Alle Artikel mit dem Schlagwort: Faschismus

James Holden an Bord seiner "Rosinante" - Szenenfoto aus der Streaming-Verfilmung von Amazon. Foto: Amazon

„Leviathan fällt“: Menschheit hat keine Lust auf Schwarmintelligenz

Neue Abenteuer der „Rosinante“-Crew im 9. Buch des „Expanse“-Zyklus Das epische Sci-Fi-Abenteuer von James Holden und seiner „Rosinante“-Crew nähert sich offensichtlich dem Ende: Nachdem Amazon die Science-Fiction-Serie zu den Romanen von James Corey inzwischen abgesetzt hat erfahren wir nun aber lesend, wie es im Universum von „The“ weitergeht: im 9. Roman des Zyklus erleben wir, wie „Leviathan fällt“.

Charles Lindbergh, Nachfahr skandinavischer Einwanderer, überquerte im Mai 1927 den Atlantik - und war dananch für einige Zeit der wohl berühmteste Mann der Welt. Foto aus: Bryson: 1927

„Sommer 1927“: Zwischen Lindbergh-Flug und Zusammenbruch

US-Autor Bryson verwebt Geschichten zu Weltgeschichte 1927 war ein Schicksalsjahr für Amerika und die Welt, ist US-Autor Bill Bryson überzeugt: Charles Lindbergh überquerte als erster Pilot nonstopp den Atlantik, Philo Farnsworth erfand in einem Labor in San Francisco fast unbemerkt von der Welt das elektronische Fernsehen, mehrere Notenbank-Chefs beschließen insgeheim in New York eine fatale Leitzions-Senkung, die letztlich die Weltwirtschaftskrise mit auslöst, bald darauf steigen die USA zur Weltmacht auf… All diese Ereignisse verknüpft Bryson zwar sehr US-zentriert, aber doch auch sehr kenntnisreich in seinem Buch „Sommer 1927“, das nun in deutscher Übersetzung erschienen ist und sehr launig zu lesen ist.

Heinleins „Starship Troopers“: Plädoyer für eine Militärdiktatur

Was Verhoevens Film überspitzte, war dem Romanautor todernst Was würde man heute von jemandem halten, der das Wahl- und Bürgerrecht vom abgeleisteten Militärdienst abhängig machen wollte? Der Krieg nach dem evolutionären Prinzip „Der Stärkste hat das Recht und die Pflicht anzugreifen“ befürwortete? Jeder Politiker, Autor oder andere Verkünder solcher Ideen wäre unten durch in jeder Demokratie. Nicht so vor 50 Jahren: 1959 rührte Sci-Fi-Autor und Ex-Liberaler Robert Heinlein, beeinflusst wohl auch durch seine Zeit in der US-Navy, in „Starship Troopers“ für eben solch ein politisches System die literarische Werbetrommel. Und damit stieß er auf einige Resonanz – bis hin zu Paul Verhoevens umstrittener Verfilmung von 1997, die im Fernsehen grundsätzlich gekürzt gezeigt wird. Fragte man sich bei Verhoeven („Robocop“, „Total Recall“) noch: „Ist das Satire oder meint der Mann das vielleicht wirklich ernst?“, so kann man nach der Lektüre der Romanvorlage letztere Frage recht klar beantworten: Verhoeven hat den Stoff karikativ überspitzt, Heinlein hingegen war es mit seinen faschistoiden Vorschlägen bitterernst.