Alle Artikel mit dem Schlagwort: Biotech

Testlabor der Medizingeräte-Firma Partec GmbH in Görlitz. Insgesamt arbeiten inzwischen rund 2000 Menschen in der sächsischen Biotechnologie. Abb.: Partec

Biotech-Branche beschäftigt in Sachsen rund 6000 Menschen

Wissenschaftsminister: Freistaat ist zu einer der dynamischsten Biotechnologieregionen Europas avanciert Leipzig/Dresden. 28. Oktober 2023. „Sachsen hat sich innerhalb weniger Jahre national und international als Biotechnologiestandort mit bedeutendem Zukunftspotenzial einen Namen gemacht.“ Das hat der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) nach einer Tour im Rahmen seiner „Spin2030“-Intiative durch Biotech-Unternehmen und -Institute eingeschätzt. Der Freistaat sei „zu einer der dynamischsten Biotechnologieregionen Europas avanciert“.

Das Knochenzucker-Team (von links nach rechts): Prof. Maria Teresa Pisabarro, Dr. Gloria Ruiz Gómez, Dr. Juliane Salbach-Hirsch und Prof. Lorenz Hofbauer. Foto: Magdalena Gonciarz für die TUD

Mit Kunstzucker zu Stahlknochen

Dresdner Biotechnologinnen arbeiten an Selbstheilungs-Therapie für altersschwache Knochen Dresden, 30. April 2023. An einer Art künstlichen Zuckermolekülen, die altersschwache Knochen womöglich wieder härten und reparieren können, arbeiten derzeit Dresdner Biotechnologinnen und Mediziner gemeinsam mit Berliner Synthese-Experten. Bei Mäusen klappt das auch schon recht gut. Allerdings ist noch abzuklären, ob der Knochenhärtungszucker auch beim Menschen funktioniert. Das geht aus einer Mitteilung der TU Dresden hervor.

Das Mädchen Vesper (Raffiella Chapman) mit ihrer Drohne. Die hatte der Vater einst als Entschädigung bekommen, weil er im Kampf für die Zitadelle verletzt wurde. Szenenfoto (Plaion) aus: "Vesper Chronicles"

DVD „Vesper Chronicles“: Überleben nach der genetischen Apokalypse

Dystopisches Sci-Fi-Märchen aus Litauen punktet mit faszinierender Bildsprache und seinen Akteuren Mit den „Vesper Chronicles“ hat Plaion ein bemerkenswertes dystopisches Science-Fiction-Märchen aus Litauen fürs deutsche Heimkino veröffentlicht. Das erzählt über das Überleben in einer „Mad Max“-Welt – nur dass hier nicht Atomschläge und Ölknappheit die Zivilisation haben zusammenbrechen lassen, sondern genetische Experimente und Hunger.

CUP-Chef Dirk Freitag-Stechl hat seine Labore in Radeberg ausgebaut. Foto: Heiko Weckbrodt

CUP hat Radiopharmaka-Labore in Radeberg ausgebaut

Nachfrage für strahlende Hilfe im Kampf gegen Krebs steigt Radeberg, 6. September 2022. Weil die Nachfrage für strahlende Medizin gegen Krebs und andere Radiopharmaka stark steigt, hat Dirk Freitag-Stechl seine CUP-Laboratorien in Radeberg erneut ausgebaut: Für 4,4 Millionen Euro sind am Stadtrand Labore, Büros und Reinräume entstanden. In dem neuen Komplex untersucht das Unternehmen derartige Präparate unter kontrollierten Bedingungen im Kundenauftrag auf deren richtige Zusammensetzung und Sterilität.

Das geplante Gewerbegebiet neben dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR, rechts) ist hier rot eingezeichnet. Karte: LHD, Amt für Wirtschaftsförderung

Dresden will Rossendorfer Ring für Gewerbegebiet ausbauen

Vier Millionen Euro eingeplant Dresden, 15. Dezember 2021. Um Firmenausgründungen aus dem benachbarten Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) und andere Ansiedlungen zu fördern, wollen die Dresdner Wirtschaftsförderer ein neues Gewerbegebiet südlich des Rossendorfer Teichs einrichten. Dafür ist geplant, die längst verschlissene Straße „Rossendorfer Ring“, die das Areal erschließt, für rund vier Millionen Euro von Grund auf zu erneuern sowie mit Gehwegen und Laternen zu versehen. Das sieht ein Verwaltungsvorschlag an den Stadtrat vor.

Die Biotype-Chefs Wilhelm Zörgiebel (links, 67) und Felix Zörgiebel (36) begutachten im Reinraum eine Modaplex-Anlage. Foto: André Wirsig für Biotype

Biotype baut Coronatest-Produktion in Hellerau massiv aus

Dresdner Biotech-Unternehmen will zehn Millionen Euro in mehr Fertigungskapazität und die Entwicklung neuer Gentest-Maschinen investieren Dresden, 19. Oktober 2020. „Biotype“ steht vor einem Wachstumsschub: Die Führungsriege des Biotechnologie-Unternehmens will in Dresden-Hellerau rund zehn Millionen Euro in eine Produktions-Erweiterung und anspruchsvolle technologische Entwicklungsprojekte investieren. Das hat Biotype-Juniorchef Felix Zörgiebel angekündigt. Damit reagiere der Familienbetrieb auf die stark gewachsene Nachfrage für Corona- und Antikörper-Tests sowie andere medizinische Tests aus Dresden. Auch neue Jobs seien geplant.

Das Team unter der Leitung von Dr. Paul D'Agostino wird 40 symbiotische und seltene Cyanobakterien sequenzieren, um daraus neue Wirkstoffe sowie Anwendungen in der Biotechnologie abzuleiten. Mikroskopfoto: Paul D'Agostino für die TUD

Cyanobakterien stellen das Personal für Medizinfabriken der Zukunft

TU Dresden will Erbgut der „Stars der Bioökonomie“ entziffern Dresden, 25. Oktober 2020. Auf der Suche nach einer biologischen Produktion neuer Antibiotika, Virenmedikamente und anderer Wirkstoffe wollen Biochemiker und Biochemikerinnen der TU Dresden nun das Erbgut von Cyanobakterien genauer entschlüsseln. Das hat die Dresdner Uni angekündigt. Das Team um Professor Dr. Paul D’Agostino und Professor Tobias Gulder werde dieses Projekt mit Fördergeldern aus einem „Sequencing-Grant“ finanzieren, den das „Joint Genome Institut“ (JGI) in den USA den Sachsen zugesprochen hat.

So soll der bioelektronische Corona-Sensor funktionieren: Zwischen Quelle (Source) und Abfluss (Drain) sind Koppelmoleküle arretiert, an die sich Corona-Viren automatisch andocken - und damit ein elektrisches Zählsignal auslösen. Schema: TUD

TU Dresden arbeitet an Corona-Schnellsensor

Biotech-Sensor soll Infektion in frühem Stadium nachweisen Dresden, 3. August 2020. Damit Ärzte eine Corona-Infektion künftig bereits im Frühstadium schnell erkennen können, arbeiten Forscher der TU Dresden nun an einem bioelektronischen Schnellerkennungs-Sensor für „SARS-CoV2“-Viren. Das haben die TU Dresden und das sächsische Wissenschaftsministerium heute in Dresden mitgeteilt.

Das Bio-Innovationszentrum BioZ am Tatzberg in Dresden-Johannstadt. Foto: Heiko Weckbrodt

Dewpoint expandiert in Dresden

Innovative Biotech-Firma wandern nach Großauftrag doch nicht in die USA ab Dresden, 20. März 2020. Statt in die USA abzuwandern, wie es laut Mitgründer Anthony Hyman zeitweise zur Debatte stand (Wir berichteten), hat „Dewpoint Therapeutics“ nun doch seine Kapazitäten in Dresden-Johannstadt erweitert, um für den Pharmariesen Bayer neue Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Probleme und Frauenleiden zu entwickeln. Um diesen 100 Millionen Dollar (93 Millionen Euro) umfassenden Großauftrag abzuarbeiten, hat die Biotech-Firma inzwischen neue Räume im Bioinnovationszentrum „Bioz“ angemietet und ausgebaut. Das hat Marc Hentz, der Geschäftsführer von Dewpoint Deutschland, mitgeteilt.

Regnerationswürmer unterm Mikroskop. Foto: Heiko Weckbrodt

Den Biotechnologen wird’s zu eng in Dresden

Seit Jahren wartet die Branche in Sachsen vergebens auf ein zweites BioZ-Technologiezentrum in Johannstadt. Die Planck-Ausgründung Dewpoint erwägt daher, lieber in Boston zu investieren. Dresden, 10. Dezember 2019. Für ein noch junges Pflänzchen wird es eng in Dresden: Bio- und Medizintechnologie-Unternehmen finden kaum noch Platz im Biotech-Viertel Johannstadt. Auch Erweiterungen und neue Ansiedlungen sind wegen des Grundstücksmangels rund um das Uniklinikum und das Planck-Genetikinstitut so gut wie unmöglich. Das Problem schwelt seit Jahren – doch für Abhilfe haben die kommunalen Wirtschaftsförderer bis heute nicht gesorgt. Dies droht die zu zunächst so hoffnungsvolle Entwicklung einer ganzen Branche in der Landeshauptstadt abzuwürgen. Wachsende Instituts-Ausgründungen wie „Dewpoint Therapeutics“ erwägen inzwischen offen, in die Biotech-Metropole Boston in den USA umzusiedeln.

Oliver Uecke von Lipotype kümmert sich um die US-Expansion der Dresdner Biotech-Firma. Foto: German Accelerator

Buhlen um die Chance im Biotech-Mekka

Der lukrative US-Markt lockt junge Biotech-Firmen wie die Dresdner „Lipotype“ an. Damit solche Instituts-Ausgründungen im großen Teich nicht untergehen, helfen Lotsen vom „German Accelerator. Dresden/Boston, 13. November 2019. Ist von Digitalisierung und Globalisierung die Rede, denken viele erst mal an Jobverluste und andere negative Begleiter des weltweiten Wandels. Doch für kleine Unternehmen, die sich zum Beispiel gerade erst frisch aus einer Uni ausgegründet haben, ist die globale Vernetzung ein Riesenvorteil: Per Internet wird die ganze Welt zur erreichbaren Zielgruppe. Dadurch sind heute selbst Nischenprodukte rentabel, die früher keine Chance hatten, weil es für manch exotische Innovation einfach zu wenige potenzielle Käufer auf dem regionalen Markt der Gründer gab und gibt.

Geschäftsführer André Hofmann vom sächsischen Biotechnologie-Branchenverband „Biosaxony“ . Foto: Biosaxony

Biosaxony will ein Innovationscluster für digitale Medizintechnik formen

Fokus auf „Smart Medical Devices“ soll Branche schlagkräftiger machen – und Antworten auf den demografischen Wandel liefern Dresden, 23. April 2018. Sachsens Medizintechnik-Branche kann schlagkräftiger und international sichtbarer werden, wenn sie sich auf Kernstärken fokussiert und mit anderen starken Branchen im Freistaat enger kooperiert. Das hat Geschäftsführer André Hofmann vom sächsischen Biotechnologie-Branchenverband „Biosaxony“ eingeschätzt. Gute Chancen sieht er dabei in einer Spezialisierung auf digitale und vernetzte Medizintechnik – sogenannte „Smart Medical Devices“ (SMD).

3D-Fabriken vom Meeresgrund

Stabil und doch so schön: Der Physiker Igor Zlotnikov und sein Team wollen im B-Cube Dresden von Muscheln und Schwämmen lernen Dresden, 30. Januar 2018. Biologie, Mathematik und Schönheit liegen in der Natur oft nahe beieinander. Darauf hatte schon vor 100 Jahren der britische Forscher D’Arcy Wentworth Thompson in seinem Standardwerk „Über Wachstum und Form“ hingewiesen – und ist damit immer wieder zitiert worden. „Auch für unsere Gruppe war dieses Buch eine große Inspiration“, sagt Dr. Igor Zlotnikov, der im Biotechologie-Zentrum „Center for Molecular Bioengineering“ (B- Cube) der TU Dresden die Forschungsgruppe „Mehrskalige Analyse: Thermodynamische und nanomechanische Aspekte der Genese und Funktion von biomineralisiertem Gewebe“ leitet. Hinter dem langen und kompliziert klingenden Gruppennamen steht letztlich eine Idee: Die Konstruktionstechnologien von Muscheln, Schwämmen und anderen Meeresbewohnern, die selbst härtesten Umweltbedingungen in den Ozeanen standhalten, für den Menschen nutzbar zu machen.

Das Schaubild visualisiert, wie dSens-o-Spheres durch Bioreaktoren wandern. Rechts unten: Größenvergleich einer Sensorkugel mit einer Euro-Münze. Abb.: Tim Lauterbach, TUDDas Schaubild visualisiert, wie dSens-o-Spheres durch Bioreaktoren wandern. Rechts unten: Größenvergleich einer Sensorkugel mit einer Euro-Münze. Abb.: Tim Lauterbach, TUD

Sehende Erbsen machen Bioreaktoren durchsichtig

„Sens-o-Spheres“ der TU Dresden sollen für mehr Qualität und Ausbeute in Biotech-Fabriken sorgen Dresden, 26. Oktober 2017. Neuartige sehende Erbsen sollen künftig helfen, Medikamente und Schönheits-Cremes, aber auch Bier und andere Genussmittel noch qualitätvoller und in größeren Mengen herstellen. Entwickelt haben diese „Sens-o-Spheres“ Verfahrenstechniker der Technischen Universität Dresden (TUD) – und dies so rasch, dass sie inzwischen dafür prämiert worden sind: Von der Fachmesse „bionection“ in Jena konnten die Dresdner Ingenieure Dr. Felix Lenk und Tim Lauterbach die „Technology Transfer Trophy“ („T³“) nebst 1500 Euro Preisgeld und Beratungs-Gutscheinen mit nach Hause nehmen.