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Dresdner Uni-Ärzte schieben freiwillig Zusatzschichten – im Asyl-Zeltlager

Stethoskop, Asyl. Foto: Jens Goetzke  / pixelio.de

Foto: Jens Goetzke / pixelio.de

Nach Dienstschluss ehrenamtliche Hilfe für Flüchtlinge

Dresden, 31. Juli 2015. Kinderärzte und andere Mitarbeiter des Uniklinikums Dresden schieben derzeit freiwillig Zusatzschichten nach Dienstschluss – um Flüchtlingen zu helfen, die derzeit unter problematischen Umständen in einem provisorischen Zeltlager in Dresden-Friedrichstadt zusammengedrängt leben. Insgesamt seien 27 Ärzte für die Versorgung der Erwachsenen und 15 Pädiater für die medizinische Betreuung der Flüchtlings-Kinder im Einsatz, teilte das Universitätsklinikum mit.

Seit Montag ehrenamtlicher Kinderarzt-Dienst im Lager

„Wir haben Säuglingsmilch und Windeln bereitgestellt“, informierte Prof. Reinhard Berner, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. „Seit Montag konnten wir einen kinderärztlichen Dienst aufbauen, im Rahmen dessen Kollegen der Kinderklinik nach Dienstschluss freiwillig von 16 bis 20 Uhr die Kinder im Flüchtlingslager medizinisch betreuen. Die Welle der Hilfsbereitschaft unter den ärztlichen und pflegerischen Mitarbeitern der Kinderklinik war und ist überwältigend.“

Auch Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Uniklinikums, zeigte sich angetan: „Wir sind beeindruckt über die Selbstverständlichkeit, mit der hier pragmatisch und unbürokratisch geholfen wird. Einmal mehr sind wir bestärkt in unserer Haltung, dass Weltoffenheit eine Frage der Kultur ist, die in unserem Haus seit zwanzig Jahren lebendig ist. Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich in ganz individueller Art und Weise für die Flüchtlinge einsetzen.“

Inzwischen rund 1000 Asylbewerber in den Zelten

Das Technische Hilfswerk und das Deutsche Rote Kreuz hatten das Zeltlager – begleitet von Pöbeleien rechter Demonstranten – vor anderthalb Wochen in aller Eile aufgebaut. Inzwischen hat es sich mit rund 1000 Asylbewerbern gefüllt. Weil es zu wenig Duschen, Toiletten und Essensausgaben gibt und die Menschen dicht gedrängt in den Zelten leben müssen, stuften auch Lokalpolitiker die hygienische und medizinische Lage und die Essensversorgung im Lager als problematisch ein.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt