Alle Artikel mit dem Schlagwort: Ausbildung

Die Visualisierung soll zeigen, wie sehr die neue Bosch-Chipfabrik in Dresden auf "Industrie 4.0"-Konzepte setzt. Foto/Visualisierung: Bosch

Berufewandel in der Chipfabrik: Datenanalysten und KI-Experten zunehmend gefragt

Europas neue dezentrale Chipakademie soll Ausbildung von halber Million Mikroelektroniker organisieren Berlin/Dresden/Brüssel, 7. März 2024. Die Zeiten, in denen Tausende „Operators“ genannte Facharbeiter die Maschinen in Chipfabriken bedient und bestückt haben, sind vorbei: Heute sucht die Mikroelektronik-Branche in Europa vor allem nach Datenanalysten, Software- und Prozess-Ingenieure sowie Wartungstechniker. Zunehmend gefragt sind in den mittlerweile hochautomatisierten Halbleiter-Werken zudem auch Experten für Künstliche Intelligenz (KI), Maschinelles Lernen (ML), Systemarchitekturen und Designer für Schaltkreise, die sowohl analoge wie auch digitale Signale verarbeiten können. Das geht aus dem Abschlussbericht des EU-Projektes „Microelectronics Training, Industry and Skills“ (Metis) hervor, auf den der Halbleiter-Branchenverband „Semi“ in Berlin hingewiesen hat.

Prof. Hubert Lakner. Foto: Heiko Weckbrodt

Deutschland braucht eine Mikroelektronik-Akademie für seine Chip-Aufholjagd

Fraunhofer-Institutschef Lakner fordert mehr Ausbildungs-Ressourcen Dresden/Berlin, 9. Februar 2024. Angesichts der jüngsten, teils subventionsgetriebenen Wachstumsschübe in der Halbleiter-Industrie braucht die Bundesrepublik eine Mikroelektronik-Akademie für ganz Deutschland. Das hat Prof. Hubert Lakner, der Leiter des Fraunhofer-Photonikinstituts IPMS in Dresden, gefordert. Schwerpunkte dieser Akademie sollen die Umschulung und Weiterbildung von höherqualifizierten Fachkräften für die neuen Chipfabriken in Dresden, Magdeburg, Ensdorf und an anderen deutschen Standorten sein.

Wissenschaftsminister Gemkow und NarLabs-Chef Yu-Hsueh Hsu haben eine Kooperation zwischen Sachsen und Taiwan vereinbart. Foto: SMWK

Sachsens Chip-Studenten rüsten sich in Taiwan auf Karriere bei TSMC Dresden

Erste Gruppe gestartet, 100 pro Jahr folgen Dresden/Taipeh, 5. Februar 2024. Sachsen hat die ersten 30 Studenten auf den Weg nach Taiwan geschickt, damit sie sich dort auf eine Karriere in der geplanten TSMC-Chipfabrik in Dresden vorbereiten. „Sie sind die ersten, die diesen Weg gehen und damit allen anderen die ihnen künftig folgen werden“, gab der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) den Jung-Akademikern mit auf dem Weg nach Taipeh.

Handwerkerbedarf wird zunehmend auch online gekauft. Foto: Heiko Weckbrodt

Auto-Mechatroniker beliebtester Ausbildung im Handwerk

Zahl aller Lehrverträge ist aber in Ostachsen insgesamt um 2,2 % gesunken Dresden, 2. Januar 2024. Das ostsächsische Handwerk setzt trotz des wirtschaftlichen Abschwungs im Land weiter auf die eigene Ausbildung von Fachkräftenachwuchs, betont die Handwerkskammer (HWK) Dresden. Besonders beliebt waren Lehrausbildungen zum Auto-Mechatroniker sowie zum Sanitär-, Heizungs- und Klimamechaniker.

Flexibles Dünnglas von der Rolle. Foto: Fraunhofer-FEP

Für 33 Millionen Euro entsteht ein Glaslabor in Torgau

Investition soll dem Revier den Kohleausstieg erleichtern Torgau/Dresden, 13. Dezember 2023. Im nordsächsischen Torgau entsteht in den kommenden Jahren ein neues Glaskompetenzzentrum. Es soll den Strukturwandel in der Region fördern und Innovationen wie auch Bildungsangebote für eine moderne Glasindustrie hervorbringen. Staatssekretärin Barbara Meyer vom sächsischen Regionalministerium (SMR) hat Landrat Kai Emanuel (parteilos) nun für dieses „Glaslab Torgau“ eine Anschubfinanzierung von 33 Millionen Euro aus Kohle-Ausstiegsfonds zugesagt.

HTS-Chef Thomas Vogel. Foto: Heiko Weckbrodt

Handwerker im Digitalzeitalter

Dresdner Haustechnik-Firma HTS geht neue Wege bei Fachkräfte-Bindung Dresden, 28. November 2023. Während viele Handwerker ein Lehrstellenangebot nach dem anderen in den sogenannten „sozialen Medien“ absetzen, weil ihnen der berufliche Nachwuchs ausgeht, kann sich Thomas Vogel seine Auszubildenden auswählen. Eine inzwischen seltene Situation, die sich der Chef der auf Heizungs- und Badbau sowie Reparaturen spezialisierten „HTS Haustechnik & Service GmbH“ in Dresden gemeinsam mit seinem Team aber eben langfristig erarbeitet hat: „Unser Fokus liegt auf den Mitarbeitern“, betont Vogel. „Wir wollen, dass sie gerne bei uns arbeiten.“

Foto/Montage: hw

Technik für Informatik-Ausbildung „hinkt ein Jahrzehnt hinterher“

Kritik an alten PCs und Lehrbüchern in Hallenser Berufsschule – die verweist auf Modernisierungsprogramm Halle, 14. November 2023. Durch die Intel-Ansiedlung und dessen Folgeeffekte dürfte in Sachsen-Anhalt der Bedarf an Mikrotechnologen, Wartungsingenieuren und Mechatronikern, aber auch von Informatikern in den nächsten Jahren deutlich wachsen. Gerade bei der beruflichen Informatiker-Ausbildung gibt es anscheinend mindestens punktuell technologische und organisatorische Defizite – meint der angehende Fachinformatiker Jonas Lohrmann, der die Berufsschule Gutjahr in Halle-Neustadt besucht.

Das Sächsische Ausbildungszentrum für Mikroelektronik (SAM) ist als zentrale Lehrlingsschmiede für Sachsens Mikroelektronik gedacht. Visualisierung: Dall-E

Sachsens Chip-Azubischmiede SAM könnte in Lausitz entstehen

Auch TSMC interessiert an dualer Ausbildung nach deutschem Modell Dresden, 19. Oktober 2023. Für die künftige zentrale Chipazubi-Schmiede in Sachsen stehen inzwischen anscheinend auch Standorte weiter weg von Dresden in der Lausitz zur Debatte. Zeitweise war von Kamenz die Rede, inzwischen schauen sich die Initiatoren auch weiter östlich um. Das geht aus uns vorliegenden Informationen hervor. Demnach könnte das „Sächsische Ausbildungszentrum für Mikroelektronik“ (SAM) auch in Kamenz oder weiter östliche entstehen, um dafür Fördermittel für die Lausitz beziehungsweise aus Kohleausstiegs-Förderprogrammen anzuzapfen.

Viele Reinraum-Mitarbeiter in der Globalfoundries-Fabrik tragen Ohrschützer mit lustigen Motiven. Bald haben sie mehr zu tun: Prozessoren und Sensorsysteme für Automobile gehen in Serie. Foto: Globalfoundries Dresden

Mehr Berufsschul-Plätze für Azubis gefordert

Neben Multi-Millionen-Projekt „SEM“ müssen auch Elektro-Berufsschulen wachsen, um Nachfrage der boomenden Chipindustrie zu decken Dresden, 22. August 2023. Wenn Sachsen seine Wachstumschancen in der Hochtechnologie-Wirtschaft nicht verschenken will, müssen Unternehmen und Staat in den nächsten Jahren einige Hundert Millionen Euro in zusätzliche Ausbildungskapazitäten für Hightech-Azubis investieren. Vor allem sei es auch nötig, dass die Landeshauptstadt, die umliegenden Landkreise und der Freistaat die Berufsschul-Kapazitäten in und um Dresden ausbauen. Darauf hat Geschäftsführer Frank Bösenberg vom Branchenverband „Silicon Saxony“ in Dresden hingewiesen.

Mit Datenbrillen und Force-Feedback-Knochen sollen junge Chirurgen künftig ihr Handwerk üben. Visualisierung: Dall-E

Virtueller Patient für angehende Unfallchirurgen

TU Chemnitz entwickelt Knochenmodelle mit Kraftrückkopplung und VR-Umgebung Chemnitz, 7. August 2023. Ingenieure der TU Chemnitz (TUC) entwickeln gemeinsam mit Medizinern und Software-Experten für junge Ärzte einen virtuellen Patienten. An dem sollen angehende Unfallchirurgen erst mal gefahrlos üben, wie man eine Wirbelsäule repariert oder ein neues Hüftgelenk einsetzt, bevor sie an echten Patienten herum schneiden, fräsen und bohren. Dies geht aus einer Uni-Mitteilung hervor.

Blick in den Reinraum der neuen Halbleiterfabrik von Bosch in Dresden. Foto: Bosch

Große Azubi-Schmiede für Sachsens Chipindustrie geplant

Sächsisches Ausbildungszentrum für Mikrotechnologie soll bis zu 1000 Lehrlinge pro Jahr ausbilden Dresden, 27. April 2023. Angesichts der wachsenden Nachfrage der sächsischen Halbleiterindustrie nach Mikrotechnologen, Mechatronikern und anderen Fachleuten soll im Raum Dresden ein „Sächsisches Ausbildungszentrum für Mikrotechnologien“ (SAM) entstehen. Das haben mehrere Quellen auf Oiger-Anfrage inoffiziell bestätigt. Konzipiert ist demnach ein Zentrum, das bis zu 1000 Azubis pro Jahr für die großen Chipfabriken von Infineon, Globalfoundries, Bosch und X-Fab in Dresden, aber auch für kleinere Mikroelektronikfirmen, Solarunternehmen und verwandte Betriebe ausbilden kann. Damit wäre das geplante SAM weit größer als bisherige betriebliche und überbetriebliche Ausbildungsschmieden am Mikroelektronik-Standort Sachsen.

Sind vielleicht auch Film, Fernsehen und Videoströme mit ihren Klischees vom IQ-150-Nerd mitschuld daran, dass sich zu wenige junge Menschen - insbesondere auch Mädchen - für ein Physikstudium entscheiden? Illustration: Dall-E

Die Physiker-Lücke wächst

Auch wegen Film-Klischees, Corona und demografischem Wandel bildet Deutschland nicht genug Nachwuchs-Physiker aus Dresden, 21. März 2023. Die Physiker-Lücke in Deutschland wächst – davor hat Vizepräsident Dr. Lutz Schröter von der „Deutschen Physikalischen Gesellschaft“ (DPG) am Rande der beiden DPG-Frühjahrstagungen des Jahres 2023 in Dresden gewarnt. Pro Jahr bildet Deutschland demnach rund 1000 bis 1500 Physiker weniger aus, als in Forschung, Lehre und Wirtschaft gebraucht werden – Tendenz steigend.

MINT-Anteil an allen Studienanfängern seit der Jahrtausendwende. Grafik: Destatis

6,5 % weniger Studenten in MINT-Fächern

Obwohl Bedarf hoch ist,  entscheiden sich weniger junge Menschen für Mathe, Informatik & Co. Wiesbaden, 23. Januar 2023. In Deutschland studieren weniger junge Menschen Mathe, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik, also die sogenannten „MINT“-Fächer. „Im Studienjahr 2021 rund 307 000 Studierende im ersten Fachsemester ein MINT-Fach. Das waren 6,5 % weniger als im Vorjahr“, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mit. Der Rückgang bei den Studienanfängerinnen und Studienanfängern schlage sich auch in der Zahl aller Studierenden nieder: Die Zahl der Studierenden in MINT-Fächern im Wintersemester 2021/22 sei erstmals seit 2007 gesunken.

Die neue Mikroelektronik-Akademie soll für mehr und besser ausgebildete Fachkräfte in der deutschen Halbleiterbranche sorgen. Foto/Montage: FMD

Neue Chip-Akademie soll für mehr Fachkräfte sorgen

Ausbildung, Quanten und Neurorechner: Fraunhofer-Forschungsfabrik Mikroelektronik wächst Berlin/Dresden/Frankfurt an der Oder, 8. Dezember 2022. Die „Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland“ (FMD) wächst: Der durch Fraunhofer dominierte Institutsverbund hat eine neue „Mikroelektronik-Akademie“ bekommen sowie ein Modul für „Quanten- und neuromorphes Computing“ (QNC). Das hat die FMD-Geschäftsstelle in Berlin mitgeteilt.

Dresden bekommt KI-Forscherschule

Die nach dem Computererfinder Zuse benannte „Secai“ soll Spitzen-Forschernachwuchs nach Sachsen locken und die KI-Wirtschaft ankurbeln Dresden, 19. Mai 2022. Die Technische Universität Dresden (TUD) baut eine Konrad-Zuse-Schule für Künstliche Intelligenz (KI) auf. Das haben die Uni, das sächsische Wissenschaftsministerium und der „Deutsche Akademische Austauschdienst“ (DAAD) mitgeteilt. Dafür bekommt Dresden bis zu 13 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium. Schwerpunkte der neuen „Zuse School of Excellence in Embedded Composite Artificial Intelligence“ (Secai) sollen KI-Computerchips und KI-Anwendungen in der Medizin sein.