Alle Artikel mit dem Schlagwort: I. Weltkrieg

Die Matrosen Karl Artelt (Lucas Prisor), Werner Riedel (Andreas Dobberkau) haben sich bewaffnet und erzwingen von der Reichsbahn-Aufsicht eine Auskunft, wann der Zug mit Soldaten in Kiel eintrifft. Sie wollen erreichen, dass sich die Soldaten mit den Matrosen verbünden statt auf sie zu schießen. Abb.: Absolut Medien

Dokudrama „1918“: Warum meuterten die Matrosen?

Seine Kriegsflotte war Kaiser Wilhelms ganzer Stolz – und doch zündete gerade dort die Revolution Die Kriegsmarine war des Kaisers ganzer stolz: Immer wieder warb Wilhelm II. im Reichstag um Geld für seine Flotte, immer wieder besuchte er die Panzerkreuzer und Linienschiffe. Und diese Begeisterung steckte an: Matrosenanzüge gehörten vor dem Ersten Weltkrieg zur Top-Mode für deutsche Buben. Warum waren es dann ausgerechnet die Matrosen, die gegen Kriegsende meuterten und den Funken für die Revolution zündeten, die schließlich Kaiser und maritime Gloria hinwegfegten? Dieser Frage geht Regisseur Jens Becker in seinem Doku-Drama „1918 – Aufstand der Matrosen“ nach, das nun auf DVD erschienen ist.

Battlefield 1 schleudert den Spieler in den I. Weltkrieg - und mitten zwischen die frühen Mark-Panzer der Briten. Abb.: EA/ Dice

„Battlefield 1“: Zu Pferde gegen Panzer

Egoshooter-Serie springt zurück in den I. Weltkrieg Die Egoshooter-Spieleserie „Battlefield“, bisher eher für den Einsatz moderner Waffentechnik bekannt, macht einen Zeitsprung zurück in die Zeit der Kavallerie-Angriffe: Die Mehrspieler-Action „Battlefield 1“ erscheint am 21. Oktober 2016 und setzt den Spieler im I. Weltkrieg auf ein Pferd, um gegen die ersten klobigen Panzer, Doppeldecker und gutgerüstete Massenarmeen anzureiten. Das haben der Entwickler DICE und der Spielekonzern Electronic Arts (EA) angekündigt.

Treu und fest steht die Wacht am Rhein: Auszug aus dem deutschen Spionagefilm "Sturmzeichen" von 1914. Abb.: Absolute Medien

DVD „Der Aufmarsch der Armeen“: propagandistische Kriegsromantik

Zweiter Teil der Weltkriegs-Archivedition zeigt auch Spionagefilme von 1914/15 Das Gewehr geschultert, äugt ein deutscher Reiter im Schattenriss nach dem Feind: „Treu und fest steht die Wacht am Rhein“, wird dem Zuschauer per Zwischentitel versichert – ein Ausschnitt aus dem propagandistischen deutschen Spionagefilm „Sturmzeichen“ aus dem Jahr 1914. Im Stummfilm jener Zeit ist der große Krieg, der gerade erst begonnen hat, kein Gemetzel aus Stahl, Blut und MG-Feuer, sondern ein lustiges Haudrauf mit bunten Uniformen, Pickelhauben, heroischen Nahkämpfen und listigen Spionen. Insgesamt elf solcher Dokumentar- und Spielkurzfilme aus diesen Jahren haben das „Deutsche Filminstitut“ und „Absolute Medien“ in digitalisierter Form nun auf der DVD „Aufmarsch der Armeen“ veröffentlicht, im zweiten Teil ihrer „Erster Weltkriegs Archiv Edition“.

Die deutsche Zeppeline greifen an! Ausschnitt aus dem britischen Kurzfilm "Airship Destroyer" von1909. Abb.: Absolute Medien

„Das alte Europa am Vorabend seines Untergangs“

Wie die Briten 1908 Marschflugkörper gegen hunnische Zeppeline sandten Eine britische Kleinstadt gerät in Panik: Deutsche Kriegs-Zeppeline tauchen am Horizont auf, die „Hunnen“ mit ihren Pickelhauben werfen Bomben auf die friedliche Gemeinde. Auch ein eilends entsandter Panzerwagen mit Röhrengeschütz kann den Invasions-Flugschiffen nichts anhaben. Doch zum Glück hat ein findiger Tüftler im Ort eine Art Marschflugkörper gebaut, der sich den Weg zum nächsten germanischen Zeppelin sucht und ihn vom Himmel holt… Der siebenmintüge Kurzfilm „The Airship Destroyer“ wurde bereits 1909 gedreht, reflektierte die Angst der Briten vor einer kontinentalen Invasion durch die neuen Möglichkeiten der Luftkriegsführung – und nahm die Schrecken der späteren Weltkriege voraus.

Die sächsischen XII. und XIX. Armeekorps und das XII. Reservekorps stellten zu Beginn des I- Weltkriegs die 3. Armee an der deutschen Westfront. Repro: Sächs. Staatsarchiv

Die schwache Schuppe der Stahlmonster

Dresdner Staatsarchiv baut Internetsuche aus und stellt sächsische Weltkriegs-Archivalien ins Netz Dresden, 1. August 2014: Heute vor 100 Jahren trat Deutschland in den Ersten Weltkrieg ein – und aus diesem Anlass hat das Sächsische Staatsarchiv Dresden seine Internetpräsenz deutlich ausgebaut: Zum Einen haben die Archivare auf einer Themenseite sächsische Kriegsakten ins Netz gestellt, zum Anderen bieten sie nun erstmals umfangreiche Online-Recherchen in großen Teilen ihres Gesamtbestandes. „Jetzt ist das Archivgut des Freistaates mit einem Klick überall erreichbar, unabhängig davon in welchem der Archive sich die Dokumente wirklich befinden“, betonte der sächsische Innenminister Markus Ulbig (CDU). „Das verbessert den Service für Wissenschaftler, Bürger und Verwaltung deutlich.“

DVD: „Die Schlacht an der Somme“

Propaganda, Kassenknüller, Welterbe Lange bevor der Krieg, der 1914 bis 1918 die Welt verheerte, der „I. Weltkrieg“ genannt wurde, hieß er schon „Der große Krieg“, „Der Maschinenkrieg“ oder schlicht „Die Blutpumpe“. Wohl kaum einem Zeitgenossen in den kämpfenden Ländern entging der hohe Blutzoll, die neue Qualität dieses Krieges. Dass die Verlustzahlen einer Grabenschlacht nicht mehr nach Tausenden oder Zehntausenden, sondern nach Hunderttausenden oder gar Millionen gemessen wurden. Und auch keiner der Regierungen entging, welche Gefahren ein langer und verlustreicher Krieg für die Moral der „Heimatfront“ barg. Man flüchtete sich – statt in einen Friedensschluss – in mehr Propaganda. Und auch wenn die anfangs noch recht plump daher kam, entwickelte sich bereits hier der (wie später auch im II. Weltkrieg) so erfolgreiche britische Agitprop-Weg: Man gab sich zumindest den Anstrich einer objektiven Berichterstattung und erhöhte so die eigene Glaubwürdigkeit. Mit der Handkurbelkamera eingebettet in den Schützengraben Ein Beispiel dafür ist „Die Schlacht an der Somme“: Der englische (Pseudo-)Dokumentarfilm über den britischen Großangriff 1916 auf die deutschen Stellungen entwickelte sich in England zum Kassenschlager. Binnen sechs Wochen …