Alle Artikel mit dem Schlagwort: Leibniz

Anjana Devi. Foto: Jürgen Lösel für das IFW Dresden

2D-Material-Expertin Devi wechselt ans IFW Dresden

Ultradünne Molekülnetze sollen neue Impulse für Energietechnik, Chipindustrie und Optik auslösen Dresden, 5. Januar 2024. Hauchdünne zweidimensionale Molekülnetze sollen künftig die Energietechnik, Optik und Mikroelektronik auf eine neue Stufe heben. Denn durch Nanostrukturen und spezielle chemische Zusätze können solche 2D-Materalien mal Strom besonders verlustarm leiten, dann wieder Energie oder Wasserstoff gut speichern oder ganz andere maßgeschneiderte Funktionen in kleinster Bauweise bekommen. Als eine Expertin für die Synthese derartiger Wundermaterialien gilt die indische Materialwissenschaftlerin Anjana Devi, die zum Jahresbeginn 2024 an das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden wechselt.

Die Eiscreme-Sandwiches stehen symbolisch für das Prinzip gestapelter und in sich verdrehter Supraleit-Kristallschichten: Die Sauerstoffatome, die dem Material Supraleitfähigkeit verleihen, sind in die Struktur eingefroren wie Schokoladenstücke in der Eiscreme. Doch schmilzt das Eis, bleibt nur strukturloser Matsch zurück - die Supraleitung bricht zusammen. Fotos: IFW Dresden

Verdrehtes Sandwich spart Strom

Für bessere Quantencomputern setzen Forscher aus Dresden und Harvard auf verdreht gestapelte Supraleit-Kristalle Dresden, 8. Dezember 2023. Auf dem Weg zu zielgerichtet designten Supraleitern, die auch jenseits extrem tiefer Temperaturen Strom noch verlustfrei leiten, sind Teams vom „Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung“ (IFW) in Dresden und von der Harvard University ein Stück vorangekommen: Sie haben dünne Kristalle aus Kupfer, Sauerstoff, Wismut und weiteren Elementen so in sich verdreht und gestapelt, dass diese Supraleitung auch bei höheren Temperaturen erhalten geblieben ist – wenngleich noch weit unter Raumtemperatur. Das geht aus einer IFW-Mitteilung hervor.

In Kiew soll mit sächsischer Unterstützung ein Exzellenzzentrum für Quantenmaterialien entstehen. Visualisierung: Dall-E

Ukrainer und Sachsen planen Quantenmaterial-Zentrum

Bund schießt 2,5 Millionen für „GU-QuMat“-Aufbau zu Dresden/Kiew, 6. November 2023. Auf der Suche nach dem Hightech-Werkstoffen der Zukunft wollen Physiker aus Sachsen und der Ukraine ein gemeinsames Exzellenz-Forschungszentrum für Quantenmaterialien aufbauen. Das Bundesforschungsministerium hat für die vierjährige Startphase von „GU-QuMat“ rund 2,5 Millionen Euro zugesagt. Dies haben das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) in Dresden und die „Kyiv Academic University“ (KAU) mitgeteilt, die das Quantenzentrum zusammen etablieren wollen.

Carsten Werner. Foto: Jörg Simanowski für das IPF Dresden

Neuer Direktor im Polymerinstitut IPF Dresden

Chemiker Carsten Werner folgt auf Brigitte Voit Dresden, 1. August 2022. Der Chemiker Carsten Werner ist seit heute der neue wissenschaftliche Direktor des Leibniz-Instituts für Polymerforschung (IPF) in Dresden. Der 56-Jährige löst Brigitte Voit ab, die das Institut 20 Jahre lang geleitet hat. Das geht aus einer IPF-Mitteilung hervor.

Prof. Bernd Büchner leitet als wissenschaftlicher Direktor das IFW Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Leibniz plant neuen Labor-Komplex in Dresden

IFW-Wissenschaftler wollen Forschung an innovativen Quantenmaterialien und Schall-Chips ausbauen Dresden, 25. Juni 2020. Um innovative Quantenmateralien, Schallwellen-Elektronik und ähnlich vielversprechende Themen besser erforschen zu können, plant das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden einen über 30 Millionen Euro teuren Neubau. Der Komplex soll ab dem Jahr 2024 auf rund 10.000 Quadratmetern neue Labore, Büros und weitere Räume für die Forscher bereitstellen. Das hat IFW-Wissenschaftsdirektor Bernd Büchner angekündigt.

Prof. Sven Wießner zeigt im Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF) neuartige Turbolader-Schlüche, die er mit Hybridgarnen verstärkt hat, damit sie Druckspitzen besser aushalten. Foto: Heiko Weckbrodt

Strümpfe machen Autoschläuche stärker

Dresdner Forscher tüfteln auch an Bauteilen, die sich fürs Recycling auflösen Dresden, 19. Juni 2020. Stabilere Schläuche für Auto-Turbolader entwickelt derzeit das Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF) gemeinsam mit Forschern der TU Dresden und aus der Wirtschaft. Dafür haben die Ingenieure klassische Gummischläuche mit hybriden Garnen verstärkt. „Sie halten Druckspitzen besser aus als normale Schläuche“, betont Prof. Sven Wießner vom IPF. Zudem sei damit zu rechnen, dass diese Bauteile auch länger halten.

Dr. Michaela Gedan-Smolka zeigt im Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF) Dresden ein Bauteil, mit dem die Forscher ihre neue Pulverlackierung für die Autoindustrie demonstriert haben. Foto: Heiko Weckbrodt

Turbo-Lackierung für Autos

Neue Pulverrezepte aus Dresden und Stuttgart: Autoteile bekommen unter unsichtbarer Sonne ihre Farbe Dresden/Stuttgart, 16. Juni 2020. Autobauteile sollen in Zukunft schneller Farbe bekommen – allerdings nicht wie ein menschlicher Urlauber unter der Sonne des Südens, sondern unter einer unsichtbaren Infrarotsonne. Dafür haben Leibniz- und Fraunhofer-Forscher aus Dresden und Stuttgart neuartige Pulverlacke entwickelt, die den ganzen Lackierungsprozess weit schneller und billiger machen sollen als heutige Verfahren. Zudem ist es damit möglich, zuerst die Stahlbleche zu lackieren, bevor sie zu komplizierten 3D-Strukturen umgeformt werden – und nicht erst aufwendig hinterher. „Mit unserer Lösung bricht der Lack einfach nicht beim Umformen“, betonte Dr. Michaela Gedan-Smolka vom Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF) Dresden.

Dr. Axel Spickenheuer vom Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF) Dresden mit einem Fahrrsattel-Demonstartor aus Leichtbau-Materialien, die Glas- und Polymerfasern kombinieren. Foto: Heiko Weckbrodt

Leichter Fahrrad-Sattel aus Polymer- und Glasfasern

Leibniz-Forscher aus Dresden legen Kunststofffasern so zurecht, dass sie auch hohen Belastungen standhalten. Dresden, 12. Juni 2020. Polymerforscher aus Dresden arbeiten an einer neuen Generation von Leichtbau-Materialien aus Glas- und Polymerfasern, die zum Beispiel leichtere Fahrräder ermöglichen. Das hat Dr. Axel Spickenheuer vom Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF) Dresden mitgeteilt.

Pils aus der Forschungs-Bierbrauerei der TU Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Leibniz-Forscherin will mit Bier den Spreewald sauber machen

Brauerei-Reste enthalten einen Panzerzucker, der Eisen aus braunen Flüssen filtert. Dresden, 10. Juni 2020. Leibniz-Forscher aus Dresden wollen mit Bier-Brauresten die Flüsse des Spreewaldes sauber machen. Dafür entwickeln sie derzeit gemeinsam mit der TU München und Partnern aus der Wirtschaft spezielle Sackfilter. Die möchten sie mit Panzerzucker aus Bierhefe beschichten und dann zu Hunderten ins Wasser hängen, um die Spree und andere Gewässer vom Ocker-Stich zu befreien.

Dr. Gabi Schierning forscht am IFW Dresden an thermoelektrischen Materialien und hat einen ERC Consolidator Grant erhalten, Foto: IFW Dresden

Millionenzuschuss für Energiesammler-Forschung in Dresden

Leibniz-Wissenschaftlerin will mit Nanotech Spezialwerkstoffe aufwerten, so dass sie aus Wärme mehr Strom machen. Dresden, 12. Dezember 2019. Sensoren und viele mobile Geräte sollen sich in Zukunft selbst mit Energie versorgen, ganz ohne Stromleitungen und Nachlade-Batterien. Thermoelektrische Mini-Generatoren können dafür zum Beispiel kleinste Temperatur-Unterschiede in der Außenluft in Strom verwandeln. Die Dresdner Wissenschaftlerin Dr. Gabi Schierning will durch Nanotechnologie nun die Energieausbeute solcher autonomen Stromsammler deutlich erhöhen. Damit Dr. Schierning diese Arbeit vorantreiben kann, hat der „Europäische Forschungsrat“ (ERC) ihr nun zwei Millionen Euro als Sonderstipendium zugesagt. Das hat das Leibniz-Institut für Festkörper und Werkstoffforschung (IFW) Dresden mitgeteilt, in dem die Wissenschaftlerin tätig ist.

Anlagenführerin Grit Messerschmidt kontrolliert in der fabrik von Hightex Klipphausen, ob die maschinengelegten Karbonfasern für Flugzeug-Fensterrahmen richtig sitzen. Foto: Heiko Weckbrodt

Hightex baut für Elektroauto-Auftrag seine Fabrik in Klipphausen aus

Die Spezialisten für technische Textilien investieren über zehn Millionen Euro, um Leichtbauteile für den neuen BMW-Stromer i20 zu steppen. Klipphausen. Der Elektro-Trend in der deutschen Autoindustrie sorgt für Investitionen im Raum Meißen: Um einen Großauftrag vom BMW-Partner SGL Composite abzuarbeiten, erweitert „Hightex“ derzeit seine Fabrik im Gewerbegebiet Klipphausen. Das auf Karbonfaser-Teile spezialisierte Unternehmen baut nun für sechs Millionen Euro eine rund 4000 Quadratmeter große Produktionshalle mit Büro- und Sozialtrakt. Weitere vier bis fünf Millionen Euro werden die Ausrüstungen kosten, schätzen die Hightex-Geschäftsführer Jeanette Scherf und Dirk Feltin.

Kristallaggregat von Kupferkies, Bleiglanz, Zinkblende und Kalkspat. Foto: HZDR Jürgen JeibmannKristallaggregat von Kupferkies, Bleiglanz, Zinkblende und Kalkspat. Foto: HZDR Jürgen Jeibmann

Außeruniversitäre Institute in Sachsen

Seit 1990 haben sich zahlreiche außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in Sachsen angesiedelt. In einigen Fällen gingen frühere Institute der DDR-Akademie der Wissenschaften in neue Trägerschaften von Leibniz, Helmholtz, Fraunhofer & Co. über. In anderen Fällen waren frühere Kombinats-Bereiche oder Querschnitts-Forschungseinrichtungen der DDR-Industrie der Nukleus, teils handelte es sich um echte Neugründungen. Hier nun ein Überblick, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann (Quelle: sächsisches Wissenschaftsministerium):

Hoch über der Zschopau gelegen, bieten sich dem Besucher aus dem Park reizvolle Ausblicke in das mittelsächsische Hügelland. Foto: Peter Weckbrodt

Leibniz-Ökoinstitut IÖR besteht Stresstest

Dresdner Ökologen können nun mit weiterer Finanzierung rechnen Dresden, 30. November 2018. Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) in Dresden hat eine Art wissenschaftlichen „Stresstest“ bestanden und hat damit seine weitere Forschungen vorerst abgesichert. Das geht aus einer IÖR-Meldung hervor. Derartige „Evaluierungen“ müssen außeruniversitäre Institute regelmäßig bestehen, sonst dreht die Muttergesellschaft im schlimmsten Falle den Geldhahn zu.

Verkauft Kristallzüchtungs-Öfen und Supraleit-Technik aus Dresden weltweit: SciDre-Chef Robert Schöndube. Foto: Heiko Weckbrodt Foto: Heiko Weckbrodt

Supraleit-Pumpen für den Helium-Durst

Scidre Dresden baut Pumpen, deren supraleitende Lager keine Reibung kennen Dresden, 15. Mai 2018. Reibung ist die Erz-Krux für den Maschinenbauer: So stark er oder sie auch das Auto motorisiert, die Turbine antreibt, die Batterien verstärkt: Immer fressen Reibung und Luftwiderstand viel wertvolle Energie auf, verplempert sie als Abwärme. Das Technologie-Unternehmen „Scidre“ arbeitet nun in Dresden an einer neuen Generation von Maschinen, in denen zumindest einige Teile keine Haftreibung mehr kennen: Dank des sogenannten Supraleit-Effektes schweben hier die rotierenden Achsen in den Lagern – gehalten von sehr starken Magnetfeldern, aber ohne Extra-Stromzufuhr. Als erstes Produkt hat das Unternehmen eine Pumpe für flüssiges Helium vorgestellt, das so kalt ist, dass klassische Kugellager hier sofort festfressen würden.

Prof. Bernd Büchner leitet als wissenschaftlicher Direktor das IFW Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner Exzellenz-Etikett ist wie eine Trumpfkarte

Neuer Direktor Büchner will neue Labore am Leibniz-Institut IFW etablieren und die Unis Dresden und Chemnitz enger verzahnen Prof. Bernd Büchner ist seit April 2018 der neue wissenschaftliche Direktor des Leibniz-Instituts für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden. Oiger-Reporter Heiko Weckbrodt hat ihn ausgefragt: was das Leibniz-Institut von der Exzellenzinitiative der TU hat, welche neuen Labore er plant und warum die Chinesen lieber nach Dresden statt Chemnitz gehen. Wo steht das IFW? Wir sind ein unglaublich starkes Institut. Wissenschaftlich agiert das IFW sehr erfolgreich. Leider ist es uns nicht immer gelungen, diese Leistungskraft auch nach außen sichtbar zu machen. Das möchten wir gerne ändern.