Alle Artikel mit dem Schlagwort: Honecker

Manfred von Ardenne. Foto: Mittelstädt, ADN, Bundesarchiv, Wikipedia, CC3-Lizenz

Warum Honecker Ardennes Enteignung revidierte

Der neue SED-Chef wollte das größte Privatinstitut der DDR vor 50 Jahren eigentlich auch verstaatlichen – und wählte dann doch die bequeme Lösung Dresden, 8. März 2022. Als eines von ganz wenigen größeren privaten Unternehmungen in der DDR und im ganzen Ostblock entging die Dresdner Forschungseinrichtung von Manfred von Ardenne der letzten großen Verstaatlichungswelle vor 50 Jahren. Und das hatte weniger mit den guten Kontakten des „roten Barons“ nach Moskau zu tun, wie lange vermutet, sondern mit Zuordnungsrangeleien hinter der den Kulissen, wie der frühere Technikdirektor des Instituts, Peter Lenk, nach jahrelangen Recherchen herausbekommen hat. Zwar sei dem Institut schon 1972 der Privatisierungsbefehl erteilt worden. Doch dann habe das Gerangel darum, wer das Institut übernimmt, schier kein Ende genommen. „Das Politbüro hat dann letztlich die bequeme Lösung gewählt“, berichtet Lenk. „Erich Honecker persönlich hat dann unter die Akte geschrieben: Alles bleibt so wie es ist.“

Der 105 Jahre alte Elektro-Oldtimer Baker Electric W Runabout kam seinerzeit schon auf 160 Kilometer Reichweite - auch heute schaffen nur wenige Serien-Elektroautos mehr. Heute kam er für das Verkehrsmuseum Dresden per Luftpost auf dem Flughafen Dresden an. Foto: Peter Weckbrodt

Wie das Automobil Deutschland veränderte

Neue Dauerausstellung „Vorfahrt“ im Verkehrsmuseum fokussiert sich auf gesellschaftlichen Wandel durch das Auto Dresden, 9. Juli 2015. Es muss wohl ein gleichermaßen faszinierender wie erschreckender Anblick für die Zeitgenossen Ende des 19. Jahrhunderts gewesen sein, als die ersten Automobile über die Straßen zu knattern begann: Laut, prächtig, schneller als jede Kutsche – Boten einer neuen Zeit, in der dem menschlichen Erfindungsgeist nichts mehr unerreichbar schien. Am Himmel tauchten die ersten Zeppeline auf, die deutsche Wirtschaft boomte wieder nach dem großen Gründerkrach. Allerdings waren es zuerst nur die Superreichen, die sich ein Automobil leisten konnten. Erst zwei Kriege später sollte das Auto zum Statussymbol (fast) aller Deutschen werden. Schau hat Zeug zum Publikumsmagneten Dieses Statussymbol das forderte „Vorfahrt“ ein – und so hat auch das Verkehrsmuseum Dresden seine neue Dauerausstellung genannt, die am 11. Juli 2015 offiziell eröffnet wird. Eine Million Euro hat das Museum in die Schau gesteckt, die nicht nur einfach motorisierte Gefährte aneinanderreiht, sondern vor allem „erzählt, wie diese die Gesellschaft verändert und das Leben beeinflusst haben“, wie es Museumsdirektor Joachim Breuninger formuliert. …

Direktor Joachim Breuninger mit Honeckers gepanzertem Citroen, den er demnächst im Verkehrsmuseum Dresden ausstellt. Foto: Peter Weckbrodt

Verkehrsmuseum Dresden zeigt Honeckers Citroen

Franzosen lieferten nur 2 Exemplare des gepanzerten Wagens an die DDR Dresden, 25. Juni 2015. Erstmals der Öffentlichkeit wird ein ganz besonderer gepanzerter Pkw vom französischen Automobilkonzern Citroen demnächst im Verkehrsmuseum Dresden gezeigt: Der Dienstwagen von DDR-Partei- und Staatschef Erich Honecker (SED). Die Franzosen hatten insgesamt zwei Exemplare dieser Spezialausfertigung nach Ostdeutschland geliefert.

Semperoper Dresden heute. Foto: Heiko Weckbrodt

Stasi-Aktion „Semperoper“: Am Mittwoch wird gezündet!

Vor 30 Jahren weihte Honecker die wiederaufgebaute Semperoper in Dresden ein – und im Vorfeld kam der Geheimdienst schwer ins Rotieren Dresden, 13. Februar 1985. Abgeschirmt von Tausenden Stasi-Leuten, Polizisten und Paramilitärs weihte der Staatsratsvorsitzende und SED-Parteichef Erich Honecker vor 30 Jahren, am 13. Februar 1985, die damals gerade neuerbaute Semperoper in Dresden ein. Rund 265 Millionen Mark hatte sich die DDR den Wiederaufbau der kriegszerstörten Oper kosten lassen und nun wollte sich Honecker in diesem Aufbauerfolg vor den ausländischen Gästen sonnen – ungestört von Misstönen durch Ausreisewillige, unzufriedene DDR-Bürger oder Systemkritiker. Auch das Datum für die Wiedereröffnung war mit Bedacht gewählt. Genau 40 Jahre zuvor war das prachtvolle Opernhaus während des alliierten Luftangriffs auf Dresden zerstört worden. Durch „angloamerikanische Terror-Bomber“, wie man damals zumindest SED-intern als Seitenhieb auf den „Klassenfeind“ noch gern formulierte.