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Wo ist Kuh 174?

In den 1980ern entwickelte Bernd Junghans für die DDR den Megabit-Chip – heute bringt der 74-jährige dem Internet der Dinge die Peilung bei Dresden, 29. Oktober 2015. Einen Namen hat Kuh 174 nicht. Sie steht in einem Stall irgendwo in Südamerika. Hier gibt es keinen Bauern mehr, der sich die Zeit nehmen würde, sie „Rosi“ oder „Conchita“ zu nennen. Denn die Anlage ist riesig. Rund 300 Tiere stehen in Reih und Glied und warten auf den Melker. Doch schon seit über einer Woche hat sich hier keine Menschenseele hin verirrt: Wie ihre Artgenossen bekommt Kuh 174 ihr Essen von einem Roboter. Die Automaten füttern die Tiere, melken sie, reinigen die Ställe. Wie ihre Nachbarn trägt „174“ ein elektronisches Halsband. Die Sensoren darin werten ihre Kaugeräusche aus, messen die Temperatur und werten andere Lebenszeichen aus. Solange nichts schiefgeht, kommt kein Mensch in den Stall. Hochautomatisierte Landwirtschaft 2.0 eben – was immer man davon unter ethischen Gesichtspunkten halten mag.

Die Fodjan-Gründer Carsten Gieseler (vorn) und Michael Schütze überzeugen sich im Stall davon, dass den Kühen das von ihrer Software gemixte Futter auch schmeckt. Foto: Fodjan

Mehr Geld für computergesteuerte Kuh-Gesundheit

Hightech-Gründerfonds investiert halbe Million in Dresdner Futtermittel-Softwareschmiede „Fodjan“ Dresden/Bonn, 13. Februar 2015: Der Hightech-Gründerfonds aus Bonn investiert eine halbe Million Euro in die Dresdner Gründung „Fodjan“, die sich auf Futter-Computerprogramme für Milchkühe spezialisiert hat. „Wir wollen mit dem Geld unseren Vertrieb ausbauen und die Software weiterentwickeln“, kündigte Agrarwissenschaftler Carsten Gieseler, einer der Gründer von „Fodjan“, an. „Es gibt inzwischen auch ein starkes internationales Interesse an unserem Programm.“