Alle Artikel mit dem Schlagwort: Gladiator

Rom brennt - aber nicht Nero hat es in "Ryse" angezündet, sondern die Barbaren. Abb.: Crytek

„Ryse“: Blutrünstig-opulente Metzelei im antiken Rom

Grafisch setzt Cryteks neues Action-Spiel Maßstäbe Die Barbaren belagern Rom, Kaiser Nero schreit nach Hilfe und wer kommt? Prätorianer-General Marius Titus haut den alten Fettsack raus und „hauen“ ist hier wörtlich gemeint: Das neue Antik-Action-Spiel der deutsch-türkischen Software-Schmiede „Crytek“ – bisher vor allem durch seine „Crysis“-Shooter bekannt – erzählt zwar auch eine dramaturgisch durchdachte Geschichte aus dem antiken Rom rund um den Aufstieg von Marius vom einfachen Soldaten zum General. Es inszeniert aber vor allem die Kampfszene als optisch opulente und nicht jugendfreie Metzelei, in der unserer Recke im Blutrausch Arme und Beine amputiert wie ein Metzger.

Bluray „Die Tribute von Panem 1“: Opulent-begradigtes Kindersterben in der Arena

Töten statt Partys Statt lustige Facebook- oder Pyjama-Partys zu feiern, schlagen sich die Kinder von übermorgen in den TV-Arenen der „Hungerspiele“ gegenseitig die Köpfe ein. Auf Geheiß des tyrannischen Präsidenten Snow, der die zwölf Distrikte Amerikas mit eiserner Faust und Legionen von „Friedenswächtern“ beherrscht. Im 74. Jahr nach der großen Rebellion fällt das Gladiatorenlos, das einem Todesurteil gleich kommt, auf die zwölfjährige Prim Everdeen – und so tritt deren 16-jährige Schwester Katniss vor und meldet sich freiwillig für die Arena, als einer der „Tribute von Panem“.

Tief unter des Kaisers Sandale

US-Historiker Knapp zeichnet in „Römer im Schatten der Geschichte“ das Leben von Gaius Normal-Römer nach Was Cäsar vor sich hin gebrabbelt haben soll, als er den Rubikon überschritt, wissen wohl viele. Auch der „Running Gag“ des alten Cato am Ende jeder seiner Senatsreden oder Kaiser Neros Verhältnis zum Feuerwehrwesen mag dem einen oder anderen aus dem Geschichtsunterricht in Erinnerung sein. Wofür aber kämpfte eigentlich der einfache Legionär in Cäsars Heer? Wieviel Asse verlangte die Hure, die Nero für seine orgiastischen Feste orderte? Weil sich klassische Geschichtsschreibung eben so sehr auf die „Großen“, auf die Kriege und Imperien konzentriert, hat der US-amerikanische Historiker Robert Knapp einmal einen ganz anderen Ansatz gewählt: In seiner bemerkenswerten Abhandlung „Römer im Schatten der Geschichte“ versucht er anhand sonst wenig genutzter Quellen, das Leben der einfachen Menschen im römischen Imperium nachzuzeichnen – wie sie lebten, was sie sorgte, woran sie glaubten, wie sie starben.