelt , Uniklinik Dresden

Baggern und Lasern für Kinder

Die Wissenschaftsnacht soll ausdrücklich nicht nur für Technik- und Labor-Nerds da sein, sondern für die ganze Familie unterhaltsam und anregend sein. So sind 82 der 544 Veranstaltungen besonders für Kinder konzipiert, etwa ein Bauernhof bei der Berufsakademie Sachsen, Glücksbringer-Basteleien an der Evangelischen Hochschule, Lichtexperimente auf dem Fraunhofer-Campus in Gruna oder Melkversuche am „Gummi-Euter“ der Hochschule für Technik und Wirtschaft, um nur einige Beispiele zu nennen. Mit langen Schlangen sollten Eltern bei den TU-Bauingenieuren rechnen: Das Baggerfahren für Kinder ist bei den Junioren erfahrungsgemäß extrem beliebt – und zwar unter Mädchen wie Jungs.

Abb.: Netzwerk "Dresden - Stadt der Wissenschaften"

Abb.: Netzwerk „Dresden – Stadt der Wissenschaften“, agsandrew/shutterstock.com

Live-Ticker unter #LNdWDD

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist gratis, Organisator ist das Netzwerk „Dresden – Stadt der Wissenschaften“. Die Besucher können die Busse und Bahnen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) kostenlos zwischen den Veranstaltungsorten nutzen – das Ticket dafür kann man sich hier herunterladen. Unter dem Schlagwort (Hashtag) #LNdWDD wird die ganze Nacht über per Twitter, Instagram und Facebook über die Wissenschaftsnacht berichtet, die Teilnehmer können unter dieser Kennung auch live ihre Fotos und Kommentare ins Netz stellen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Logo:  Netzwerk "Dresden - Stadt der Wissenschaften"

Logo: Netzwerk „Dresden – Stadt der Wissenschaften“

-> Lange Nacht der Wissenschaften Dresden, 3. Juli 2015 (Freitag), 18-1 Uhr. Das vollständige Programm für die Wissenschaftsnacht ist hier im Internet zu finden, es wird außerdem in analoger Papier-Form vielerorts ausgelegt.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt