Alle Artikel mit dem Schlagwort: Magnet

Die Visualisierung zeigt, wie sich ein Qubit (rotes Element im Silizium-Karbid-Kristall) durch ein spezielles Scheiben-Bauelement (oben) ansteuert lässt. Grafik: Mauricio Bejarano via HZDR

Quanten-Computer plaudern per Magnetwelle

Goldenes Omega hilt Dresdner Helmholtz-Forschern, Qubits zu steuern Dresden, 21. März 2024. Um leistungsstärkere und stabiler funktionierende Quantencomputer zu bauen, schlagen Dresdner Helmholtz-Forscher eine alternatives Bauweise vor: Statt die Qubits – also die kleinsten Bauelemente in einem Quantenrechner – durch Mikrowellen anzusteuern und zu vernetzen, wie es beispielsweise Google und IBM tun, wollen die Sachsen eine Art Magnetwellen dafür einsetzen. Wie sich diese „Magnonen“ mit Hilfe eines goldenen Omega-Buchstabens künftig in Chipfabriken erzeugen lassen, hat das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) nun demonstriert.

Die eingefärbte Darstellung zeigt Skyrmionen-Magnetwirbel und (mit Pfeilen) die Ausrichtung der Magnetfelder. Die Wirbel bewegen sich mit rund 100 Nanometern Abstand durch das Material. Abb.: Daniel Wolf via TUD

Dresdner hoffen auf Nano-Magnetwirbel für neue Datenchips

Physiker Lubk hat erstmals Skirmionen in 3D sichtbar gemacht – im Sommer wird er Elektronenoptik-Professor an der TU Dresden Dresden, 30. Mai 2022. Physiker liebäugeln seit geraumer Zeit mit der Idee, Daten künftig nicht in Silizium-Minischaltern, sondern in wenige Nanometer (Millionstel Millimeter) kleinen Magnetwirbeln abzuspeichern und weiterzuverarbeiten. Einem Forschungsteam um den Dresdner Mikroskopie-Experten Dr. Axel Lubk vom Quantenphysik-Exzellenzzentrum „Ct.qmat“ ist es nun erstmals gelungen, diese sogenannten „Skirmionen“ dreidimensional sichtbar zu machen. Die „Europäische Gesellschaft für Mikroskopie“ (EMS) hat das Quantenkollektiv dafür kürzlich mit dem „Outstanding Paper Award 2021 für Materialwissenschaft“ ausgezeichnet. Das haben die TU Dresden und das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden mitgeteilt, die gemeinsam Dr. Lubk ab August zum Professor für Elektronenoptik berufen wollen.

Um eine Marsreise zu überleben, brauchen künftige Astronauten starke Schutzschilde gegen die tödliche kosmische Strahlung im All. Das CERN will dafür Supraleit-Spulen einsetzen. Abb.: A Syed, freeimages.com, CERN

CERN arbeitet an Supraleit-Schutzschild für Marsreise

Technologien der Antwortmaschine LHC sollen Astronauten gegen kosmische Strahlung abschirmen CERN/Mars, 7. August 2015. Im TV-Raumschiff „Enterprise“ war das ganz einfach: Da befahl Captain Picard nur kurz: „Schutzschilde hoch!“ – und schon konnten weder klingonische Faserkanonen noch kosmische Strahlung der Überlicht-Festung etwas anhaben. Wissenschaftler des europäischen Teilchenphysikzentrums CERN bei Genf möchten diesen Science-Fiction-Szenario nun etwas näher rücken: Sie wollen Supraleit-Technologien, die sie für die unterirdische Weltantwortmaschine LHC entwickelt hatten, für den Schutz von Astronauten während künftiger Mars-Missionen einsetzen. Dafür arbeiten sie derzeit zusammen mit der „European Space Radiation Superconducting Shield“-Initiative (SR2S) an extrem starken Magnetspulen, die einen Schutzschild gegen die kosmische Strahlung an Bord eines interplanetaren Raumschiffs aufbauen können, wie das CERN mitteilte.

Die riesigen Kondensator-Banken im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf entladen sich schlagartig in spezielle Magnetspulen, um sehr hohe Felder zu erzeugen. Foto: HZDR, Oliver Killig

Dresdner Werkstoff merkt sich starke Magnetkraft

Planck-Forscher hoffen auf bessere Computerspeicher Dresden, 16. März 2015: Dresdner Planck-Forscher haben einen neuen Werkstoff entwickelt, der in Zukunft bei der Konstruktion leistungsfähigerer und langlebiger Computerspeicher helfen könnte. Die Forscher des „Max-Planck-Instituts für Chemische Physik fester Stoffe“ (MPI-CPfS) setzten dafür eine Legierung aus den Elementen Mangan, Platin und Gallium extrem starken Magnetfeldern aus, wie sie nur an wenigen Orten weltweit erzeugt werden können. Dabei stellten sie fest, dass die vorher unmagnetische Verbindung danach selbst Magnetkraft entwickelte – und zwar in einem Maße, wie bislang kein anderes Material.

Sollen durch Glaswände hindurch Roboterhände antreiben: Supraleitroboter. Visualisierung: evico

Mit Nanomagneten gegen Krebs

1500 Magnetismus-Experten zur „Intermag“ in Dresden erwartet Dresden, 1. Mai 2014: Der Kampf mit Nanomagneten gegen Krebs und die Verknappung strategischer Magnet-Rohstoffe sind einige der Themen, die rund 1500 Magnetismus-Experten ab Sonntag auf der Großkonferenz „Intermag“ in Dresden diskutieren wollen. Erwartet werden Forscher und Industrievertreter aus über 50 Ländern. Das teilte das Dresdner „Leibniz-Institut für Festkörper und Werkstoffforschung“ (IFW) mit, dessen Direktor Prof. Ludwig Schultz zu den Organisatoren der „Intermag 2014“ gehört. Diese Tagung gastiert laut IFW-Angaben nur alle sechs Jahre überhaupt in Europa.

Auf der Hannovermesse zeigen Evico und Festo Supraleittechnik - hier ein simulierter, hermetisch abgeschlossener Reinraum ohne Schleuse, der durch die Felder von Supraleit-Magneten ferngesteuert wird. Foto: Festo

Evico Dresden sieht Supraleittechnik vor Marktdurchbruch

Leibniz-Ausgründung zeigt mit Partner Festo auf Hannovermesse elektrisch gekühlte Supraleit-Magnetlager Dresden, 3. April 2014: Supraleit-Technik steht kurz davor, zu einem echten Massenmarkt zu werden. Davon sind Firmen Evico aus Dresden und Festo aus Esslingen überzeugt und zeigen auf der Hannovermesse (7.-11. April 2014, Hannover) in der kommenden Woche auch, warum: Sie demonstrieren dort nämlich supraleitende Anlagen, die nicht mehr aufwendig mit flüssigem Stickstoff, sondern elektrisch gekühlt werden und dann Strom widerstandslos leiten. „Es genügt, den Stecker in die Dose zu stecken“, betonte Evico-Chef Dr. Oliver de Haas. „Damit gehen wir raus aus dem Labor und hin zu Lösungen mit dem Potenzial einer Massenproduktion.“

Wie funktioniert ein Protonen-Beschleuniger in der Krebstherapie?

1. Das „Zyklotron“ ist das 200 Tonnen schwere Herzstück der Anlage. Im Kern des Ringbeschleunigers entreißt eine Ionenquelle mit 1000 Volt Spannung Wasserstoff-Atomen die Elektronen. Übrig bleiben die schwereren, positiv geladenen Protonen. Ein riesiger Rundmagnet dreht die Protonen 1000 Mal, dabei werden sie auf etwa 180 000 Kilometer pro Sekunde beschleunigt – das sind etwa 60 % der Lichtgeschwindigkeit.

Magic Machines: Knobeleien mit dem Magneten

Grammophon-Experiment. Abb.: Rondomedia Sichtlich auf den Pfaden von „Crazy Machines“ und ähnlichen Experimentierspielen wandelt „World of Magic Machines“ – allerdings ganz auf magnetische Knobeleien fokussiert. Der Spieler muss hier mit Magneten versuchen, allerlei Gerätschaften zu reparieren und in Gang zu bringen, wobei oft auch hölzerne und andere nichtmagnetische Materialien indirekt zu manipulieren sind. Trotz leicht hakeliger Steuerung und deutlichen Anleihen beim Zwickauer Original ein netter Spaß. Angesichts einer Flut ähnlich gelagerter, aber billigerer Spiele im Apple-Store könnte es die Magnetknobelei allerdings etwas schwer am Markt haben. hw „World of Magic Machines“ (Rondomedia/Alawar), Knobelspiel www.rondomedia.de