Alle Artikel mit dem Schlagwort: Beihilfen

660 Millionen Euro Steuergelder in Dresdner Chipindustrie geflossen

Dresden, 31.5.2012: Land, Bund und EU haben die sächsische Mikroelektronik seit der Jahrtausendwende mit insgesamt rund 662 Millionen Euro Investitions- und Forschungsbeihilfen bezuschusst – damit profitierte die Halbleiterbranche im Vergleich zu anderen Industriezweigen weit überdurchschnittlich von staatlichen Beihilfen. Das geht aus einer Antwort des sächsischen Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage des Plauener Landtagsabgeordneten Frank Heidan (CDU) hervor.

Subventionswettlauf um Chipfabriken geht weiter

Jerusalem/Santa Clara/Dresden/New York, 31.7.2011: Israel hat Intel jetzt bis zu eine Milliarde Schekel (202 Millionen Euro) Subventionen angeboten, wenn der US-Halbleiterkonzern aus Santa Clara seine Chipfabrik in Kiryat Gat für umgerechnet 1,9 Millliarden Euro ausbaut und dort rund 1500 bis 2500 neue Jobs schafft. Das berichtet „EE Times“ unter Berufung auf israelische Zeitungen. Die Regierung habe Intel zuvor umgerechnet 139 Millionen Euro Beihilfen versprochen, doch das sei dem Konzern zu wenig gewesen. Zahlreiche Länder buhlen um Großansiedlungen Damit setzt sich der weltweite Subventionswettlauf um große Industrieansiedlungen weiter fort. Dabei ist Israel sogar noch zurückhaltend, wenn das Land rund elf Prozent der Investitionssumme als Beihilfe anbietet. Zum Vergleich: Im EU-Raum sind – je nach Investitionshöhe und Region – Beihilfen zwischen zehn und 50 Prozent zulässig und werden oft auch gewährt. In den USA wiederum hatte der Bundesstaat New York direkte und indirekte Hilfen im Wert von bis zu einer Milliarde Dollar für die neue 4,2-Milliarden-Dollar-Fabrik von Globalfoundries zugesagt. Dies entspricht einer Subventionsquote von 24 Prozent. Inklusive Steuererleichterungen soll sich die Quote angeblich sogar an die 30 …

Neue Infineon-Fab: Bitterer Beigeschmack bleibt

Oigers Kommentar Dresden, 29.7.11: Infineon investiert 250 Millionen Euro – vielleicht bald sogar mehr – in Dresden, kündigt 250 neue Jobs an und das ist zweifellos erfreulich. Ein bitterer Beigeschmack bleibt dennoch. Denn den Großreinraum, in dem die neue Fabrik für Leistungshalbleiter eingerichtet wird, hat Infineon im Mai für 101 Millionen Euro aus der Insolvenzmasse seiner pleite gegangenen Tochter Qimonda gekauft. Und da ist ein Blick zurück angebracht: Diese Speicher-Megafab entstand ab dem Jahr 2000 als SC 300 unter Regie von Siemens/Infineon, kostete damals umgerechnet etwa eine Milliarde Euro, wovon etwa 20 Prozent Subventionen, also Steuergelder waren. Und da sind die Folgeinvestitionen und späteren Technologiefördergelder noch gar nicht eingerechnet. Doch als Qimonda Anfang 2009 in die Insolvenz ging, unternahm die Mutter Infineon nicht allzu viel, um die Tochter zu retten – wobei man der Fairness halber sagen muss, dass Infineon damals das Wasser selbst bis zum Hals stand und die Qimonda-Chefetage die Pleite größtenteils selbst verschuldet hatte. Im Ergebnis waren jedenfalls allein in Dresden auf einen Schlag über 3000 Arbeitsplätze futsch und dies hinterließ nicht …