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Regierung macht Nachrichten-Zitate zahlpflichtig – Ausnahmen für Blogger

Berlin, 29. August 2012: Die Bundesregierung hat das umstrittene neue „Leistungsschutzrecht“ beschlossen, laut dem kommerzielle Internet-Dienste wie Google künftig für Nachrichten-Kurzzitate bezahlen sollen. Der Gesetzentwurf sieht allerdings Ausnahmen für Blogger und andere kleine News-Aggregatoren vor. Die Wirtschaft reagierte mit heftiger Kritik auf den Kabinettsbeschluss und warf der Regierung Innovationsfeindlichkeit zu. Als nächstes muss der Bundestag über den Gesetzentwurf befinden.

„Copyright existiert nicht“

 Hacker betont in seinem Buch das Recht auf freie Information Einer der ersten MIT-Hacker, Steve Russell, setzt sich noch einmal an eine PDP 1. Abb.: Joi Ito/Wikipedia Über diese Schützenhilfe werden sich die Hekatomben von Netzgängern wohl freuen, die sich Filme, Musik und Bücher schwarz aus dem Internet laden, statt dafür zu bezahlen: „Copyright existiert nicht“, ist der schwedische Hacker Linus Walleij überzeugt. Er begründet diese Meinung auf 323 Seiten in seinem gleichnamigen Buch, das er 1998 geschrieben hat, aber erst jetzt in Deutschland erschienen ist. Kernthesen: Die Information ist frei, dies ist ein elementares Menschenrecht, das bis zur Erfindung des Buchdrucks auch galt und im Übrigen ist jede Form von Privateigentum ohnehin Diebstahl. Diese Überzeugungen sind streitbar und Walleij ist auch mehr mit Behauptungen statt einer schlüssigen Beweisführung beschäftigt. Aber sein Buch gibt einen interessanten Einblick in die Hackerszene, in ihr Selbstverständnis und ihre Entwicklung von den 1950er bis in die 90er Jahren. Der Schwede beschreibt die Hacker als Idealisten mit einem anspruchsvollen ethischen Kanon, die „dem System“ und den kapitalistischen Großkonzernen schaden, nicht …