Alle Artikel in: Medizin & Biotech

Eine künstlerische Darstellung der Ergebnisse: Die gebrochenen DNA-Enden werden durch den klebrigen Klumpen des Parp1-Proteins zusammengehalten. Visualisierung: Magdalena Gonciarz / Dall-E3

Dresdner Biotechnologen entziffern Erbgut-Reparaturkleber

Molekularer Leim „Parp1“ soll für bessere Krebstherapien sorgen Dresden, 6. Februar 2024. Dresdner Forscher sind den Reparatur-Mechanismen der Erbgut-Moleküle im Menschen ein Stück näher gekommen – und damit auch neuen Ansätzen für künftige Krebstherapien. So hat ein Forscherteam um Prof. Simon Alberti vom „Biotechnologischen Zentrum“ (Biotec) der TU Dresden nun die Funktionsweise und Rezeptur des protein-basierten Reparaturklebers „Parp1“ entziffert, mit denen der Organismus beschädigte DNS-Ketten (englisch: DNA) solange provisorisch kittet, bis die eigentlichen Reparatur-Enzyme ihre Arbeit vollbracht haben. Das geht aus einer Mitteilung der Technischen Universität Dresden (TUD) hervor.

Triantafyllos Chavakis. Foto: UKD

Wie chronische Entzündungen Krebs auslösen

Dresdner Team um Prof. Chavakis nimmt Rolle eines falsch trainierten Immunsystems unter die Lupe Dresden, 23. Januar 2024. Chronische Entzündungen können das angeborene Immunsystem zu körperschädlichen Reaktionen trainieren und dadurch letztlich Krebs begünstigen. Das hat Professor Triantafyllos Chavakis vom Universitätsklinikum Dresden (UKD) herausgearbeitet. Nun wollen er und sein Team in einem neuen Forschungsprojekt den Zusammenhang zwischen dieser „maladaptiven trainierten Immunität“ und Tumoren genauer untersuchen, um daraus neue Therapien abzuleiten. Die „Deutsche Krebshilfe“ unterstützt das Dresdner Vorhaben mit knapp 1,5 Millionen Euro, teilte das UKD mit.

Wenn der Schmerz pocht und hackt und sticht: Zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen leiden regelmäßig unter Kopfschmerzen. Oft handelt es sich um Spannungskopfschmerz oder Migräne. Visualisierung (Jede Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig): Dall-E

Dresdner Kopfschmerz-Hilfe für Kinder bald sachsenweit

Spezialtherapie gegen Migräne & Co. bald auch in Görlitz, Chemnitz und Leipzig Dresden, 18. Januar 2024. Kinder mit Kopfschmerzen bekommen in Sachsen zusätzliche Hilfen: Das Uniklinikum Dresden (UKD) und die Krankenkasse AOK plus wollen die Angebote der Dresdner Kopfschmerzambulanz künftig auch in anderen Teilen Sachsens anbieten. Zunächst bauen die Schmerz-Spezialisten entsprechende Beratungs- und Therapieangebote in der Kinderklinik des Städtischen Klinikums Görlitz etablieren, dann folgen Chemnitz und Leipzig. Das hat das UKD angekündigt.

Biologische Zellen zu züchten, künstliche Organe zu produzieren das andere. Visualisierung: Dall-E

Sprungagentur will Produktion künstlicher Organe anleiern

Vier Teams bekommen je eine halbe Million Euro, um Leber, Knorpel, Muskel und Pankreas zu züchten Leipzig, 9. Januar 2024. Damit Schwerkranke keine halbe Ewigkeit mehr auf Spenderorgane warten müssen, will die Bundesagentur für Sprunginnovationen („Sprind“) aus Leipzig die Produktion künstlicher Lebern, Bauchspeicheldrüsen, Knorpel und Muskeln anleiern. Für dieses Projekt unter dem Code-Namen „Funke – Tissue Engineering“ schickt sie nun vier ausgewählte Forschungsteams aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden in die Spur und macht dafür bis zu einer halben Million Euro pro Kollektiv locker. Das hat Sprind heute angekündigt.

"Mikropinguin" mit Pikonewton-Flossen schwimmt durch eine Flüssigkeit. Visualisierung: Jacob Müller für die TUC, Mikroskopie-Bilder: aus: Nature Nanotechnology

Piko-Greifer für winzige Medizin-Roboter

Wissenschaftler aus Sachsen und China entwickeln Federn für Roboter-Pinguine und Zelldiagnosen Chemnitz/Dresden/Shenzhen, 4. Januar 2024. Auf ihrem Pfad hin zu „lebendigen“ Medizin-Nanorobotern ist Forschern aus Sachsen und China nach eigenen Angaben ein wichtiger Schritt gelungen: Sie haben winzig kleine Federn konstruiert, die sich magnetisch steuern lassen. Damit hergestellte Piko-Greifer und Roboterpinguine sind so „feinfühlig“, dass sie mit wenigen Billionstel Newton („Pikonewton) Krafteinsatz beispielsweise Spermien oder andere biologische Zellen fassen und abtasten können. Das geht aus einer Mitteilung der Technischen Universität Chemnitz (TUC) hervor.

Die "Certainty"-Forscher wollen Medikation, Krankheiten, Behandlungen, genetische Daten und andere Informationen über Krebspatienten in Digitalen Zwillingen spiegeln. Grafik: Colourbox via Uni Leipzig

Mediziner erschaffen Virtuelle Zwillinge von Krebspatienten

„Certainty“: Stetig aktualisierte Patienten-Modelle erleichtern Knochenkrebs-Therapie Leipzig, 29. Dezember 2023. Digitale Zwillinge sollen künftig im Kampf helfen. Die Idee: Die Onkologen erschaffen im Computer ein virtuelles Abbild des Patienten mit allen molekularen und zellularen Besonderheiten, mit dem bisherigen Krankheitsverlauf und eingesetzten Therapien. Dieses Modell können die Ärzte dann mit digitalen Zwillingen anderer Krebskranker vergleichen um zu simulieren, welche Behandlung die besten Heilungschancen verspricht. Leipziger Mediziner wollen solche Digitalen Zwillinge nun im Zuge des Projektes „Certainty“ beispielhaft für die Zelltherapie gegen Multiple Myelome, also Form von Knochenkrebs, entwickeln. Das geht aus Mitteilungen des „Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie“ (IZI) in Leipzig und der Leipziger Uni hervor.

Am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf beschäftigen sich Biologen, Chemiker, Physiker und Mediziner mit der Erforschung und Behandlung von Krebskrankheiten. Sie forschen an radioaktiven Substanzen und Medikamenten, entwickeln bildgebende Verfahren weiter und untersuchen neue Möglichkeiten hochpräziser Bestrahlungstechniken sowie neuartige Strahlungsarten wie laserbeschleunigte Protonenstrahlen. Abb.:HZDR/AIFilm

Kernteilchen und Magnetfelder kooperieren im Kampf gegen Krebs

Prototyp in Dresden kombiniert Protonen-Therapie und MRT-Bildgebung in Echtzeit Dresden, 21. Dezember 2023. Um Bauchspeicheldrüsen- oder Hirn-Tumore präziser zu zerstören, kombinieren Strahlentherapeuten in Dresden künftig Protonenkanonen in Echtzeit mit Magnetresonanz-Tomographen (MRT). Sie wollen damit Tumorbewegungen durch Atmung und Organtätigkeiten gleich während der Protonentherapie (PT) auf Monitoren verfolgen, um den Strahl genau nur dann einzusetzen, wenn der Tumor in der richtigen Position ist.

Projektleiter Dr. Ahmed Abd El Wahed mit seinem mobilen Kofferlabor. Foto: Tom Schulze für die Leipziger Messe via Uni Leipzig

Mit Kofferlaboren gegen kommende Pandemien

Uni Leipzig leitet Forschungsprojekt, das Europa besser für neue Seuchen wappnen soll Leipzig, 20. Dezember 2023. Damit Europa auf neue Pandemien wie Corona künftig besser vorbereitet sind, koordiniert die Uni Leipzig nun ein Projekt, das auf neue Diagnostika für die Pandemievorsorge zielt. Die EU schießt dazu sechs Millionen Euro aus dem EU-Programm „Horizont Europa“ zu. Das hat die Universität heute mitgeteilt.

fNIRS-Neurofeedback: Auf dem Monitor sehen die Teilnehmenden Bilder von Nahrungsmitteln, die während eigener Essanfälle gegessen wurden. Ziel ist es, die Nahrungsbilder zu verkleinern, indem die Hirnaktivität in individuell bestimmten Hirnarealen des präfrontalen Kortex erhöht wird, um die kognitive Kontrolle in Bezug auf die dargestellten Nahrungsmittel zu erhöhen und somit Essanfälle zu reduzieren. Foto: Ricarda Schmidt für die Uni Leipzig

Neuro-Feedback kann Fress-Anfälle zügeln

Leipziger Verhaltensmedizinerin legt Studien-Ergebnisse zum „Binge-Eating“ vor Leipzig, 14. Dezember 2023. Gegen Fressattacken (neudeutsch: „Binge-Eating“), bei denen ohnehin schon übergewichtige Menschen völlig unkontrolliert große Mengen an Speisen in sich hineinstopfen, helfen besondere gehirnwellen-gesteuerte Rückkopplungs-Übungen („Neuro Feedback“). Dabei müssen die Fresswütigen Lebensmittel-Bilder auf Computerbildschirmen per Gedankenkraft verkleinern und dabei bestimmte Hirn-Regionen trainieren. Das hat ein Team um die Verhaltensmedizinerin Prof. Anja Hilbert von der Uni Leipzig durch Experimente herausgefunden.

Verlauf einer Tuberkulose-Infektion mit und ohne Behandlung mit dem "PPAP53"-Wirkstoff. Grafik: TUD

Dresdner Chemiker setzen auf Naturstoffe für Kampf gegen Tuberkulose und Depressionen

Neue Wirkstoff-Klasse „PPAP53“ abgeleitet Dresden, 12. Dezember 2023. Für den Kampf gegen Tuberkulose, Depressionen und andere Krankheiten haben Chemiker um Prof. Bernd Plietker von der TU Dresden eine neue Wirkstoff-Klasse aus Naturstoffen entwickelt. Aus den sogenannten „Polyprenylierten polyzyklischen Acylphloroglucinolen“ (PPAP) leiteten sie den Wirkstoff „PPAP53“ ab, der neue Therapie-Erfolge verspricht. Das hat die Technische Universität Dresden (TUD) mitgeteilt.

Dialysatoren-Fertigungstechnik aus Sachsen. Foto: Alpha Plan GmbH

Großauftrag für Alphaplan Radeberg aus Indien

Sachsen liefern Anlagen für Blutfilter-Produktion nach Visakhapatnam Radeberg/Visakhapatnam, 7. Dezember 2023. Alphaplan Radeberg hat einen Großauftrag aus Indien bekommen: Der Medizintechnik-Anlagenhersteller wird für rund fünf Millionen Euro eine Blutfilter-Produktionsanlage in die Sonderwirtschaftszone Visakhapatnam liefern. Das hat Alphaplan heute mitgeteilt. Auftraggeber sei die „Andhra Pradesh MedTech Zone Ltd.“ (AMTZ).

3D Simulation eines aktiven Materials in einer geometrischen Form, die einer sich teilenden Zelle ähnelt. Abb.: Singh u.a. in: Physics of Fluids (2023) via MPI-CBG

Dresdner schreiben Supercomputer-Code für aktive Bio-Materie

Rechner können nun simulieren, wie sich Zellen und Organe in Raum und Zeit formen Dresden, 21. November 2023. Dresdner Forscher haben einen Code geschrieben, mit dem sich die Entwicklung „aktiver Materie“ in Lebewesen auf Supercomputern simulieren lässt. Damit haben sie einen wichtigen Schlüssel geliefert, wie Zellen, Organe und andere biologische Strukturen entstehen. Das geht aus einer Mitteilung des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden hervor.

Jeder zweite Medizinstudent liebäugelt mit Landarzt-Leben

Uni Leipzig gründet Institut für Allgemeinmedizin Leipzig, 8. November 2023. Zwar warnen viele Gesundheitspolitiker immer wieder vor dem Landarztmangel. Doch eigentlich ist das Berufsbild gar nicht so unbeliebt wie oft gedacht: Laut einer Befragung des Jahrgangs 2022 an der Uni Leipzig können sich 50,5 Prozent der Medizinstudenten und -studentinnen vorstellen, künftig als Landarzt zu arbeiten. Mit Blick auf eine alternde und insgesamt – zumindest in den Dörfern – eher schrumpfende Gesellschaft gilt der Landarzt-Nachwuchs als besonders wichtige Herausforderungen gerade auch in Sachsen. Daher hat die Universität Leipzig nun ein Institut für Allgemeinmedizin gegründet, um den wachsenden Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen.

Das Herzzentrum Dresden will sich mit dem geplanten Neubau für die Herzmedizin der Zukunft rüsten. Visualisierung: Dall-E

150 Millionen Euro für Herzzentrum Dresden

Sachsen bezuschusst Neubau-Pläne der Sana-Kliniken Dresden, 7. November 2023. Um sich für die Herzmedizin der Zukunft zu rüsten, plant das Herzzentrum Dresden einen 294 Millionen Euro teuren Neubau neben dem Uniklinik-Campus. Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) hat dafür nun 150 Millionen Euro Fördergeld zugesagt. Das geht aus einer Mitteilung ihres Ministeriums hervor.