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Sachsen unter SED-Regie wäre heute eine Ruinenstadt

Dresdens letzter SED-Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer versucht in seinem neuen Buch eine persönliche Katharsis Dresden, 3. September 2014:  Vielleicht war Erich Honecker – innerhalb der engen Grenzen seines weltanschaulichen Mikrokosmos’ – doch hellsichtiger als gemeinhin angenommen: Dass sich der greise DDR-Diktator so sehr gegen „Glasnost“ und Perestroika“ sträubte, wird ihm meist als Fehler angelastet. Doch womöglich hatte Honecker deutlicher als andere erkannt, wie sehr Gorbatschows „Offenheits“-Politik das zentrale Fundament kommunistischer Herrschaft unterhöhlte – und das war gar nicht so sehr aus Stasi-Terror gemauert, sondern vor allem aus der Absenz von Wahrheit, aus deren Verdrehung, Umdeutung, Verschleierung. Und dieses SED-Herrschaftsinstrument wirkt bis heute nach, glaubt man Wolfgang Berghofer, einst SED-Oberbürgermeister von Dresden.