Alle Artikel mit dem Schlagwort: demografischer Wandel

Jeder zweite Medizinstudent liebäugelt mit Landarzt-Leben

Uni Leipzig gründet Institut für Allgemeinmedizin Leipzig, 8. November 2023. Zwar warnen viele Gesundheitspolitiker immer wieder vor dem Landarztmangel. Doch eigentlich ist das Berufsbild gar nicht so unbeliebt wie oft gedacht: Laut einer Befragung des Jahrgangs 2022 an der Uni Leipzig können sich 50,5 Prozent der Medizinstudenten und -studentinnen vorstellen, künftig als Landarzt zu arbeiten. Mit Blick auf eine alternde und insgesamt – zumindest in den Dörfern – eher schrumpfende Gesellschaft gilt der Landarzt-Nachwuchs als besonders wichtige Herausforderungen gerade auch in Sachsen. Daher hat die Universität Leipzig nun ein Institut für Allgemeinmedizin gegründet, um den wachsenden Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen.

Frank Bösenberg. Foto: Tommy Halfter für Silicon Saxony

Dresden muss sich stärker mit Landkreisen vernetzen – auch wegen TSMC-Effekten

Silicon Saxony plädiert für mehr S-Bahnen, Schulen und Kitas, damit Großraum Dresden im Ganzen von Wachstum der Hightech-Industrie profitiert Dresden, 14. August 2023. Die sächsische Landeshauptstadt muss enger mit den benachbarten Landkreisen Bautzen und Meißen kooperieren, um das Wachstumspotenzial der Hochtechnologie-Wirtschaft im Großraum Dresden praktisch zu nutzen. Dafür hat Geschäftsführer Frank Bösenberg vom sächsischen Mikroelektronik-Branchenverband „Silicon Saxony“ plädiert – auch mit Blick auf die geplante Mega-Chipfabrik, die TSMC demnächst im Dresdner Norden bauen will. „Wenn man das richtig anstellt, dann profitiert auch der ländliche Raum rings um Dresden von dieser Entwicklung“, sagte er.

Eine Scheibe (Wafer) mit winzigen organischen Infrarot-Spektrometern. Foto:- Senorics Dresden

Sachsens Hightech-Wirtschaft wächst auf 76.100 Beschäftigte

Silicon Saxony: Softwareschmieden legen besonders dynamisch zu Dresden, 21. Juni 2023. Das Hochtechnologie-Dreieck Dresden – Chemnitz – Freiberg wächst angesichts von Milliarden-Investitionen, Neuansiedlungen und Instituts-Ausgründungen weiter: Im Jahr 2022 beschäftigten die Mikroelektronik, Software-Industrie und verwandte Branchen in Sachsen rund 76.100 Menschen und damit etwa vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das geht aus neuen Statistiken hervor, die der Hightech-Branchenverband „Silicon Saxony“ heute in Dresden vorgestellt hat. Noch nicht eingerechnet sind hier die Personalaufstockungen, die durch die jüngsten Großinvestitionen von Infineon und anderen Chipunternehmen zu erwarten sind.

Künstliche Intelligenzen sollen künftig imstande sein, auch mit verschlüsselten Daten lernen und rechnen zu können. Visualisierung: Dall-E

Kleinbetriebe sollen offene Stellen mit Künstlichen Intelligenzen besetzen

TU Dresden und Steibeis-Institut wollen Firmen beim sicheren KI-Einsatz helfen Dresden/Heilbronn, 14. Juni 2023. Als Antwort auf den Fachkräftemangel vor allem auf dem Lande und jenseits der großen Konzerne sollen kleine Industriebetriebe künftig verstärkt Künstliche Intelligenzen (KI) für die Qualitätskontrolle, Lagerhaltung und andere Aufgaben einsetzen, für die sich partout keine menschlichen Bewerber mehr finden. Damit dies tatsächlich gelingt und nicht an Sicherheitsbedenken scheitert, wollen Wissenschaftlerinnen der TU Dresden und des Ferdinand-Steinbeis-Instituts Heilbronn den Mittelständlern nun mit Leitlinien und Fallbeispielen helfen. Das hat die Technische Universität Dresden angekündigt.

Am stärksten wirkte der Bevölkerungsschwund in Sachsen-Anhalt. In einer Art Reallabor wird man in den nächsten Jahren wohl beobachten können, ob die Intel-Ansiedlung in Magdeburg für demografische Effekte sorgt. Grafik: IfW Kiel

IfW Kiel: Ostdeutschland holt Westen vor 2080 nicht ein

Ökonom: Überalterung bremst Wirtschaft im Osten immer mehr aus Kiel, 21. März 2022. Wenn die ostdeutsche Wirtschaft weiter so langsam wächst wie in jüngster Zeit, wird es noch 40 Jahre dauern, bis sich die ostdeutschen Einkommen ans Westniveau angeglichen haben. Sogar 60 Jahre wird es demnach dauern, bis die westdeutsche Arbeitsproduktivität erreicht hat. Das hat das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) für den Thüringer Landtag errechnet. Ähnlich hatte sich in der Vergangenheit auch schon das Ifo-Institut in Dresden geäußert, bis hin zur Prognose, der Osten werde den Westen nie einholen.

Sachsens Hightech-Wirtschaft wünscht sich mehr Zuwanderer

Kammern und Branchenverbände kritisieren Hindernisse für internationale Fachkräfte-Akquise Dresden, 25. Februar 2022. Wenn die sächsischer Hochtechnologie-Wirtschaft weiter so dynamisch wie bisher wachsen soll, ist sie angesichts der demografischen Entwicklung in Deutschland auf die Zuwanderung internationaler Fachkräfte angewiesen. Das hat der sächsische Branchenverband „Silicon Saxony“ (Silsax) heute in Dresden eingeschätzt. Das von der Landesregierung geplante „Integrations- und Teilhabegesetz“ sei daher zu begrüßen. Ähnlich äußerte sich auch die Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden.

Aus DDR- und Pentacon-Zeiten überliefert: An der Wache waren die Betriebsausweise vorzulegen. Heute gehört der Komplex zu An den Technischen Sammlungen Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Rentner in der Produktion

IAB-Umfrage: Unternehmen wollen mehr Mitarbeiter auch noch im Rentenalter beschäftigen Nürnberg, 5. September 2020. In der DDR, die ständig um Arbeitskräfte rang, war es bereits recht üblich, Arbeiter auch über das Rentenalter hinaus im Betrieb zu beschäftigen. Wegen des Fachkräftemangels in vielen Branchen wird dies inzwischen auch in der gesamtdeutschen Wirtschaft immer üblicher: Immer mehr Unternehmen bemühen sich darum, Seniorfachleute längere Zeit zu halten. Das hat eine Analyse des „Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung“ (IAB) der Bundesarbeitsagentur in Nürnberg ergeben.

Prof. Joachim Ragnitz ist Stellvertretender Leiter der ifo-Niederlassung Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Wirtschaft sollte nicht nur Generation Y nachjagen

Ifo-Forscher Ragnitz im Interview: Altersarmut wird schneller steigen als bisher Dresden, 8. August 2016.Wer heute arbeitet, darf womöglich erst mit 73 in Rente gehen. Andererseits sollen heutige ostdeutsche Rentner bald mehr in der Tasche haben, während parallel dazu der Anteil armer Rentner steigt, wenn auch langsam. All dies füttert Interessenkonflikte und lässt die Diskussionen um Generationen-Solidarität und -Gerechtigkeit neu aufflammen. Oiger-Redakteur Heiko Weckbrodt hat Prof. Joachim Ragnitz darüber befragt. Der 55-jährige Wirtschaftswissenschaftler ist Vizechef der Dresdner Niederlassung des ifo-Instituts. Keine Regierungsbildung gegen Senioren mehr möglich Wird sich der Konflikt zwischen den Generationen weiter verschärfen? Joachim Ragnitz: Nehmen Sie die geplante Angleichung der Ost-Renten: Mittelfristig führt das zu Verlusten für die heutigen Beitragszahler, während die heutigen Rentner begünstigt werden. Der Hintergrund liegt auf der Hand: Der Altersdurchschnitt der deutschen Bevölkerung liegt bei 46 Jahren, der der Wähler bei 56. Das ist natürlich ein großer Anreiz für Politiker, Geschenke an die Rentner zu verteilen, um sich bei ihnen Stimmen zu sichern. Und angesichts der demografischen Entwicklung wird ein Zeitpunkt kommen, ab dem keiner mehr eine Regierung gegen …

Abb.: hw

Einwanderung stoppt Überalterung Deutschlands nicht

Bundesstatistiker: Flüchtlings-Zuzug kann demografischen Wandel bremsen, nicht aufhalten Wiesbaden, 20. Januar 2016. Die aktuelle Zuwanderung von Flüchtlingen in die Bundesrepublik wird die Überalterung der deutschen Gesellschaft nicht stoppen, allenfalls verlangsamen. Das hat heute das Statistische Bundesamt (destatis) in Wiesbaden prognostiziert.

Zu Ende ist alles erst am Schluss: Madeleine (Annie Cordy) will nicht ins Heim - nur ihr Enkel Romain (Mathieu Spinosi) nimmt sie ernst. Foto: Neue Visionen

„Zu Ende ist alles erst am Schluss“: Wenn Oma nicht ins Heim will

Französische Generationen-Kinokomödie über die Suche nach Glück Nicht erst seit Erfolgsstreifen wie „Ziemlich beste Freude“ oder „Willkommen bei den Schtis“ gelten Komödien aus Frankreich als Granat für kurzweilige Unterhaltung – mit großer Zugkraft auch beim deutschen Publikum. Das jüngste Werk aus den Lustspielschmieden jenseits des Rheins ist heute in den hiesigen Programmkinos angelaufen. In „Zu Ende ist alles erst am Schluss“ tun sich Oma und Enkel zusammen, um den lieblosen Papa und Sohn auszumanövrieren und der Großmutter ein Restleben im Heim zu ersparen. Regisseur Jean-Pauls Rouve reflektiert dabei heiter bis tragisch den Umgang der Generationen miteinander.

Dr. Matthias Görnig leitet seit dem 1. März 2015 die Geriatrie im Krankenhaus Dresden-Neustadt. Foto: SKDN

Geriatrie-Chefarzt sieht wachsende Rolle für Altersmedizin

Dr. Mathias Görnig neuer Geriatrie-Chef im Klinikum Dresden-Neustadt Dresden, 18. März 2014: Die interdisziplinäre Altersmedizin wird „mit dem Blick auf die Alterung unserer Gesellschaft eine wachsende und zukunftsweisende Rolle in Dresden einnehmen“. Das hat der neue Geriatrie-Chefarzt Dr. Matthias Görnig im Krankenhaus Dresden-Neustadt eingeschätzt. Die Geriatrie sei eine noch recht junge medizinische Disziplin, verfolge indes einen ganzheitlichen Ansatz, um den besonderen Bedürfnissen älterer Menschen Rechnung zu tragen.

Nur wenige Online-Händler liefern Lebensmittel des täglichen Bedarfs auch in Dörfer, hat ein Praxistest der Verbraucherzentrale Sachsen ergeben. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Lebensmittelkauf per Internet auf dem Dorf keine Alternative

Verbraucherzentrale Sachsen hat an Fallbeispiel ländlichen Online-Einkauf getestet Leipzig/Cavertitz, 20. Dezember 2014: Wer gedacht hat, der prosperierende Internethandel könnte das Laden-Sterben auf dem Lande ausgleichen, hat sich wohl getäuscht: Für Dorfbewohner ist es kaum möglich, ihre Grundversorgung mit Lebensmittel online sicherzustellen. Das hat ein exemplarischer Test der Verbraucherzentrale Sachsen ergeben.

Polieranlage bei Infineon Dresden - das Unternehmen hat sich vom Wackelkandidaten wieder zum Vorzeigebetrieb entwickelt. Abb.: Infineon

Demografischer Wandel trifft Dresdner Chipwerke

Altersschnitt bei Infineon wie Globalfoundries steigt Dresden, 19. September 2014: Das nun angekündigte neue Wechselschichtmodell im Dresdner Chipwerk von Globalfoundries (GF) ist vor allem eine Antwort auf die zunehmende Überalterung der Gesellschaft. Das haben Personalchef Michael Roos und Standort-Sprecher Jens Drews betont. „Das ist kein Phänomen nur bei uns, sondern Ausdruck des demografischen Wandels überall“, sagte Drews. Auch in den nahen Infineon-Chipwerke gibt es ähnliche Effekte.